Romana Exklusiv 0224
ich habe nicht mit Tom geschlafen.“
„Und ich sage dir zum allerletzten Mal, dass ich dir nicht glaube.“
„Das interessiert mich nicht. Es ist Geschichte. Wir beide sind Geschichte. Der Graben zwischen uns ist so breit, dass ihn nicht einmal eine Fähre überwinden könnte. Und nun lass mich aussteigen. Nach dem heutigen Abend will ich dich nie wiedersehen.“ Sie klopfte an die Trennscheibe.
Der Chauffeur hielt sofort am Straßenrand. Lauranne sprang aus dem Wagen und tauchte in der Menge unter.
6. KAPITEL
Rastlos ging Alexander in seiner Hotelsuite auf und ab und versuchte, die Mysterien weiblicher Konversation zu ergründen. Was, zum Teufel, hatte Lauranne gemeint, als sie sagte, er habe keine Ahnung von Frauen?
Er verstand Frauen sehr gut. Nun ja, die meisten Frauen jedenfalls. Leider war Lauranne nicht wie die meisten Frauen.
Was hatte die Bemerkung, er sei so „griechisch“, zu bedeuten? Er war Grieche, also war er natürlich griechisch!
Und warum hatte sie behauptet, sie habe ihn verletzen wollen und er wisse nichts über Treue? Immerhin hatte ihre eigene Untreue zur Trennung geführt.
Alexander goss sich einen doppelten Whiskey ein und blickte versonnen aus dem Fenster.
Lauranne zusammen mit Farrer zu ertappen, hatte eine so brennende Eifersucht in ihm ausgelöst, dass er sich nicht die Zeit genommen hatte, über die Szene nachzudenken, die sich ihm geboten hatte. Für ihn war alles klar gewesen. Bis heute Abend.
Er leerte das Glas in einem Zug und gelangte zu dem deprimierenden Schluss, dass er womöglich überreagiert und die Situation falsch eingeschätzt hatte. Für einen Mann, der für seine emotionslosen Entscheidungen berühmt war, hatte die Erkenntnis, dass er sich bei der Trennung von Lauranne von seinen Gefühlen hatte leiten lassen, etwas äußerst Beunruhigendes.
Ihre Bemerkung, sie habe Trost gesucht, ging ihm nicht aus dem Sinn. Warum hatte sie Trost gesucht? Sie hatte eine leidenschaftliche Beziehung mit ihm gehabt. Die Tatsache, dass sie sich Trost suchend an einen anderen Mann gewandt hatte, ärgerte ihn ebenso sehr wie die Vorstellung, sie könnte eine Affäre gehabt haben.
„Was glaubst du wohl, warum ich dich geheiratet habe?“
Lauranne hatte nie Interesse für Geld oder kostbaren Schmuck gezeigt. Gelegentlich hatte er ihr etwas kaufen wollen, doch sie hatte es ihm stets verboten, und er hatte ihre Weigerung, sein Geld auszugeben, als einen weiteren Beweis für ihre Dickköpfigkeit gewertet. Alle anderen Frauen, die er kannte, hatten Einkaufsbummel zu einer Kunstform erhoben. Nur Lauranne hatte sein Reichtum kaltgelassen.
Lauranne war allerdings auch cleverer als die meisten anderen Frauen. Hätte ihre Ehe länger gedauert, hätte sie zweifellos bis zum Umfallen Shoppingtouren unternommen. Taten das nicht alle?
In den fünf Jahren ihrer Trennung hatte sie ihn jedoch nie um einen Penny gebeten. Stattdessen hatte sie sich an Farrer gewandt.
Alexander presste die Lippen zusammen.
Erwartete sie tatsächlich, er würde ihr ihre Beteuerungen glauben, dass sie nie mit dem Kerl geschlafen hatte?
Die Erkenntnis, dass ein anderer Mann für seine, Alexanders, Frau finanziell die Verantwortung getragen hatte, nagte noch immer an ihm, als es an der Tür klopfte. Plötzlich wurde er von einer völlig unsinnigen Vorfreude ergriffen und beeilte sich, die Tür zu öffnen. Sein strahlendes Lächeln erlosch jedoch sofort, als er sich seinem Anwalt gegenübersah.
„Sie wirken enttäuscht. Wen hatten Sie erwartet?“ Alec betrat das Zimmer.
„Niemanden.“
Alexander wunderte sich über die tiefe Enttäuschung, die er empfand. Warum hatte er gedacht, es wäre vielleicht Lauranne? Sie war auf der Flucht und würde garantiert nicht in seinem Hotel auftauchen. Das war nicht ihr Stil. Nein, so leicht würde sie es ihm nicht machen.
Ihre hartnäckige Weigerung, die gegenseitige Anziehungskraft zu akzeptieren, war ebenso ärgerlich wie erregend, und wenn das nicht bald aufhörte, würde er geschäftliche Besprechungen unter der kalten Dusche führen müssen.
Alec legte den Aktenkoffer auf den Tisch und machte ihn auf. „Sie hatten recht. Wie üblich. Der alte Bursche hat einem Treffen zugestimmt.“ Bewundernd schüttelte er den Kopf. „Wie machen Sie das bloß? Er hat es neun Monate abgelehnt. Woher wussten Sie, dass er heute zustimmen würde?“
„Instinkt.“ Alexander stellte das leere Glas ab.
„Mit diesem Instinkt haben Sie Millionen verdient. Die Pressekampagne hat
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