ROMANA EXKLUSIV Band 0178
gleich einen Scheck aus …“
„Mark, bitte …“
„Entscheide dich. Tina wird keine Sekunde zögern zuzugreifen, wenn ich ihr ein ähnliches Angebot unterbreite“, warnte er sie selbstgefällig. „Und dann kannst du Damiano vergessen.“
Eden hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Wenn Mark und Tina gegen sie intrigierten … Wie sollte Damiano ihr glauben, dass sie sich nichts hatte zu Schulden kommen lassen, wenn alle anderen das Gegenteil behaupteten!
Mit bebenden Händen holte sie einen Scheck aus der Handtasche und stellte ihn aus, ohne Mark noch einmal anzusehen. Dann steckte sie den Kugelschreiber ein, stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort die Lounge.
5. KAPITEL
Ziellos ging Eden durch die Straßen, bemüht, ihre Fassung wiederzufinden. Wieso hatte sie Mark nicht durchschaut, seine Gier und den Groll nicht erkannt? Sie hatte ihm vertraut, und jetzt erpresste er sie!
Wie sollte sie nur aus dieser albtraumartigen Situation herauskommen, in die sie sich selbst gebracht hatte? Sie schämte sich entsetzlich, dass sie Mark gegenüber einfach klein beigegeben hatte. Aber am meisten verachtete sie sich wegen ihrer hochgradigen Dummheit. Als das Foto damals in der Presse erschienen war und man sie für die Frau darauf gehalten hatte, hätte sie nicht schweigen dürfen, um Tina zu schützen. Wie hatte sie nur solch eine Närrin sein können? O ja, sie wusste, warum. In ihrer Verzweiflung und Trauer um Damiano war sie Tinas List und Tücke einfach nicht gewachsen gewesen.
Geistesabwesend blickte sie in die Schaufenster der Geschäfte, an denen sie vorbeikam. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt vor einem TV-Videomarkt stehen, in dessen Auslage mehrere Fernseher eingeschaltet waren und Bilder mit Damiano über die Schirme flimmerten.
Die Kameraleute schienen ihn zu lieben. Und während er selbstsicher und humorvoll die eine oder andere Frage abblockte, schwenkten sie hin und wieder auch zu den Leuten in seiner näheren Umgebung. Nuncio blickte stolz auf seinen großen Bruder, und die Direktoren der Braganzi-Bank lächelten über seine geistreichen Antworten.
Plötzlich bekam Eden ein schlechtes Gewissen und wandte sich ab. Sie schämte sich, dass sie über die goldene Brücke gegangen war, die Damiano ihr gebaut hatte, und der Pressekonferenz ferngeblieben war. Sicher, seit jener Klatschgeschichte fürchtete sie sich entsetzlich vor der Presse, aber sie hätte nicht feige sein dürfen. Auch wenn Damiano nicht den Eindruck erweckt hatte, er würde ihre Unterstützung irgendwie brauchen, wäre sie doch glücklicher mit sich, wenn sie sie ihm zumindest angeboten hätte.
Es war schon ziemlich spät, als sie schließlich wieder ins Haus zurückkehrte. Kaum hatte sie die Diele durchquert, kam Tina auch schon aus dem Wohnzimmer und blickte sie selbstgefällig an. „Du hast noch etwa zehn Minuten Zeit, um dich frisch zu machen, bevor du in deine zweiten Flitterwochen fliegst.“
Eden ignorierte die spöttische Bemerkung. „Ist Damiano schon zurück?“
„Nein, aber er hat angerufen, um mit dir zu sprechen, und war nicht sehr erfreut, als ich ihm sagte, ich hätte keine Ahnung, wo du seist.“ Sie lächelte boshaft. „Dann habe ich mir die Mühe gemacht und mich noch einmal mit ihm in Verbindung gesetzt, um ihm mitzuteilen, dass der liebe gute Mark sich hier kurz vor deinem Weggehen namentlich gemeldet und mit dir telefoniert hat. Er war ja noch nie sonderlich diskret, oder?“
Tinas Gehässigkeit ärgerte sie, aber sie war fest entschlossen, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten, und ging schnell nach oben, um sich reisefertig zu machen. Eine gute Stunde später traf sie in Begleitung eines Bodyguards am Flughafen ein. Und plötzlich stürzten sich wahre Heerscharen von Fotografen und Reportern auf sie, schossen Bilder und bestürmten sie mit Fragen.
„Warum waren Sie nicht auf der Pressekonferenz?“
„Steckt Ihre Ehe in Schwierigkeiten, Mrs. Braganzi?“
„Wieso ist die Familie ohne Sie nach Brasilien geflogen?“
„Warum haben Sie sich die ganzen Jahre versteckt?“
Wären ihnen nicht die Sicherheitskräfte vom Flughafen zur Hilfe gekommen, hätten sie es nicht geschafft, der Meute zu entrinnen. Und erst als die kleine Privatmaschine vom Boden abhob, begann Eden, wieder ruhig durchzuatmen. Irgendjemand musste der Presse einen Tipp gegeben haben. Tina vielleicht?
Eines war jedoch klar: Alle Welt interessierte sich für Damiano und dadurch auch für sie und ihre Ehe. Und dass sie
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