Romana Exklusiv 0224
tat, als würde sie seine Konzentrationsprobleme nicht wahrnehmen.
Als er schließlich das Telefonat beendete, hatte sich ein feiner Schweißfilm auf seiner Stirn gebildet. „Zieh dich in Zukunft nicht vor mir aus, wenn ich telefoniere.“ In seinen Augen spiegelten sich Heiterkeit und noch ein anderer Ausdruck, den sie nicht einzuordnen vermochte. „Ich habe kaum ein Wort von dem gehört, was mein Anwalt gesagt hat.“
„Konntest du dich nicht konzentrieren?“, erkundigte sie sich mit Unschuldsmiene und schlüpfte in die Schuhe.
„Seit ich vor drei Wochen in dein Büro gekommen bin, kann ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren.“
Dieses Geständnis erfüllte sie mit Stolz. „Warum hast du mich gezwungen, für dich zu arbeiten, wenn ich dich doch so ablenke?“
Er lächelte. „Weil du abgelehnt hast. Ein Nein akzeptiere ich nicht.“
„Es ging also nur darum, mich in die Schranken zu verweisen, oder?“
Er schien ernsthaft über ihre Frage nachzudenken. „Nein, darum ging es nicht.“
Ihre Blicke begegneten sich, und ihr Puls begann plötzlich zu rasen. „Was war es dann?“
Alexander zögerte. „Wir hatten noch eine Rechnung offen.“
„Aber wenn du gewusst hättest, dass ich es bin, hättest du meine Firma niemals ausgewählt.“
„Doch.“
Was soll das heißen?
„Wir werden in einer Viertelstunde zu einem Drink erwartet“, fuhr er leise fort. „Wenn du mich weiterhin so ansiehst, werden wir uns verspäten. Und ich will den Handel nicht platzen lassen.“
Seine Worte trafen sie wie ein kalter Guss. Das Geschäft kam für ihn immer an erster Stelle – selbst dann, wenn die Luft zwischen ihnen vor Erotik förmlich knisterte.
Lauranne nickte kühl und ging zum Spiegel, um Make-up aufzulegen. „Natürlich.“ Im Hintergrund hörte sie die Dusche rauschen. Sie stellte sich ihn nackt vor und malte sich aus, wie das Wasser über seinen fantastischen Körper strömte.
Wenig später kam er heraus. Er hatte sich ein Handtuch um die Hüften geschlungen und frottierte sein Haar, während er in die Nachttischschublade griff und ein Päckchen herausholte.
„Das habe ich für dich gekauft.“ Er reichte ihr die Schachtel.
Ein kleines, hübsch verpacktes Etui. Die Fantasie ging mit ihr durch.
Als Lauranne keinerlei Anstalten machte, das Geschenk entgegenzunehmen, machte er den Deckel auf.
Ihr stockte der Atem. Sie war überwältigt vom Anblick der Ohrringe auf dem schwarzen Samtpolster – und von ihrer Enttäuschung. Hatte sie etwa tatsächlich einen Verlobungsring erwartet?
Das war das Einzige, was er ihr nie gegeben hatte. Sie hatten so überstürzt geheiratet, dass sie nur einen Goldreif bekommen hatte, und der lag momentan zu Hause in ihrer Kommode. War sie wirklich so leicht in die Irre zu führen?
Ihr Lächeln verriet nichts von ihren Gedanken. „Sie sind wunderschön, Alexander.“
„So wie du.“
Errötend nahm sie den Schmuck aus der Schachtel. „Warum hast du sie mir gekauft?“
„Um dir zu beweisen, dass ich durchaus romantisch sein kann.“ Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Leg sie an. Ich weiß, sie werden dir stehen.“
Sie ging zum Spiegel und befestigte die Ohrringe. Er hatte recht. Sie standen ihr. „Danke. Ich liebe …“, um ein Haar hätte sie gesagt: Ich liebe dich, „… sie. Ich liebe sie.“
Ihre Blicke begegneten sich im Spiegel, dann wandte Alexander sich ab, streifte ein frisches Hemd über und griff nach seiner Hose.
Lauranne senkte die Lider, bevor das Handtuch fiel. Sie nahm ihre Handtasche und ging zur Tür. „Ich werde mich bemühen, dich nicht zu enttäuschen“, versprach sie. „Solange du dich benimmst.“
Lachend steckte er sein Handy in die Tasche. „Ich werde mich nie benehmen, wenn es um dich geht. Bist du fertig?“
9. KAPITEL
Als sie die Stufen zur Terrasse hinaufgingen, raunte Alexander Lauranne zu: „Vergiss nicht, Anni, du bist so verliebt in mich, dass du keinen klaren Gedanken fassen kannst.“
Sie unterdrückte ein Lächeln. Er hatte ihre wahren Gefühle perfekt beschrieben. Das würde sie ihm natürlich nicht verraten. In gewisser Weise war es sogar erfrischend, Zuneigung für ihn zeigen zu können. Also lächelte sie ihn bewundernd an, als sie die Terrasse überquerten, um Theo Kouropoulos zu begrüßen.
Neben ihm stand eine Frau, und als sie näher kamen, wurde Lauranne blass. Ihr Glücksgefühl zerplatzte wie eine Seifenblase. Es war Marina, ihre Exchefin. Was wollte sie hier?
Entsetzt blickte
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