Romana Extra Band 4 (German Edition)
die Augen und schnitt ein Gesicht. „Für meine Eltern kommt es einem Weltuntergang gleich. Sie tun so, als wäre eine Scheidung etwas Außergewöhnliches und Ilona die schlechteste Frau auf Speros.“
„Ich dachte, das wäre ich!“
„Sein Ruf eilt Alexei voraus. Alle glauben, er würde dich betrügen.“
„In diesem Fall dürften sie falsch liegen.“
„Aber nicht, wenn das Gerücht stimmt, dass das Kind deiner Tante eigentlich deins ist.“ Forschend betrachtete Damon sie.
„Ja, das ist richtig“, gestand Billie, da sie bei ihrer Rückkehr nach der Hochzeit beschlossen hatte, diese Lüge nicht mehr aufrechtzuerhalten. Offenbar brannte er darauf, zu erfahren, wer Nickys Vater war, und fragte sie nur aus Höflichkeit nicht. Allerdings hatte sie nicht die Absicht, ihre persönlichsten Geheimnisse mit dem Sohn der größten Klatschtante im Dorf zu teilen.
Nachdem er mehrere Supertanker zu einem fantastischen Preis erworben hatte, flog Alexei nach Hause. Über seiner Heimatinsel ging gerade die Sonne unter und ließ den Horizont in den Rosa- und Orangetönen leuchten. Energiegeladen und ungeduldig wie immer, sprang er aus dem Hubschrauber und eilte auf die Villa zu, in deren Fenstern sich die letzten Sonnenstrahlen spiegelten. Einige seiner Angestellten begrüßten ihn in der Eingangshalle. Er kniff die Augen zusammen, weil er jemanden vermisste. Nichts Gutes ahnend, eilte er in seine Suite, wo sein Verdacht sich bestätigte. Dreißig Sekunden später ließ er Helios, den Chef seines Sicherheitsteams, kommen und stellte ihm eine Frage. Die Antwort, die er bekam, brachte ihn auf die Palme. Sogleich stürmte er aus der Villa.
Alexei betrat Billies Haus durch die Hintertür, die nicht abgeschlossen war. „Billie?“, rief er und runzelte die Stirn, als keine Antwort kam.
Die Küche war blitzsauber, aber leer, und auch im Wohnzimmer war niemand zu sehen. Flüchtig betrachtete Alexei den Korb mit den Spielsachen. Als er leise Musik hörte, warf er einen Blick in ein Schlafzimmer und bemerkte dann den Lichtkegel, der aus der offen stehenden Badezimmertür fiel.
Billie nahm gerade ein entspannendes Bad, ein seltener Luxus, da sie nur wenig Zeit hatte. Hilary war mit Nicky ins Dorf gegangen, um ihre Schwester zu besuchen. Wegen der Musik hatte sie Alexei nicht kommen hören, und als plötzlich die Tür geöffnet wurde, stieß Billie einen erschrockenen Laut aus und setzte sich auf. Alexei war wirklich der Letzte, den sie erwartet hatte.
Fasziniert betrachtete er sie inmitten des Schaums. Tropfen perlten von ihrer zarten Haut, und ihre Brüste mit den rosafarbenen Knospen schimmerten verführerisch. Sofort reagierte sein Körper, der anderen Frauen gegenüber beunruhigend gleichgültig gewesen war. Sobald sein Blick auf ihre leicht geöffneten sinnlichen Lippen fiel, wusste Alexei zum ersten Mal seit Tagen genau, was er wollte.
„Alexei …“, sagte Billie mit bebender Stimme und legte den Kopf leicht nach hinten, um ihn ungläubig zu betrachten. Sein hellgrauer maßgeschneiderter Anzug betonte seine breiten Schultern, schmalen Hüften und langen, muskulösen Beine. Aus seinen goldbraunen, von dichten Wimpern gesäumten Augen betrachtete Alexei sie, und sein Anblick raubte ihr den Atem.
„Was zum Teufel machst du hier?“, erkundigte er sich mit einem zornigen Unterton. „Ist dir eigentlich klar, dass ich hier einfach hereinspaziert bin? Es hätte wer weiß wer sein können …“
„Du bist wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Insel, der nicht anklopft“, konterte Billie.
„Hast du den Verstand verloren? Ich hätte ein Paparazzo sein können! Ohne Bodyguard bist du hier überhaupt nicht sicher. Los, komm aus der Wanne“, wies er sie an und hielt ihr ein Handtuch hin. „Ich bringe dich nach Hause.“
„Das hier ist mein Zuhause.“ Regungslos saß sie da und widerstand dem Drang, ihre Blöße zu bedecken.
Einen harten Zug um den Mund, musterte Alexei sie. „Du bist meine Frau – du gehörst nicht mehr hierher.“
„Du hast mir in unserer Hochzeitsnacht gesagt, ich sei eine Lügnerin und würde dich anwidern, und bist einfach gegangen“, erinnerte sie ihn angespannt. „Ich fühle mich also nicht mehr wie deine Frau.“
„Da weiß ich Abhilfe.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und umfasste ihre Arme. Ehe sie sich’s versah, hob er sie aus der Wanne und schlang ihr ein Handtuch um.
„Lass das!“, schrie sie, wobei sie es mit einer Hand festzuhalten und ihn mit der anderen
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