Romana Exklusiv 0224
offenbar funktioniert.“ Alec versuchte gar nicht erst, seine Begeisterung darüber zu verbergen. „Er meint, dass er zum ersten Mal eine Ahnung habe, wer Sie wirklich sind.“
Alexander hätte fast laut gelacht. Theo Kouropoulos hatte nicht den leisesten Schimmer, wer er war.
„Es gibt nur eine winzige Komplikation, mit der wir nicht gerechnet haben …“ Alec rieb sich das Kinn.
„Welche?“
„Er will, dass Sie zehn Tage dort bleiben, um ein Gefühl für die Insel und das Geschäft zu entwickeln.“ Alec schluckte trocken. „Und er will, dass Sie Ihre Frau mitbringen.“
Schweigend blickte Alexander ihn an.
„Das kommt natürlich nicht infrage“, fuhr Alec nervös fort. „Und deshalb …“
„Warum kommt das nicht infrage?“
Alec starrte ihn an. „Nun ja, schließlich können Sie keine fünf Minuten zusammen in einem Raum sein, ohne einander an die Kehle zu gehen.“
„Ich liebe Herausforderungen. Ich nehme die Einladung an – zehn Tage sind völlig in Ordnung.“ Und wenn es nach mir geht, wird sie das Bett nicht für eine Minute verlassen. „Richten Sie Kouropoulos aus, dass wir uns darauf freuen, ihn morgen Abend beim Dinner zu sehen“, fügte er lächelnd hinzu.
Es gefiel ihm, dass er eine perfekte Lösung gefunden hatte – sowohl für das geschäftliche Problem als auch für das schmerzliche Verlangen, das ihn seit dem ersten Termin in Laurannes Büro vor zwei Wochen quälte. Er würde mit ihr schlafen, sich von ihr befreien und dann die Scheidung einleiten, um sein Leben fortzusetzen.
Und dieses Mal würde er dafür sorgen, dass sie ihre Beziehung nicht vergaß.
„Sie wollen sie mitnehmen?“, fragte Alec stirnrunzelnd. „Haben Sie sich das wirklich gut überlegt? Sie hegt vermutlich einen tiefen Groll gegen …“
„Streichen Sie das ‚vermutlich‘“, unterbrach Alexander ihn. „Sie hegt hundertprozentig einen tiefen Groll gegen mich.“
Leider hatte der Umstand, dass sie ihn erbittert bekämpfte, keinerlei Wirkung auf sein Verlangen nach ihr.
„Was, zum Teufel, haben Sie vor? Sie sollten keinesfalls jemanden wie sie zur Insel mitnehmen, solange die Verhandlungen in einem so kritischen Stadium sind. Eine verschmähte Frau ist zu allem fähig. Reisen Sie nicht mit ihr auf die Insel, Sie würden bloß Ärger heraufbeschwören – und das in aller Öffentlichkeit.“
Alexander goss sich noch einen Whiskey ein. „Ich fürchte keinen Ärger.“
Stöhnend fuhr Alec sich durchs Haar. „Was, wenn sie beschließt, sich an Ihnen zu rächen, indem sie den Handel mit Kouropoulos platzen lässt? Sie wird wohl kaum die liebende Ehefrau spielen wollen, oder?“
„Genau das wird sie tun.“ Ein sonderbares Funkeln trat in seine Augen. „Und sagen Sie Kouropoulos, dass ich die abgeschiedenste Villa der Anlage wünsche.“
Noch ein Abend.
Lauranne rückte die schmalen Träger ihres roten Kleides zurecht und betrachtete sich im Spiegel. Glücklicherweise sahen die Leute nur das Bild, das sie nach außen hin bot, nur das Gesicht, das sie der Welt zeigen wollte. Gefasst und elegant. Sie würden nichts von dem Aufruhr ahnen, der in ihr tobte. Ihr Streit mit Alexander war bedeutungslos, verglichen mit dem Kampf, den sie in ihrem Herzen ausfocht. Vernunft gegen Sexualität. Logik gegen Lust.
Die Episode im Wagen hatte sie daran erinnert, wie eng sie miteinander verbunden waren, und jede Auseinandersetzung schien die Leidenschaft zwischen ihnen noch zu steigern.
Lauranne berührte ihre Lippen und dachte an Alexanders feurigen Kuss. Nur er hatte sie je so geküsst. Kein Wunder, dass er geglaubt hatte, sie würden die Sache in seinem Hotelzimmer beenden. Sie sandte die falschen Signale aus. Oder waren es die richtigen?
Verwirrt über ihre Gefühle, schlüpfte Lauranne in hochhackige Sandaletten.
Nach dem heutigen Abend würde er aus ihrem Leben verschwinden und nach Griechenland zurückkehren. Und sie würde ihre Scheidung bekommen. Das war gut.
Oder etwa nicht?
Würde nach der Scheidung der Schmerz nachlassen? Das Begehren? Würde sie je wieder auf einen Mann so reagieren wie auf Alexander? Es war eine Ironie des Schicksals, dass all ihre Leidenschaft dem Mann galt, der sowohl ihr Feind als auch ihr Liebhaber war.
Das laute Summen der Türklingel schreckte sie nun auf. Lauranne atmete noch einmal tief durch, bevor sie öffnete.
Alexander stand vor ihr – hinreißend attraktiv in seinem schwarzen Smoking. Er lächelte, und sie steckte in Schwierigkeiten. Es war unfair von
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