Romana Exklusiv 0224
ihnen bietet. Es gibt mehrere Fiestas im Jahr.“
„Hast du keinen Spaß daran?“ Wie konnte man in dieser heiteren Umgebung nur mit einer solch finsteren Miene herumlaufen?
„Nicht mehr. Komm, dort ist jemand, mit dem ich sprechen möchte.“
Schnell hatte er sie mit Maria und Pablo Sanchez, der als Vormann in seinen Olivenhainen arbeitete, bekannt gemacht. Doch wie es schien, waren die beiden Männer auch befreundet.
„Schön, dich endlich wieder auf einer Fiesta zu sehen“, sagte Pablo und wandte sich an Rachel. „Ich hoffe, Sie amüsieren sich gut.“
„Ja, ich finde es herrlich.“ Pablo und Maria waren ihr sehr sympathisch.
Seit neun Tagen lebte sie nun in seinem Haus, und während dieser Zeit hatte noch niemand Luis besucht. Hatte er sich nach Bonitas Tod völlig von seinen Freunden zurückgezogen? Oder hatten diese vielleicht die Andeutungen in der Presse geglaubt und waren deshalb weggeblieben? Wie schrecklich, wenn es so gewesen war!
„Luis!“ Eine zierliche junge Frau überquerte die Straße und eilte auf sie zu. „Ich hatte keine Ahnung, dass du kommen wolltest.“ Sie umarmte ihn kurz und lächelte Maria und Pablo an. „Hallo. Wenn er da ist, dann nur mit euch. Ich hätte es wissen müssen.“ Sie wandte sich wieder Luis zu. „Warum hast du mir nichts gesagt? Julian und der Kleine sind dort drüben und halten mir einen Platz frei. Wir hätten dir auch einen reserviert.“
„Wir sitzen auf dem Podium.“
„Wir?“ Sie blickte Pablo an.
„Rachel und ich. Sophia darf ich dir Rachel Goodson vorstellen, eine Freundin aus Amerika.“
„Hallo.“ Rachel hätte gern mehr gesagt, doch Sophia sah sie so verblüfft an, dass sie lieber schwieg.
„Sie besuchen Luis?“
Rachel nickte.
Sophia blickte ihren Bruder an. „Eine Freundin aus Amerika?“
Luis nahm Rachels Hand und hauchte einen Kuss darauf. „Eine sehr gute Freundin, die einige Wochen bleiben wird.“
„Was für eine Überraschung!“ Höflich lächelte Sophia sie an. „Verzeihen Sie, ich bin jetzt wirklich etwas erstaunt. Ich hatte keine Ahnung, dass Luis einen Gast erwartet. Er hat mir bei unserem letzten Treffen nichts davon erzählt.“
„Er hat es selbst nicht gewusst.“
„Morgen Abend müssen Sie beide unbedingt zum Essen kommen, damit wir uns näher kennenlernen. Aber jetzt möchte ich Sie erst einmal mit meinem Mann und mit meinem herzallerliebsten Sohn bekannt machen.“
„Vernarrtheit, dein Name sei Mutter“, spottete Luis.
Vernichtend blickte seine Schwester ihn kurz an und fuhr dann fort: „Eine Fiesta ist nicht der geeignete Ort, um sich zusammenzusetzen und zu plaudern. Das holen wir morgen nach.“
„Wir haben schon etwas vor“, sagte Luis schnell.
„Oh. Was ist mit übermorgen?“
„Ich rufe dich nachher an, sobald wir zu Hause sind.“
„Sie wohnen in der Burg?“
Rachel nickte und sah Luis an. Wahrscheinlich wollte er seiner Schwester später am Telefon alles erklären. Im Beisein von Pablo und Maria war es sicherlich auch etwas schwierig.
„Ich bin froh, dass Ihr Besuch mit der Fiesta zusammenfällt. Sonst wäre Luis vielleicht nicht gekommen. Oder, alter Freund?“
„Rachel herumzuführen ist sicherlich ein Grund, weshalb ich hier bin.“
„Oh nein! Du hältst doch nicht etwa die Burgherrenrede?“ Sophia blickte Rachel an. „Hat er es Ihnen erzählt? Unser Dad hat jedes Jahr gesprochen und immer das Gleiche gesagt, fast wortwörtlich. Dass er auf der Fiesta redete, war Tradition. Wir haben es gehasst, dabei zu sein, und hätten ihn problemlos zitieren können.“
„Und das werde ich heute tun.“ Luis funkelte seine Schwester an, die es überhaupt nicht amüsant fand. „Such dir am besten einen Platz ganz in der Nähe, damit dir kein Wort entgeht“, fügte er hinzu. „Pablo, ich rufe dich nächste Woche an.“
Er umschloss ihre Hand noch immer, während sie zu Sophias Familie schlenderten. Und sobald die Höflichkeit es zuließ, entschuldigte Luis sie beide und zog Rachel mit sich fort.
„Übertreibst du nicht ein wenig?“, fragte Rachel, als sie außer Hörweite waren, und hob die Hand, die er weiterhin hielt. „Willst du deine Schwester nicht irgendwann aufklären?“
„Damit sie es Rosalie erzählt? Niemals! Mit ein paar anschaulichen Aktionen kann ich mir das Leben so viel leichter machen.“
„Was zweifellos mein Ziel ist – dir das Leben leichter zu machen.“
„Prima.“ Luis ignorierte die neugierigen Blicke, beugte sich zu Rachel und küsste sie
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