Romana Exklusiv 0224
einer Frau treu zu sein, auch wenn der Sex mit ihr noch so aufregend sein mochte.
Sein vorwurfsvoller Blick erinnerte sie daran, dass sie verliebt aussehen sollte. Die Einzige am Tisch, die wirklich verliebt aussah, war bislang Marina, und die konnte kaum die Hände von Alexander lassen.
Lauranne fühlte sich um fünf Jahre zurückversetzt und achtete kaum auf die Konversation, bis sie Marina lachen hörte.
„Es ist euch Männern nicht gestattet, beim Dinner übers Geschäft zu reden“, beschwerte sie sich fröhlich. „Hebt euch das für morgen auf.“
Kouropoulos trank einen Schluck Kaffee und schaute Lauranne an. „Da wir gerade vom Geschäft sprechen … Nach Ihrem Ausscheiden bei Volakis Industries hatten Sie viel Erfolg. Ich habe Ihre Arbeit verfolgt. Großartig.“
Falls der Grieche die peinlichen Details ihrer Zeit in Alexanders Firma kannte, verbarg er es geschickt.
„Danke.“ Lauranne lächelte höflich. Er schien ein netter Mann zu sein, der leider keine glückliche Hand bei der Wahl seiner Angestellten hatte.
„Es ist erstaunlich, wie Menschen sich entwickeln.“ Das frostige Funkeln ihrer Augen strafte Marinas Lächeln Lügen. „Die Fehler, die Sie vor fünf Jahren gemacht haben, als Sie noch unter meiner Leitung arbeiteten, haben sich offenbar ausgezahlt.“
Lauranne sah Marina herausfordernd an. „Ich habe lediglich den Fehler begangen, mich in Alexander zu verlieben.“
Es war das erste Mal, dass sie diese Worte laut aussprach, aber sie wusste, dass er ihr ohnehin nicht glauben würde. Er musste denken, dass sie nur ihre Rolle spielte.
Kouropoulos blickte sie forschend an. „Wenn Sie so verliebt waren, warum hat Ihre Ehe dann nicht länger gedauert?“
„Wir hatten ein paar Differenzen“, mischte sich Alexander ein. „Aber inzwischen haben wir sie ausgeräumt.“
Lauranne fiel es immer schwerer, die Rolle zu spielen, die er ihr zugedacht hatte. „Alexander war damals noch nicht bereit, sich an jemanden zu binden.“ Sie schenkte Marina ein liebenswürdiges Lächeln. „Er hatte eine Schwäche für Abwechslung.“
Marinas Wangen röteten sich vor Zorn.
„Alexander hat immer seine Chancen genutzt“, bemerkte Kouropoulos trocken. „Aber da Sie nun wieder zurück sind, hat das hoffentlich ein Ende.“
Wohl kaum, solange Marina in Reichweite ist.
„Wie haben Sie einander eigentlich wiedergefunden?“, erkundigte sich ihr Gastgeber.
„Lauranne und ich standen schon seit einigen Monaten in Kontakt“, erwiderte Alexander. „Aber richtig zusammengekommen sind wir erst vor wenigen Wochen.“
„Wie romantisch!“
„Und eine ziemlich lange Beziehung für Alexander“, stichelte Marina. „Es ist fast Zeit, sich neu zu orientieren, oder?“
Er nahm Laurannes Hand. „Ich werde mich nicht neu orientieren.“
Als Schauspieler ist er wirklich überzeugend, dachte Lauranne und unterdrückte den Impuls, ihn zu ohrfeigen. Dazu würde sie später noch genug Gelegenheit haben, wenn sie erst wieder allein waren.
Plötzlich ertrug sie die Heuchelei nicht mehr. In ihrer Vereinbarung war keine Rede davon gewesen, dass er eine alte Affäre auffrischen durfte. Sie stand auf und schaute Theo Kouropoulos bedauernd an. „Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich bin müde. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich zurückziehe?“
„Natürlich nicht. Sie sehen ein bisschen blass aus.“ Er erhob sich ebenfalls und nickte Alexander zu. „Sie müssen sie begleiten. Wir treffen uns morgen um zehn.“
„Warum bringst du sie nicht zur Villa und kommst dann auf einen Drink zurück?“, schlug Marina unschuldig vor und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Es ist noch viel zu früh, um ins Bett zu gehen.“
„Nun, das hängt davon ab …“ Kouropoulos zwinkerte Alexander verschwörerisch zu. „Ich wette, wir sehen die beiden nicht vor morgen früh wieder.“
Marina rang sich ein Lächeln ab. „Dann bis morgen. Theo hat mich gebeten, bei der Besprechung dabei zu sein.“
Nachdem sie eine gute Nacht gewünscht hatten, kehrten Lauranne und Alexander zur Villa zurück. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, ließ sie ihrem Schmerz freien Lauf.
„Wie konntest du mich herbringen, obwohl du wusstest, dass diese Frau, deine … deine …“ Sie verstummte schluchzend.
Alexander stand wie angewurzelt da und war sichtlich verblüfft über ihren Ausbruch. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Aber wenn du dich weiterhin so benimmst wie heute Abend, wirst du den Handel platzen
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