Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
Vom Netzwerk:
unter keinen Umständen zugeben, um Enrico nichts Nettes zu sagen. Schließlich verspürte sie ihm gegenüber immer noch eine tiefe Abneigung.
    Über den Tisch hinweg blickte sie auf seine linke Wange, auf die sie ihn geohrfeigt hatte. Eigentlich schade, dass man davon nichts mehr sieht!, dachte sie und schaute ihm in die Augen, in denen es leicht spöttisch aufblitzte, als wüsste er, was in ihr vorging. Schließlich wandte er den Blick ab und unterhielt sich mit seinem Bruder. Glücklicherweise schien niemand eine Antwort von ihr zu erwarten.
    Lysan war erleichtert, als das Dinner endlich zu Ende war und alle sich ins Wohnzimmer begaben. Es ist wirklich anstrengend, die ganze Zeit so zu tun, als wäre ich in bester Stimmung und alles in Ordnung in meinem Leben, überlegte sie und beschloss, sich auf ihr Zimmer zurückzuziehen.
    „Bitte entschuldigen Sie mich“, verabschiedete sie sich.
    Enrico sah sie durchdringend an, während Gabina fragte: „Ist Ihnen nicht gut, Lysan?“
    „Doch, natürlich. Ich möchte noch einen Brief schreiben.“
    „Schreiben Sie Ihrem Verlobten oft?“, wollte Ondina wissen.
    Lysan konnte der Versuchung nicht widerstehen, Enrico eins auszuwischen. Obwohl sie Noel noch keine einzige Zeile geschrieben hatte, erklärte sie: „Ja, jeden Tag.“ Dabei beobachtete sie Enrico und glaubte, so etwas wie Ärger in seinen Augen zu erkennen. Hocherhobenen Hauptes verließ sie den Raum. Sie konnte sich nicht erinnern, sich jemals so elend gefühlt zu haben wie an diesem Abend.
    Sie wollte von Enrico nichts mehr sehen und hören, schon gar nicht das Geräusch seines Wagens, wenn er Ondina nach Hause brachte. Deshalb blieb sie eine halbe Ewigkeit unter der Dusche stehen und ließ das warme Wasser über ihren Körper laufen. Dann fönte sie sich das Haar, zog sich das Seidennachthemd über und legte sich ins Bett. Wenig später knipste sie das Licht aus.
    Aber sie fand keine Ruhe, denn die Gedanken an Enrico quälten sie und raubten ihr den Schlaf. Ihr war klar, dass sie endgültig sein Haus verlassen musste, nachdem er ihr vorgeworfen hatte, ihn ermutigt zu haben, mit ihr zu schlafen. Ihr Stolz verbot es ihr, noch länger unter seinem Dach zu bleiben. Außerdem hatte sie sich gehenlassen und Enrico geohrfeigt. Die Situation war völlig verfahren und ziemlich unmöglich. Seltsam, dass ich einen ganzen Tag gebraucht habe, um es zu begreifen, überlegte Lysan. Enrico hatte bisher nichts davon wissen wollen, dass sie ins Hotel zog, aber jetzt würde er bestimmt damit einverstanden sein.
    Obwohl sie einander an diesem Abend sehr kühl begegnet waren, was die anderen offenbar nicht mitbekommen hatten, hoffte Lysan, dass sie wenigstens als Freunde auseinandergehen würden. Enrico wäre es bestimmt egal, aber sie wollte sich freundlich und in gutem Einvernehmen verabschieden, schon allein ihrem Vater zuliebe, der natürlich weiterhin mit ihm Geschäfte machen würde.
    Als Lysan sehr früh am nächsten Morgen durch heftiges Klopfen an der Tür geweckt wurde, hatte sie das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Enrico kam herein. Er stellte sich neben ihr Bett.
    „Ein Anruf für Sie“, erklärte er kurz angebunden und musterte Lysan ungeniert von oben herab.
    Normalerweise war sie sofort hellwach, aber jetzt hatte sie Mühe, zu begreifen, was los war.
    „Ein Anruf?“, vergewisserte sie sich. Es war ihr sehr unangenehm, dass Enrico sie jetzt ohne Make-up und mit zerzaustem Haar sah.
    „Schon mal von einem Telefon gehört?“
    Muss er immer so sarkastisch sein?, ging es ihr durch den Kopf. Rasch schob sie die Decke zurück und sprang ärgerlich aus dem Bett, aber leider viel zu hastig, denn sie landete viel dichter vor ihm, als ihr lieb war. Schnell trat sie einen Schritt zurück, passte jedoch nicht auf und stieß mit dem Bein ans Bett. Prompt stolperte sie und wäre hingefallen, wenn Enrico sie nicht festgehalten hätte.
    Der Ärger, den sie soeben noch verspürt hatte, verflog in Sekundenschnelle, denn es gab nichts Schöneres, als in Enricos Armen zu liegen. Sie lehnte sich an ihn und fühlte sich sicher und geborgen an seiner breiten Brust. Durch sein T-Shirt spürte sie die Wärme seiner Haut.
    Verzweifelt bemühte sie sich, einen klaren Kopf zu bekommen. Seltsam, dass ich jemals geglaubt habe, gefühlskalt zu sein, überlegte sie. Wenn Enrico sie umarmte, weckte er so herrliche Gefühle in ihr, dass sie sich kaum noch beherrschen konnte. Irgendwie

Weitere Kostenlose Bücher