Romana Exklusiv 0224
gehabt. Wie hatte sie sich da einbilden können, er würde ihr treu sein? „Unsere Beziehung war eine Katastrophe.“
„Sie war in Ordnung, bis du mit Farrer geschlafen hast.“
„Ich habe nicht mit Tom geschlafen“, protestierte sie.
„Ihr wart zusammen im Bett.“
Wütend blickte sie ihn an. Woher nahm er die Dreistigkeit, ihr Untreue vorzuwerfen, obwohl er mit einer anderen Frau geschlafen hatte. „Zugegeben, ich habe ihn geküsst, aber wir haben nie miteinander geschlafen. Wir waren immer nur Freunde. Ich habe ihn geküsst, weil ich dich genauso verletzen wollte, wie du mich verletzt hast.“
Sekundenlang herrschte Schweigen, und als Alexander endlich sprach, klang seine Stimme kalt. „Warum wolltest du mich verletzen?“
Weil ich Treue erwartet habe und betrogen worden bin.
Dies war der richtige Moment, ihm zu erzählen, was sie beobachtet hatte. Ihm zu erzählen, warum sie zu Tom geflohen war. Ihm zu erzählen, wie tief er, Alexander, sie verletzt hatte.
Aber was hätte es gebracht? Es war fünf Jahre zu spät. „Es ist nicht mehr wichtig“, erwiderte sie. „Nur zu deiner Information – ich hatte nie ein Verhältnis mit Tom. Und ich habe ihn geküsst, nicht er mich. Du solltest glauben, dass mehr dahintersteckt.“
„Ihr habt euch in den Armen gelegen.“
„Wir waren Freunde. Ich war durcheinander. Er hat mich getröstet.“
„Ihr wart ein Liebespaar“, beharrte er unerbittlich. „Wenn du Trost gebraucht hättest, wäre ich derjenige gewesen, der ihn dir gegeben hätte.“
Aber er war die Ursache ihres Kummers gewesen. Sie hatte ihn jedoch nie wegen seiner Untreue zur Rede gestellt. Und nach jenem schrecklichen Moment, als er sie mit Tom überrascht hatte, hatten sich die Ereignisse überstürzt.
„Es ist nichts zwischen Tom und mir.“
Diesen Punkt musste sie Tom zuliebe klären. Der Rest der Geschichte war nebensächlich.
„Der Typ liebt dich.“ Alexanders Miene war ausdruckslos.
Lauranne schüttelte den Kopf. „Du irrst dich.“
Vielleicht war Tom einmal ein bisschen verliebt in sie gewesen, aber es war nie etwas zwischen ihnen passiert.
„Mir ist aufgefallen, wie er dich beobachtet hat. Hättest du ihn nicht so gern gehabt, hätte ich ihm schon viel früher ein blaues Auge verpasst.“
Sie rang um Atem. „Du bist brutal …“
„Du hast mir gehört.“
Sekundenlang maßen sie einander mit Blicken, und sie spürte, wie eine verräterische Hitze durch ihre Adern strömte. Was war bloß los mit ihr? Seine besitzergreifende Bemerkung schmeichelte ihr, statt sie zu ärgern, ihre Abwehr schmolz unter seiner Ausstrahlung dahin.
„Ich habe dir nie gehört.“
„So?“, fragte er leise. „Als wir Hand in Hand den Strand entlanggelaufen sind, auf der Suche nach einem verborgenen Plätzchen, wo wir lachen und über alles reden konnten – hast du mir da gehört?“
Sie schluckte trocken. „Alexander …“
„Oder bei dem romantischen Candle-Light-Dinner mit Hummer und Wein auf meiner Terrasse, als wir beide so wild nacheinander waren, dass wir kaum essen konnten – hast du mir da gehört?“
Sie wollte antworten, doch es kam kein Laut über ihre Lippen.
„Oder in unserer ersten Nacht als Mann und Frau“, fuhr er rau fort, „als du mir die Arme um den Nacken gelegt und gesagt hast, du würdest mir vertrauen. Und als ich schließlich in dich eindrang, hast du meinen Namen gerufen, Anni. Meinen Namen. Hast du mir da gehört?“
Sie hatte es zumindest gedacht. Gütiger Himmel, sie hatte sich danach gesehnt … Es war so unbeschreiblich schön gewesen.
„Damit wären wir wieder bei meiner ursprünglichen Frage“, meinte er. „Warum hast du dich an Tom gewandt und nicht an mich?“
„Weil du das Problem warst“, erklärte sie mit blitzenden Augen. „Weil du so griechisch bist. Du redest von Treue und weißt selbst absolut nichts darüber. Von Frauen hast du jedenfalls keine Ahnung. Was glaubst du wohl, warum ich dich geheiratet habe?“
„Weil du unbegrenzten Zugriff auf meine Kreditkarte hattest?“
Lauranne traute ihren Ohren kaum. „Glaubst du, ich hätte dich wegen des Geldes geheiratet?“
Er zuckte die Schultern. „Warum sonst?“
Weil ich dich geliebt habe. Sie hatte ihn so sehr geliebt, dass ihre Gefühle sie völlig überwältigt hatten.
Aber er hatte sie nie geliebt. Das hatte sie zwar immer gewusst, aber damals war sie überzeugt gewesen, ihre Liebe würde für sie beide reichen.
Trotzig hob sie das Kinn. „Zum allerletzten Mal –
Weitere Kostenlose Bücher