Romana Exklusiv 0197
Lust haben. Wie klingt das?“
Mit leuchtenden Augen sah sie ihn an. „Du meinst, nur wir beide?“
„Ja, nur wir beide.“
„Keine Freundinnen oder Manager, die dringend mit dir reden wollen?“
„Keine. Ich werde jeden Tag ein oder zwei Stunden am Computer sitzen müssen, aber ansonsten gehöre ich ganz dir, Catie. Wir können morgen in London bummeln gehen, dir neue Sachen kaufen, uns neue Spiele und Bücher besorgen und dann in die Karibik starten. Was sagst du dazu?“
„Ja!“ Sie klatschte begeistert in die Hände. „Das wird toll, Dad!“
Adam lachte. Es machte ihn glücklich, sie so glücklich zu sehen. „Wir werden eine schöne Zeit haben.“
„O ja.“
„Trotzdem brauchen wir unbedingt neue Spiele. Du schlägst mich immer beim Scrabble.“
„Aber nur, weil du nicht lange genug überlegst, mit welchem Wort du am meisten Punkte bekommen kannst.“
„Dann sei gewarnt. In Zukunft werde ich nachdenken.“
Cate lachte und schmiedete eifrig Pläne.
Rosalie James war vergessen.
Allerdings nicht von Adam.
Es würde keine andere Frau in seinem Leben geben.
Bis sie diesen Platz einnahm.
5. KAPITEL
Rosalie packte gerade ihre Sachen für die nächste Reise, als das Telefon klingelte. „Rosalie James“, meldete sie sich.
„Adam Cazell.“
Das tiefe Timbre seiner Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen. Rosalie war wie gelähmt. Es war fast einen Monat her, dass sie ihn auf Davenport Hall getroffen hatte. Sie war inzwischen in Thailand gewesen und hatte es meist geschafft, ihn und seine Tochter aus ihren Gedanken zu verdrängen.
Der Schock, den sie jetzt empfand, rührte jedoch weniger vom Klang seiner Stimme her, als vielmehr von seiner Präsenz am anderen Ende der Leitung, die ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchte und alles andere auslöschte. Das Gefühl, belagert zu werden, war überwältigend.
„Ich möchte mich für den guten Rat bedanken, den Sie mir bei unserer letzten Begegnung gegeben haben“, erklärte er herzlich.
Ein wohliger Schauer durchrann sie – und versetzte sie zugleich in Panik. Sie atmete tief durch. „Woher haben Sie diese Nummer, Adam?“
„Von Ihrer Schwester.“
„Rebel hat sie Ihnen gegeben?“
„Ja, warum auch nicht?“
Celeste und Cate … beste Freundinnen … die persönliche Verbindung. Rebel hatte offenbar gedacht, die Regel der Privatsphäre würde in diesem Fall nicht gelten.
„Ich habe ihr erzählt, wie sehr ich Ihre Hilfe bei Cate schätze“, fuhr er fort. „Und das ist absolut ehrlich gemeint, Rosalie.“
„Sie haben ein engeres Verhältnis zu ihr aufgebaut?“, erkundigte sie sich interessiert.
„Es waren überaus lohnende Wochen.“
„Das freut mich.“
„Ich dachte, Sie würden gern herkommen und sich selbst davon überzeugen.“
Noch ein Treffen. Natürlich war das der Grund für den Anruf. Cate war völlig nebensächlich. Er war raffiniert und versuchte, sie durch seine Tochter wieder in sein Leben zu locken. Aber trotz dieser Erkenntnis – oder vielleicht gerade deshalb – war das Verlangen groß, die beiden wiederzusehen.
Nur würde es dabei nicht bleiben.
Adam Cazell würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, sie an sich zu binden, und sie könnte sich durchaus an diesen Mann verlieren. Und dann? Sie wollte niemandem gehören. Die Kontrolle über ihr eigenes Leben war ihr wichtig. Die Freiheit, zu tun, was sie wollte, war für sie unverzichtbar.
„Cate und ich sind auf Tortola, Rosalie. Es ist eine der britischen Jungferninseln in der Karibik. Ich habe hier eine Villa.“
Weit weg, dachte sie erleichtert. Er würde also nicht an der Tür klopfen und eine Entscheidung verlangen, die sie in einen Gewissenskonflikt stürzen würde.
„Cate und ich haben die letzten Wochen einfach gefaulenzt und viel miteinander geredet. Wir möchten beide, dass Sie uns besuchen. Bleiben Sie eine Woche. Spannen Sie aus, und genießen Sie die Zeit.“
Eine überaus verlockende Einladung … eine Woche auf einer Karibikinsel. Sie hatte noch nie von Tortola gehört. Es konnte keines der großen Touristenzentren sein. Ein privates Refugium. Keine Paparazzi, die fotografierten und auf Sensationen lauerten. Sie sollte gar nicht erst davon träumen. Es war ohnehin nicht möglich.
„Danke, aber ich habe eine berufliche Verpflichtung, Adam. Ich fliege morgen früh zu einem Fototermin nach New York.“
„Wie lange wird es dauern?“
„Ein paar Tage“, erwiderte sie ausweichend.
„Von New York nach Tortola ist es nicht weit.
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