Romana Exklusiv 0197
Ich könnte Ihnen mein Privatflugzeug zur Verfügung stellen. Sie brauchen nur das New Yorker Büro der Saturn Company anzurufen und Ihren Namen zu nennen, und es wird alles arrangiert, um Sie herzubringen, sobald Ihr Job erledigt ist.“
Rosalie war hin und her gerissen. Der Wunsch, einzuwilligen und sich bei Adam Cazell fernab der Öffentlichkeit innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens zu erholen, kämpfte mit der Furcht, in eine Situation zu geraten, der nur schwer zu entrinnen war.
„Ich verspreche Ihnen, dass Ihr Aufenthalt hier Sie zu nichts verpflichtet, Rosalie“, drängte er sanft. „Cate kann als Anstandsdame fungieren. Wäre das sicher genug für Sie?“
Bei ihm war gar nichts sicher. „Ich kenne Sie kaum, Adam“, entgegnete sie zögernd.
„Aber Sie kennen Cate. Sie kannten sie sogar besser als ich“, erinnerte er sie. „Und ich werde nichts tun, was das Vertrauensverhältnis gefährden könnte, das zwischen mir und meiner Tochter besteht.“
„Sie will Sie sicher für sich selbst haben.“
„Kommen Sie her, und finden Sie es heraus.“
Schon wieder diese Sehnsucht.
„Sie mag Sie.“ Zielstrebig untergrub er ihren Entschluss, sich von ihm fernzuhalten. „Ich möchte Sie kennenlernen, Rosalie. Und ich glaube, Sie möchten auch mehr über mich erfahren.“
O ja … Sie wollte wissen, wie man sich als Frau bei diesem Mann fühlte. Und sie wollte wissen, warum er sie so faszinierte und eine derart unkontrollierbare Wirkung auf sie ausübte. Vielleicht würde sie besser damit umgehen können, wenn sie es wüsste.
„Warum geben Sie uns nicht diese wertvolle gemeinsame Zeit?“
Warum nicht?
Ein paar Tage in seiner Gesellschaft würden das Problem mit ihm vielleicht ein für alle Mal aus der Welt schaffen. Nichtsdestotrotz rebellierte ihr Instinkt dagegen, sich seinem Willen zu beugen.
„Ich werde es mir überlegen“, versprach sie. „Ein Abstecher nach Tortola lässt sich möglicherweise einrichten.“
„Ich gehe nicht fort, Rosalie“, sagte er leise.
Es war eher eine Feststellung als eine Drohung. War er davon überzeugt, so nachhaltig in ihr Leben eingedrungen zu sein, dass sie ihn nicht mehr daraus vertreiben konnte? Woher wusste er, dass sie spürte, wie er nur darauf lauerte, ihre Gedanken und Träume zu beherrschen?
„Damit rechne ich auch nicht, Adam. Aber bevor ich Ihr Angebot akzeptiere, muss ich gründlich darüber nachdenken. Bitte benutzen Sie diese Telefonnummer nie wieder ohne meine Erlaubnis.“
Er schwieg einen Moment. „Es tut mir leid, wenn Sie meinen Anruf als Belästigung empfinden. Er war nicht so gemeint.“
„Ich entscheide gern selbst, welche Anrufe willkommen sind und welche nicht. Benutzen Sie nicht meine Schwester, Adam, oder ein anderes Mitglied meiner Familie.“
„Versprochen.“
„Danke für die Einladung. Ich überlege es mir.“
Rosalie legte auf und beendete das Telefonat, bevor er noch etwas äußern konnte. Sie war froh, sich einigermaßen behauptet zu haben. Dieses Gefühl brauchte sie bei ihm. Besonders bei ihm. Er würde nämlich nicht verschwinden, und sie musste mit dem Unbehagen, das er verursachte, fertig werden.
Adam hörte das Klicken, mit dem die Verbindung beendet wurde. Das Ausmaß von Rosalies Widerstand erstaunte ihn. Er hatte allerdings damit gerechnet und die Einladung so formuliert, wie es ihm am erfolgversprechendsten schien. Und vielleicht klappte es ja. Sie hatte noch nicht abgelehnt. Die Entscheidung war offengeblieben.
Während er den Hörer auflegte, spürte Adam ein so heftiges Verlangen in sich aufsteigen, dass er Rosalie, hätte sie vor ihm gestanden, sofort zum nächsten Bett getragen und ihr das Eingeständnis entlockt hätte, dass sie den gleichen überwältigenden Drang wie er empfinde, die intimsten Geheimnisse des anderen zu erkunden. Jedes Hindernis auf dem Weg zu ihrem Zusammensein musste zerschmettert werden.
Oder ausgeräumt, korrigierte er sich reumütig. Er ahnte, dass er bei Rosalie James mit Gewalt gar nichts erreichen würde, außer sie noch weiter von sich wegzutreiben. Sie hatte zwar eine große Familie, die sie gelegentlich emotional unterstützte, aber die meiste Zeit war sie auf sich allein gestellt, und Adam vermutete, dass sie die Fesseln einer festen Beziehung scheute. Er fragte sich, ob sie je mit einem Mann zusammen gewesen war.
Der Erste zu sein … ein reizvoller Gedanke.
Obwohl ihm eigentlich viel mehr daran lag, sie besser kennenzulernen. Das schaffe ich, sagte er sich. Wenn
Weitere Kostenlose Bücher