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Romana Extra Band 4 (German Edition)

Romana Extra Band 4 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Caroline Anderson , Trish Morey , Rachel Gardner
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wusste also, dass sie keine Italienerin war. Was wusste er sonst noch über sie? Und woher?
    „Englisch ist gut, danke.“ Ihre Stimme klang ruhiger, als ihr zumute war. Da kam ihr das Angebot, in ihrer Muttersprache zu sprechen, sehr gelegen. Nachdem sie vor vier Jahren aus ihrer Heimat Australien hierher gezogen war, sprach sie zwar fließend Italienisch, aber in der Gegenwart dieses Fremden fürchtete sie dennoch, über ihre eigene Zunge zu stolpern. „Womit kann ich Ihnen helfen?“
    „Sie sind Sapphire Clemenger, nehme ich an? Die Designerin?“
    Immer noch war es ihr unmöglich, seinen Akzent zu bestimmen. Es waren Spuren von britischem und amerikanischem Englisch darin sowie einige andere Färbungen. Auf jeden Fall war er kein Italiener, auch wenn er mit seiner dunklen Hautfarbe glatt als Südländer durchgegangen wäre. Nur war er zu groß und zu breitschultrig.
    Sapphy konnte die Hitze spüren, die von dem Mann ausging, so nahe stand er jetzt vor ihr. Da es ihr unter diesen Umständen nicht gelang, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen, nickte sie lediglich.
    „Das hatte ich mir schon gedacht“, fuhr er fort. „Man hatte mir gesagt, dass Sie sehr schön seien. Bis jetzt hatte ich allerdings keine Ahnung, wie schön.“
    Sie blinzelte, während sich ein merkwürdiges Gefühl in ihr ausbreitete. Wie war es möglich, dass seine Worte eine solche Wirkung auf sie ausüben konnten? Sapphy war es gewohnt, dass sie überall, wo sie hinging, Aufmerksamkeit erregte. Die italienischen Männer waren ihrem allseits bekannten Ruf gerecht geworden. Doch ihre Komplimente waren weniger ernst gemeint als vielmehr spielerisch.
    Die Worte des Fremden dagegen hatten einen vollkommen anderen Unterton. Vielleicht hing das mit dem abschätzenden Blick zusammen, mit dem er immer noch ihr Gesicht und ihren Körper begutachtete.
    Und sie wusste nicht einmal, mit wem sie es zu tun hatte.
    Sapphy richtete sich gerade auf und bemühte sich, die in ihr aufsteigende Hitze zu ignorieren. Sie hatte nicht vor, sich weiterhin von ihrem Besucher einschüchtern zu lassen. „Sie sind mir gegenüber im Vorteil, Signor …“
    „Nennen Sie mich Khaled“, gab er zurück.
    Sie ergriff die ihr dargebotene Hand und wünschte sich sogleich, sie hätte es nicht getan. Denn als seine langen, schlanken Finger sich um die ihren schlossen, hatte sie das Gefühl, als habe er mit dieser Berührung Besitz von ihr ergriffen.
    Und das war verrückt.
    Sie gehörte niemandem, am wenigsten diesem dunkelhäutigen Fremden. Nicht einmal Paolo, mit dem sie seit zwei Jahren eine lockere Beziehung führte, hatte ihr jemals das Gefühl gegeben, dass sie sein Eigentum sei.
    Sapphy zog ihre Hand zurück, die der Fremde länger gehalten hatte, als ihr lieb war. Dann kehrte sie ihm den Rücken zu und deutete auf eine Sitzgruppe. „Nehmen Sie doch Platz. Und dann sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.“
    Er beobachtete ihren ängstlichen Rückzug mit heimlichem Vergnügen. Es war richtig gewesen, bis jetzt zu warten. Es war schon spät und unwahrscheinlich, dass noch jemand den Laden betreten würde. Niemand, der ihr zu Hilfe kommen könnte.
    Sie drehte sich um und sah ihn an. In ihren großen blauen Augen lag ein fragender Blick. Er konnte sehen, wie verletzlich sie war und wie sehr sie dagegen ankämpfte. Er konnte ihr Misstrauen und ihre Neugier erkennen.
    Und ihre Angst.
    Sie war viel interessanter, als er angenommen hatte. Und viel schöner. Selbst der müde Ausdruck, der um ihre Augen lag, konnte nicht von dem Leuchten ablenken, das von ihnen ausging. Ihr Gesicht war von perfektem Ebenmaß. Das dunkelblonde Haar zu einem Zopf gebunden, der ihren schlanken Hals freigab.
    Das Gesicht eines Fotomodells und der Körper einer Göttin. Paolo hätte keine bessere Wahl treffen können.
    „Was kann ich denn für Sie tun, Signor Khaled?“, fragte sie, als sie sich auf zwei gegenüberliegenden Sesseln niederließen. „Ich nehme doch an, Sie suchen ein Kleidungsstück für eine ganz besondere Frau?“
    Er lächelte. „Ganz recht. Ihre Entwürfe sind das Tagesgespräch in Mailand. Die Modeschau war ein grandioser Erfolg. Es ist Ihnen in kürzester Zeit gelungen, sich auf einem so hart umkämpften Markt einen Namen zu machen.“
    „Ich habe großes Glück gehabt.“
    „Sie sind sehr talentiert. Sonst hätten Sie es niemals so weit gebracht.“
    „Danke“, sagte sie leise. Wieder spürte sie, wie ihre Wangen erröteten, so als sei sie nicht daran gewöhnt,

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