Romana Gold Band 13
nur! Und warte, bis du den Ring siehst, den du von mir bekommen wirst.“
„Das ist mir nicht wichtig.“
„Mir aber“, beharrte Rafe. „Aber du darfst ihn dir aussuchen.“
Eines gab es noch zu klären. „Und was wird aus der Verlobungsparty?“, fragte Caroline.
„Lass die Gäste kommen. Wir geben ihnen etwas zu feiern.“
Er zog sie an sich, und seine Lippen suchten ihren Mund. Draußen breitete der Schnee leise eine weiße Decke über das Land, während drinnen Rafe und Caroline ganz allein ihre Verlobung zu feiern begannen.
– ENDE –
Viel zu jung für diese Liebe
1. KAPITEL
Der kleine Strand unterhalb der Villa ihres Vaters war privat und lag am Ende eines schmalen, gewundenen Felspfades, der nur durch den Park der Villa zugänglich war. Olivia ging jeden Morgen vor dem Frühstück hinunter, um im herrlich warmen, blauen Meer zu schwimmen, und fühlte sich dann wie Eva im Garten Eden. Sie war immer allein. Ihr Vater stand wesentlich später auf, ebenso wie die Gäste, die er dann und wann in seiner Villa beherbergte.
Olivia genoss es, in leichten Bastsandalen und Badeanzug durch die kühle Morgenluft den felsigen Pfad hinunterzuklettern. Das stete Rauschen des Meeres untermalte die friedliche Stille, nur durchbrochen vom gelegentlichen Schrei der Möwen.
An diesem Morgen wurde Olivia von einem derartigen Glücksgefühl übermannt, dass sie, sobald ihr Fuß den Sand berührte, übermütig Rad zu schlagen begann, in anmutigen, fließenden Bewegungen quer über den Strand. Im nächsten Moment hörte sie eine Männerstimme etwas laut auf Griechisch rufen, dann rasche Schritte im Sand. Ehe sie jedoch wieder aufrecht zum Stehen kam, wurde sie gewaltsam zu Boden geworfen.
Um Atem ringend fiel sie rücklings in den Sand. Der Mann begrub sie unter sich. Ein splitternackter Mann. Olivia schrie.
Sofort wurde ihr von einer großen Hand der Mund zugehalten. Olivia wehrte sich verzweifelt in wachsender Panik. Die Augen weit aufgerissen blickte sie angstvoll zu dem Mann auf. Er war groß und athletisch mit breiten, sonnengebräunten Schultern und einer muskulösen Brust. Er hatte auf Griechisch gerufen, und sein olivfarbener Teint, das schwarze Haar und die glühenden dunklen Augen ließen vermuten, dass er wohl Grieche war.
Spöttisch zog er eine der geschwungenen schwarzen Brauen hoch. „Blondes Haar und zarter Pfirsichteint“, sagte er auf Englisch. „Sie müssen Faultons Tochter sein!“ Ein bedauerndes Lächeln huschte über sein markantes Gesicht. „Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe. Und jetzt schreien Sie nicht mehr. Ich tue Ihnen nichts.“ Er nahm seine Hand von ihrem Mund, rollte zur Seite und stand auf.
Olivia rappelte sich ebenfalls auf, erleichtert und etwas zittrig in den Knien. Wut stieg in ihr hoch, weil dieser Kerl ihr eine Heidenangst eingejagt hatte. „Was fällt Ihnen ein?“, fuhr sie ihn hitzig an.
Er hatte ihr den Rücken zugekehrt. Trotz ihres Zorns schweifte Olivias Blick bewundernd über diesen schönen männlichen Rücken, und sie beobachtete fasziniert das Muskelspiel, als der Mann sich nun ein weißes Handtuch um die Hüften wickelte. Das strahlende Weiß ließ seine samtene Haut und die seidigen kurzen Haare auf seinen Armen und Beinen noch dunkler erscheinen. Olivia schluckte und schaute befangen weg. Mit Herzklopfen erinnerte sie sich daran, wie dieser prachtvolle Mann der Länge nach auf ihr gelegen hatte.
Der Fremde drehte sich zu ihr um und betrachtete sie kühl. „Sie wären fast in die Felsen dort gekracht.“
„Nein!“, widersprach sie ärgerlich. „Ich weiß genau, wo die Felsen sind, und wollte gerade die Richtung ändern.“
„Für mich sah es nicht so aus.“
„Es ist aber so! Ich kenne diesen Strand. Ohne Ihre Einmischung hätte ich im nächsten Moment nach rechts abgedreht, geradewegs ins Meer.“ Olivia entdeckte hinter ihm auf den Felsen ein achtlos hingeworfenes Kleiderbündel: ausgeblichene Jeans und ein Baumwoll-T-Shirt. „Wer sind Sie denn überhaupt? Dies hier ist ein Privatstrand. Haben Sie die Erlaubnis, hier zu sein?“
„Ich bin Gast in der Villa Ihres Vaters. Sie waren schon im Bett, als ich gestern Abend spät ankam. Er sagte mir aber, dass Sie auch hier sind.“
Olivia ging immer früh zu Bett, um mit den ersten Sonnenstrahlen aufzustehen, denn sie wollte nicht eine Sekunde vom Morgen verpassen. Das war hier auf Korfu die schönste Tageszeit. Jede neue Morgendämmerung war wie eine Wiedergeburt der Welt: strahlend,
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