Romana Exklusiv 0197
akzeptieren, obwohl er sie natürlich nicht zum Bleiben zwingen konnte. Verzweifelt suchte er nach Argumenten, um sie umzustimmen.
Rosalies innere Anspannung wuchs, als Adam sich von seinem Stuhl erhob. Er trug weiße Shorts, die so viel von seinem Körper entblößten, dass es ihr unmöglich war, die Erinnerungen an ihr intimes Zusammensein zu verdrängen. Sie stürmten auf sie ein und untergruben die Disziplin, die sie sich selbst auferlegt hatte, um die Gefühle, die Adam in ihr geweckt hatte, zu unterdrücken.
Dann traf er sie mit seinem Lächeln mitten ins Herz, ein Lächeln, das seine Erinnerungen an die letzte Nacht widerspiegelte und ihr einen heißen Schauer über den Rücken jagte.
„Guten Morgen“, sagte er, während sie um die nötige Fassung rang, damit sie ihm ihre Entscheidung mitteilen konnte, Tortola noch an diesem Tag zu verlassen.
Die Entdeckungsreise ist vorbei, hatte sie sich in ihrem Zimmer eingeredet. Adam hatte ihr einen großen Gefallen erwiesen und ihr gezeigt, dass Sex keineswegs nur negative Seiten hatte. Es war sogar schöner gewesen, als sie sich je hätte träumen lassen. Andererseits hatte sie aber auch erkannt, dass es eine gefährliche Ablenkung darstellte, falls sie zu viel darüber nachdachte. In ihrem Leben gab es wichtigere Dinge als das Streben nach selbstsüchtigen Vergnügungen.
„Hallo!“ Cates Begrüßung lenkte Rosalies Aufmerksamkeit auf Adams Tochter, die sie fröhlich anlächelte. „Haben Sie gut geschlafen?“
„Ja, danke.“
Sie rang sich ein unbekümmertes Lächeln ab, obwohl ihr soeben klar geworden war, dass sie keinen Gedanken daran verschwendet hatte, wie das Mädchen auf die unerwartete Abreise reagieren würde. Cate hatte sich viel Mühe gegeben, sie am Vortag willkommen zu heißen, und brannte darauf, ihre Gastfreundschaft unter Beweis zu stellen.
„Dad hat noch nicht gegessen. Ich wollte gerade unsere Köchin bitten, Eier und Speck zu braten. Möchten Sie auch eine Portion?“
Rosalie zögerte. Das Angebot klang verlockend und herrlich dekadent. Als Model musste sie stets auf ihr Gewicht achten, und es war lange her, seit sie sich das letzte Mal solche Köstlichkeiten gegönnt hatte. „Könnte ich pochierte Eier haben?“
„Absolut fettfrei“, versprach Cate heiter, bevor sie in die Küche eilte.
„Saft?“ Adam trat an einen Tisch, auf dem ein Krug und mehrere Gläser standen. „Es ist Ananas.“
„Wunderbar. Danke.“ Sie war hin und her gerissen. Es wäre nicht gut, Cate zu enttäuschen, obwohl sie jetzt bei ihrem Vater war.
„Cate ist sehr figurbewusst geworden“, erklärte Adam, als er das gefüllte Glas auf den Tisch stellte und Rosalie einen Stuhl zurechtrückte. „Der Gedanke an Babyspeck versetzt sie in Panik. Die Modeindustrie hat in diesem Punkt einiges angerichtet. Ich hoffe, dass du meiner Tochter eine vernünftige Ansicht über gesunde Ernährung vermittelst. Als schlichtem Mann traut man mir bei so wichtigen Themen kein Urteil zu, aber auf dich wird sie hören.“
„Übergewicht kann einem Mädchen das Leben im wahrsten Sinne des Wortes schwer machen.“ Rosalie war froh, dass er die vergangene Nacht nicht erwähnte.
„Einem Jungen auch.“ Adam setzte sich wieder. „Aber meist sind es Mädchen, die an Magersucht erkranken.“
Rosalie furchte die Stirn. Magersucht war in der Tat ein ernstes Thema, und Adams Tochter befand sich, wie Rebel erwähnt hatte, in einer gefährlichen Situation, in der sie leicht in etwas hineingeraten konnte, was außer Kontrolle geriet. Etwas, von dem sie glaubte, es würde sie attraktiver für die Menschen machen, deren Meinung ihr etwas bedeutete, oder einfach nur, um mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Fürchtest du, Cate könnte ein Opfer dieses psychologischen Problems werden?“, fragte sie ernst.
„Es geht dabei doch um Kontrolle, oder? Momentan habe ich den Eindruck, dass sie zu sehr darauf achtet, was sie isst. Außerdem ist sie viel zu dünn für ihre Größe.“
„In ihrem Alter wächst man schnell. Ich würde sie eher schlank als dünn nennen, Adam. Gestern fand ich, sie hätte einen ganz normalen, gesunden Appetit.“ Allerdings hatte sie sich so sehr auf Adam konzentriert, dass sie kaum auf Cate geachtet hatte.
„Zum Lunch aß sie keine Pommes frites zu ihrem Fisch, in dem sie übrigens nur herumgestochert hat. Und sie hat ein paar Salatblätter geknabbert.“ Seine Aufzählung zeigte, dass er die Diät seiner Tochter genau verfolgte. „Das Gleiche gestern
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