Romana Exklusiv 0224
blass aussah. „Nimm noch einen Drink mit Ray, und zieh dich dann zurück“, forderte sie sich auf. „Du hast noch nie ein Problem damit gehabt, zu einem Mann Nein zu sagen. Warum sollte es bei ihm anders sein?“ Doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass es bei ihm anders sein würde, denn er war anders, und sie wollte nicht Nein sagen.
Sie frischte ihr Make-up auf, bürstete kurz ihr Haar und lächelte ihrem Spiegelbild zufrieden zu. Ja, so konnte sie sich wieder sehen lassen. Und jetzt hör auf, dir den Kopf zu zerbrechen, entspann dich und genieß die Zeit, dachte sie entschlossen, während sie nach unten zurückkehrte.
Ray hatte im Wohnzimmer Musik angestellt, war jedoch nicht im Raum. Auf der Terrasse war er ebenfalls nicht, wie sie feststellte, und es hatte auch schon wieder zu regnen begonnen.
„Ich bin hier!“, rief er von irgendwo her.
Caitlin ging der Stimme nach und fand ihn nebenan in seinem Büro. Er saß auf der Kante des Schreibtischs und las mit zwei Cognacschwenkern neben sich seine Post. „Entschuldige, ich habe mich ablenken lassen und kümmere mich sofort um den Kaffee.“ Er hielt ihr eines der Gläser entgegen.
„Nein, das ist nicht nötig“, erwiderte sie, während sie es nahm. „Der Cognac genügt mir völlig.“ Ihr Blick fiel auf die Ablage, die fast überquoll. „Das sieht nach Arbeit aus.“
„Die Faxe der Woche. Es ist immer das Gleiche, wenn ich hier bin. Ich verbringe meine Zeit damit, die Korrespondenz zu erledigen. Die meisten Briefe sind zum Wegwerfen, aber ich muss sie alle durchlesen.“
„Du brauchst eine Sekretärin.“ Angelegentlich sah sie sich um. Es war ein gemütliches Zimmer, nicht zuletzt wegen der Bücherwand, die sich über eine ganze Seite des Raumes erstreckte.
„Ja … Im Büro habe ich natürlich eine“, antwortete er, während er eines der Faxe überflog.
Caitlin ging zu der Bettcouch in der Ecke, über der mehrere Bilder von Paris hingen. „Die sind beeindruckend“, erklärte sie, doch er blickte nur flüchtig auf. „Das ist ein schöner Raum. Du könntest ihn als Gästezimmer nutzen.“ Sie setzte sich auf die Couch.
Ray legte das Blatt aus der Hand und lächelte sie an. „Das werde ich heute auch tun. Es sei denn, ich erhalte ein besseres Angebot.“
„Oh … ich verstehe.“ Deutlich spürte sie, wie sie errötete. „Das Sofa scheint mir ganz bequem zu sein“, fuhr sie eilig fort, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
„Meinst du?“ Ray zog die Brauen hoch.
„Ja, bestimmt“, versicherte sie, während sie die Matratze testete. „Wenn du möchtest, können wir gern tauschen.“
Er schüttelte den Kopf. „Mir schwebte ein etwas anderes Angebot vor.“
Caitlin erschauerte, doch dann begegnete sie seinem schalkhaften Blick. „Du bist mir vielleicht ein Schlitzohr.“
„Wie kommst du denn darauf?“ Er lachte.
„Weil es wahr ist.“ Sie ging auf ihn zu. „Ich wurde vor dir gewarnt.“
„Von wem?“, fragte er amüsiert.
Etwa einen Schritt von ihm entfernt blieb sie stehen. „Zum Beispiel von Sharon.“
„Was glaubt Sharon denn zu wissen?“ Ray beugte sich vor, umfasste ihren Arm und zog sie näher zu sich heran. Behutsam nahm er ihr das Glas aus der Hand und stellte es neben sich auf den Schreibtisch.
„Na ja, sie konnte mir alles über deinen Frauenverschleiß erzählen und kennt auch Claudette.“
„Das Einzige, was sie weiß, ist, dass ich nicht mit ihr geschlafen habe … Und das werde ich auch nie tun.“
„Sie wäre am Boden zerstört, wenn sie dich hören könnte.“
„Ich werde deshalb keine schlaflosen Nächte haben“, erklärte er heiter, bevor er ernst fortfuhr: „Claudette ist Vergangenheit genauso wie David. In der Gegenwart gibt es nur dich und mich und ein unbequemes Bettsofa.“
Caitlin lächelte zaghaft, und ihr Herz begann, wild zu klopfen, als er sie noch näher zog. „Dann ist es ja gut“, antwortete sie leise. „Denn mich interessiert momentan nur die Gegenwart.“ Sie neigte sich vor und tat zu ihrer Überraschung selbst den ersten Schritt, indem sie den Mund sanft auf seinen presste. Als Ray nicht sofort reagierte, legte sie ihm die Hände auf die Schultern und vertiefte den Kuss.
Ray ließ sie zunächst gewähren und erwiderte ihre Küsse verhalten. Er hatte sich ganz unter Kontrolle, während sie ihm die Hände ins dichte Haar schob und ihn mit ihren Lippen immer mehr zu erregen versuchte. Sie wollte ihn so sehr und sehnte sich nach seinen leidenschaftlichen
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