Romana Exklusiv 0224
Gesellschaft schätze.“
„Wir streiten doch dauernd.“
„Ich genieße Auseinandersetzungen“, erklärte er. „Deshalb bin ich Geschäftsmann geworden.“
„Du bist Geschäftsmann, weil du gewinnen willst.“
Lächelnd ließ er sich zwei Gläser Champagner bringen. „Das auch.“
„Hast du je eine Verhandlung verloren?“
„Nein.“ Er reichte ihr eines der Gläser. „Noch nie.“
Sein Tonfall ließ sie frösteln. „Weshalb bist du so besessen?“ Plötzlich wollte sie ihn verstehen. „Was treibt dich an, obwohl du doch schon so viel hast?“
„Ich bin eben ein eiskalter, skrupelloser Geschäftsmann, der keinen Funken Mitgefühl besitzt.“
So hatte sie ihn einmal beschrieben. „Du öffnest dich niemandem, oder?“
Er zuckte die Schultern. „Warum sollte ich?“
In diesem Moment näherten sich einige Gäste, um ihn zu begrüßen, und das Gespräch war beendet.
Lauranne nahm kaum etwas von dem Film wahr. All ihre Sinne waren auf den Mann neben ihr gerichtet. Sie spürte die Berührung seines Arms im Halbdunkel, den Druck seines Knies an ihrem und hörte seine Atemzüge. Sie fühlte das Band zwischen ihnen so intensiv, dass sie ihn am liebsten gestreichelt hätte, aber stattdessen faltete sie die Hände im Schoß. Sie durfte ihn nicht anfassen. Diese Art von Beziehung war ihnen nicht vergönnt. Was sie verband, war weder Zärtlichkeit noch Fürsorge. Es war Feuer und Flamme. Hitze und Leidenschaft. Mann und Frau.
Dennoch wusste sie, dass Alexander zur Zärtlichkeit fähig war. Sie hatte es in seinem Verhalten ihr gegenüber erlebt, hatte es bei seinem Liebesspiel empfunden, aber er schien diese Seite seines Charakters zu verleugnen. Und als er ihre Ehe beendet hatte, war er alles andere als zartfühlend gewesen.
Eiskalt und skrupellos, das traf es. Aber weshalb war er so geworden? Er hatte Reichtum und Erfolg, und vielleicht war dies nur Männern beschieden, die sich von anderen abschotteten – die das Selbstvertrauen besaßen, Risiken einzugehen und auf den Rat anderer zu verzichten. Möglicherweise steckte jedoch noch mehr dahinter.
Ganz in ihre Gedanken versunken, absolvierte Lauranne die Premierenparty und beteiligte sich kaum an der Konversation. Alexander wich nicht von ihrer Seite und plauderte mit etlichen einflussreichen Persönlichkeiten, die seine Nähe suchten.
Nach dem heutigen Abend würde sie ihn nicht wiedersehen. Erstaunlicherweise beunruhigte diese Vorstellung sie. Eigentlich sollte sie sich freuen, dass er nach Griechenland zurückkehrte und die zwei Wochen mit ihm vorbei waren, doch diese Zeit hatte ihr lediglich gezeigt, wie leer ihr Leben ohne Alexander gewesen war.
Nach einer Weile legte er ihr den Arm um die Taille und ging mit ihr zur bereitstehenden Limousine hinaus. Einige unermüdliche Fotografen eilten ihnen entgegen, aber diesmal blieb er nicht stehen, sondern schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln und rief ihnen einige Worte zu.
Wenn er will, kann er einfach jeden bezaubern, überlegte Lauranne, während sie in den Wagen stieg. Er benutzt seinen Charme wie eine Waffe.
„Hat dir der Film gefallen?“ Alexander lockerte seine Krawatte und lehnte sich entspannt zurück.
„Ich …“ Sie suchte verzweifelt nach einer unverfänglichen Antwort, denn sie hatte nichts von dem Streifen mitbekommen, und das wusste er genau. „Es waren schöne Aufnahmen.“
„Unglaublich intensiv, findest du nicht auch?“
„Ja.“ Ihr Herz klopfte, als wollte es zerspringen.
„Und so aufregend.“ Sein Blick verweilte auf ihrem Mund, und sie erkannte, dass er nicht über den Film redete.
„Alexander …“
Er betrachtete eindringlich ihre Lippen. „Endlich können wir mit den Spielchen aufhören, agape mou. “
„Spielchen?“
„Ein Mann erträgt nur ein gewisses Maß an Vorspiel“, raunte er verführerisch. „Und nach zwei Wochen habe ich die Grenze erreicht.“
Ich auch.
Deshalb war es gut, dass er abreiste. Es würde sie daran hindern, etwas zu tun, das sie den Rest ihres Lebens bereuen würde.
Alexander Volakis war wie eine Droge. Lauranne hatte sich von ihr befreit, aber nun hatte sie sie erneut gekostet und sehnte sich mehr denn je danach. Sie musste von ihm wegkommen, bevor sie wieder in den Abgrund stürzte.
„Dann ist es ja gut, dass unser Projekt beendet ist.“
In seinen dunklen Augen spiegelten sich Heiterkeit und noch eine andere Regung, die ihren Puls rasen ließ. „Es ist nicht beendet. Dank deiner Arbeit ist Kouropoulos zu einem
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