Romana Exklusiv 0224
waren die Sommerferien der einzige Zeitraum, in dem ich meinen Vater besuchen konnte.“
Rachel nickte und beobachtete das prächtige Farbenspiel am Nachthimmel. „Ich liebe Feuerwerke, und über dieses kann man wirklich in Begeisterung ausbrechen.“
Fasziniert verfolgte sie die tollen Lichteffekte. Es war eine fantastische Inszenierung, die nach mehreren Minuten mit einem atemberaubenden Finale endete. Rachel seufzte glücklich auf.
„Wie kann sich das kleine Dorf so ein Feuerwerk leisten?“ Sie sprang zu Boden und blickte Luis an, der es ihr gleichgetan hatte und jetzt viel zu dicht bei ihr stand.
„Es gibt einen Fonds, in den die Leute das Jahr über Geld einzahlen. Und was dann noch fehlt, steuert unsere Firma bei.“
„Ja.“ Seine Nähe raubte ihr die Fähigkeit zu denken.
„Rachel.“ Zärtlich strich er ihr übers Haar. „Wie seidig … Sag, glaubst du, dass ein Mann ewig um seine Frau trauern sollte?“
„N…nein. Das Leben geht weiter.“ Rachel räusperte sich, ahnte, was nun möglicherweise folgen würde. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
„Für einige tut es das nur langsam.“ Er beugte sich zu ihr und nahm ihr die Sicht auf den Sternenhimmel.
Warm und weich spürte sie seinen Mund auf ihrem. Sie schloss die Augen, um die herrlichen Empfindungen besser auskosten zu können, die diese Berührung in ihr auslöste. Sanft fordernd ließ er die Lippen über ihre gleiten. Wie wollte sie ihm da noch widerstehen! Unwillkürlich legte sie ihm die Arme um den Nacken, als er sie fest an sich zog, und erwiderte sehnsüchtig seinen Kuss.
Welch überwältigender Ansturm der Gefühle! Rachel fühlte sich so lebendig wie nie zuvor und wusste zugleich, dass da noch mehr war. Als Luis den Kuss beendete, hätte sie am liebsten protestiert. Es war viel zu früh.
Er lehnte die Stirn gegen ihre. „Gibt es in Kalifornien einen Mann, der auf deine Rückkehr aus dem Urlaub wartet?“
„Nein.“ Sie drängte sich an ihn, wollte, dass er sie erneut küsste.
Und als hätte er ihre Gedanken gelesen, presste er seinen Mund auf ihren und küsste sie zärtlich und verlangend zugleich. Inständig hoffte sie, dass dieser Moment nie vergehen würde.
„Ich will dich“, flüsterte Luis und küsste sie auf die Wangen, den Hals und schließlich auf die kleine Mulde, wo ihr Puls wie verrückt schlug.
Seine Worte rüttelten sie auf, rissen sie aus ihrer Verzückung und brachten sie in die Wirklichkeit zurück. Unvermittelt wich sie zurück.
„Lass uns die Kontrolle über das Spiel behalten. Wir tun doch nur so, als hätten wir etwas miteinander, um die Groupies abzuschrecken. Schon vergessen?“
„Hast du mich deshalb so leidenschaftlich geküsst? Ich hatte den Eindruck, dass du mir damit beweisen willst, wie zutreffend deine Behauptung gegenüber Jose war.“
„Klären wir erst einmal, warum du mich überhaupt geküsst hast.“
„Das sagte ich bereits. Weil ich dich will.“
Mit wild klopfendem Herzen sah Rachel ihn an und wünschte, sie könnte sein Gesicht in der Dunkelheit erkennen. „Es ist nichts als ein Spiel.“ Wen wollte sie überzeugen, ihn oder sich?
„Was ist, wenn wir die Regeln für die Zeit, die du hier bist, ändern?“
„Worauf willst du hinaus?“
„Auf einen Urlaubsflirt?“
Niemand hatte ihr je eine Affäre vorgeschlagen. Zwei Männer hatten sie bislang heiraten wollen – weil sie sich von der Nähe zu ihrem Dad größeren geschäftlichen Erfolg versprachen. Und Paul natürlich. Aber selbst er hatte nie irgendwelche Gefühle vorgetäuscht.
Mit Luis machte sie jetzt eine völlig neue Erfahrung. Meinte er es ernst? Eigentlich war sie keine Frau für heiße Affären.
„Ich brauche Zeit zum Nachdenken.“ Und worüber? Sie war vor zwei dominanten Männern aus Kalifornien geflohen, und Luis schien nicht anders zu sein. Also würde sie nur vom Regen in die Traufe kommen.
Jedoch konnte sie nicht leugnen, dass sie sich stark zu ihm hingezogen fühlte. Er faszinierte sie, und seine Küsse verzauberten sie, weckten ihre Leidenschaft. Sie wollte mehr über ihn erfahren und herausfinden, was diese Küsse weiter bewirken konnten. Ja, sie würde gern Zeit mit ihm verbringen und ihn die Trauer um seine Frau vergessen lassen und für sich das Glück erforschen, das eine Beziehung bedeuten konnte.
„Warte nicht zu lange“, erwiderte Luis und schlenderte davon.
Rachel blickte ihm nach, bis sie ihn in der Dunkelheit auch nicht mehr erahnen konnte. Problemlos folgte sie dem Weg
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