Romana Exklusiv 0224
zurückkehren.
Es schmeichelte ihr ungemein, dass er keinen Arbeitstag aushielt, ohne sie zwischendurch zu sehen. Auch wenn er noch nie über Liebe gesprochen hatte, zeigte er doch alle Anzeichen dafür, verliebt zu sein.
Lauranne öffnete die Tür zu seinen Räumen und blieb verwundert stehen. Der Empfangsbereich war verlassen. Da keine der Sekretärinnen zu sehen war, ging sie geradewegs zu Alexanders Büro und klopfte kurz an die Tür, bevor sie aufmachte.
Einen Moment lang glaubte sie, auch dieses Zimmer wäre leer. Und dann sah sie sie.
Sie trug nur einen Bademantel, ihr blondes Haar war zerzaust und der Lippenstift verschmiert.
„Marina?“, wisperte Lauranne, und ihre Chefin zog den Bademantel enger um sich.
„Lauranne.“ Ihr Blick schweifte schuldbewusst zu einer anderen Tür hinüber, hinter der sich das Bad verbarg.
Lauranne hörte nun das Rauschen der Dusche und dann Alexanders tiefe Stimme, die Marina anwies, die Papiere auf den Schreibtisch zu legen.
Angewidert und ungläubig blickte Lauranne ihre Chefin an. „Wie konnten Sie nur?“
„Sie haben doch nicht wirklich gedacht, er wäre Ihr alleiniges Eigentum, oder?“ Marinas Augen funkelten triumphierend. „Als ich ihn wollte, ist er sofort zu mir zurückgekommen.“
Das Wasser im Bad wurde abgedreht, und Lauranne wusste, dass Alexander gleich erscheinen würde. Dann würde sie ihm gegenübertreten müssen. Ihr Vertrauen war zutiefst erschüttert, und deshalb floh sie aus den Räumen.
„Lauranne?“ Toms Stimme drang wie durch einen dichten Nebel zu ihr. Sie blieb stehen und schaute ihn verzweifelt an.
„Was ist passiert, Lauranne?“
Sie zitterte am ganzen Leib, und Tom legte ihr einen Arm um die Schultern. „Am besten kommst du mit auf mein Zimmer. Es ist am nächsten.“
Lauranne folgte ihm wie in Trance, und erst als sich die Tür hinter ihr schloss, brach sie in Tränen aus. Und konnte nicht wieder aufhören zu weinen.
Schluchzend klammerte sie sich an Tom und versuchte, ihm zu erzählen, was geschehen war. In ihrem Kummer brachte sie jedoch keinen zusammenhängenden Satz heraus.
Einen Moment lang rührte er sich nicht von der Stelle, dann stöhnte er auf. Im nächsten Moment lag sie mit ihm auf dem Bett. Als er besänftigend auf sie einredete, merkte sie, dass er angetrunken war.
„Vergiss ihn, Lauranne. Er ist es nicht wert.“
„Tom?“ Schockiert versuchte sie, ihn von sich zu schieben, aber er presste sie mit seinem Körper auf die Laken.
„Du bist so schön. Ich habe dich immer begehrt, das musst du doch wissen.“
Nein, das hatte sie nicht gewusst. Entsetzt über sein Geständnis, erwachte sie aus ihrer Lethargie.
„Um Himmels willen, Tom.“ Sie wand sich unter ihm, aber bevor sie sich von ihm befreien konnte, hörte sie, wie die Tür geöffnet wurde. Als sie aufblickte, sah sie Alexander. Seine Augen funkelten vor Zorn.
Du Schuft! Außer sich vor Kummer über seinen Verrat, küsste Lauranne Tom auf den Mund.
Alexander betrachtete sie schweigend. „Wer hat gesagt, dass ich dich an diesem Abend sehen wolle?“
Lauranne schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Tom hat den Anruf entgegengenommen.“
Er presste die Lippen zusammen. „Erzähl mir genau, was ich gesagt habe, als ich unter der Dusche war. Ich will, dass du dich daran erinnerst. Es ist wichtig.“
Verwirrt sah sie ihn an. Warum sollte es wichtig sein? Er hatte mit der Frau geschlafen. „Ich glaube, du hast eine Gästeliste erwähnt.“ Sie überlegte kurz. „Ja, du hast Marina angewiesen, die Gästeliste auf den Tisch zu legen.“
„Und was ist dann passiert?“
„Das Wasser wurde abgedreht, und ich habe sie angesehen …“ Ihre Stimme bebte. „Sie … sie …“
„Was?“, drängte er rau.
Lauranne wich unwillkürlich einen Schritt zurück. „Sie lächelte. Sie wollte offenbar, dass ich euch beide zusammen erwische.“
„Aber wir waren nicht zusammen, nicht wahr, Lauranne?“ Er kam auf sie zu. „Ich war unter der Dusche, und sie war in meinem Büro.“
„Sie war nackt!“
„So?“
„Das weißt du doch.“
„Ich weiß gar nichts“, erwiderte er nachdrücklich. „Ich erinnere mich, dass sie an diesem Nachmittag in mein Büro kam, und ich erinnere mich, dass ich über ihre plumpen Annäherungsversuche verärgert war. Ich habe ihr klargemacht, dass ich das Bad erst verlassen würde, wenn mein Büro leer sei. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du dort warst.“
Laurannes Gedanken jagten einander. Plötzlich erschienen
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