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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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angekommen, ließ sie den Tränen des Zorns und der Wut freien Lauf. Es war aus und vorbei, nichts und niemand würde sie jetzt noch daran hindern können, sein Haus zu verlassen.
    Doch es dauerte nicht lange, und ihr Ärger verflog. Stattdessen stieg Verzweiflung in ihr auf. Ihr Entschluss stand fest, sie würde ins Hotel umziehen. Irgendwie befürchtete sie, dass Enrico jetzt nicht mehr versuchen würde, sie zum Bleiben zu bewegen, sondern ihr nur allzu gern dabei helfen würde, ihre Sachen zusammenzupacken, damit sie endlich für alle Zeiten aus seinem Leben verschwand!

5. KAPITEL
    Während Lysan die Koffer packte, dachte sie immer wieder über Enrico nach. Ihr schwirrte der Kopf. Sie liebte diesen arroganten Mann und konnte nichts dagegen tun! Es war ihr selbst ein Rätsel, wie es dazu hatte kommen können. Aber es war nun einmal geschehen, und es brachte sie keinen Schritt weiter, sich mit dem Warum und Weshalb zu quälen.
    Eigentlich musste sie ihm sogar dankbar sein für die Gefühle, die er in ihr geweckt hatte, denn ehe sie ihm begegnet war, hatte sie schon befürchtet, irgendetwas wäre mit ihr nicht in Ordnung, weil Noels leidenschaftliche Küsse sie abgestoßen hatten. Nachdem Enrico sie umarmt und geküsst hatte, wusste sie wenigstens, dass sie nicht gefühlskalt, sondern eine ganz normale Frau war und bereit, die Zärtlichkeiten des geliebten Mannes zu erwidern.
    Ihr Problem war Noel. Sie war mit ihm aufgewachsen und mochte ihn wie einen Bruder. Aber nachdem sie erfahren hatte, was es bedeutete, jemanden wirklich zu lieben, konnte sie Noel unmöglich heiraten. Sie fragte sich sogar, ob Noel sich über seine Gefühle für sie wirklich klar war. Vielleicht hatte er nach dem plötzlichen Tod seiner Eltern einen Halt gebraucht und sich nur deshalb mit ihr verlobt?
    Inzwischen ging es ihm wieder besser, er fing an, sich damit abzufinden, dass seine Eltern nicht mehr lebten. Würde er sich sehr aufregen, wenn sie ihm ihren Entschluss mitteilte? Eines stand für sie fest: Sie konnte und würde ihn nicht heiraten.
    Du liebe Zeit, ich muss es nicht nur Noel, sondern auch meinen Eltern erklären, die über die Verlobung so glücklich gewesen sind, überlegte sie und freute sich gar nicht darauf, nach Hause zurückzukehren. Sie durfte nicht darüber nachdenken, wie enttäuscht ihre Eltern und ihr Bruder sein würden.
    Schließlich war es Zeit, zum Frühstück hinunterzugehen. Als Lysan das Zimmer verließ, waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Wenn sie Glück hatte, war Enrico nicht da, was sie jedoch für unwahrscheinlich hielt. Sie nahm an, dass er höflich zustimmen würde, wenn sie ihm erklärte, seine Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch nehmen zu wollen. Auf jeden Fall durfte er nie erfahren, was sie für ihn empfand.
    Ihre Besorgnis erwies sich jedoch als unbegründet, denn Gabina, die ganz allein am Tisch saß, erklärte ihr, dass Enrico und Celso schon weg seien und den ganzen Tag in einem der weiter entfernten Weinberge verbringen würden. Sie würden erst spätabends zurückkommen.
    Lysan wurde wieder schwach. Vielleicht warte ich doch, bis er wieder da ist, damit ich mich von ihm verabschieden kann, ging es ihr durch den Kopf.
    „Wir haben den ganzen Tag für uns. Was wollen wir unternehmen? Umherwandern, einkaufen oder reiten?“
    Lysan nahm allen Mut zusammen und antwortete: „Ehrlich gesagt, Gabina, habe ich vor, heute das Haus zu verlassen.“ So, jetzt habe ich es ausgesprochen, und es gibt kein Zurück mehr, überlegte sie und wollte lieber nicht daran denken, wie froh Enrico am Abend sein würde, sie endlich los zu sein.
    „Sie wollen uns verlassen?“, rief Gabina. „Weiß Enrico es schon?“
    „Also … ja, ich habe heute Morgen ganz früh mit ihm geredet“, improvisierte Lysan. Sie wollte vermeiden, dass Gabina Einwände erhob, obwohl es ihr nicht gefiel, sie anzulügen. Dafür mochte sie sie viel zu sehr. „Nach dem Anruf aus England.“
    „Müssen Sie etwa nach Hause zurück?“
    „Nein.“
    „Aber wohin wollen Sie? Etwa nach Santiago?“ Gabina war sehr verblüfft.
    Lysan befürchtete, Gabina zu beleidigen, wenn sie sich ausgerechnet in Santiago ein Hotelzimmer nehmen würde, weil sie fast täglich zusammen dort gewesen waren. Deshalb erwiderte sie: „Nein, ich habe eigentlich vor … Sie haben mich neugierig gemacht. Ich möchte mir Puerto Varas anschauen, das Ihnen so gut gefällt.“
    „Sie wollen wirklich nach Puerto Varas?“
    „Ja. Ist es sehr

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