Romana Gold Band 13
hinüber zu Alex, der sich gerade mit seiner Mutter über gemeinsame Bekannte unterhielt. Eigentlich war er kein gut aussehender Mann, dazu waren seine Gesichtszüge zu kantig und seine ganze Ausstrahlung zu arrogant. Trotzdem faszinierte er Ginger mehr als jeder andere Mann zuvor.
Sie konnte sich nicht erklären, warum sie sich immer wieder bei dem Gedanken ertappte, wie es wohl wäre, von einem so mächtigen und sinnlichen Mann wie Alex Statis entjungfert zu werden. Ginger spürte, wie ihre Brustspitzen sich unter ihrem Kleid plötzlich aufrichteten. Hastig verschränkte sie die Arme, setzte sich gerade hin und kämpfte angestrengt dagegen an, vor Scham rot zu werden.
Wie konnte Alex eine derartige Wirkung auf sie haben? Und warum kam er ihr nur so bekannt vor? Er bewegte sich doch in ganz anderen Kreisen als sie. Anna hatte ihr erzählt, dass die Schifffahrtslinie nur einen ganz kleinen Teil seines gewaltigen Unternehmens ausmachte.
„Ich muss mich jetzt entschuldigen, meine Damen, aber ich habe noch zu arbeiten“, riss Alex’ Stimme Ginger abrupt aus ihren Gedanken, und sie blickte auf. „Lassen Sie meine Mutter bitte nicht zu lange aufbleiben, Ginger. Morgen kommen unsere Gäste an.“
Annas wenig damenhaftes Schnaufen ersparte Ginger eine Antwort. „Such du dir lieber endlich eine anständige Ehefrau und schenke mir ein paar Enkelkinder, statt dich herumzutreiben!“
„Vielleicht tue ich das sogar, Mutter“, erwiderte Alex und sah Ginger dabei unverwandt an. „Was meinen Sie, Ginger? Würde ich einen guten Ehemann abgeben?“
„Das weiß ich nicht“, antwortete sie kühl. „Ich kenne Sie ja kaum.“ Sie wandte den Kopf ab und fing dabei einen ganz merkwürdigen Ausdruck auf Annas Gesicht ein.
„Dann muss ich dafür sorgen, dass sich das ändert“, sagte Alex leise und ging hinüber zu seiner Mutter, um ihr einen Kuss zu geben. „Du hast versprochen, dich zu benehmen, also tue es bitte auch.“
Ginger sah die beiden verwundert an. „Was sollte denn das eben?“, fragte sie Anna, nachdem Alex gegangen war. „An Ihrem Benehmen gibt es doch wirklich nichts auszusetzen.“
„Schon, aber Sie haben ja unsere Gäste noch nicht kennengelernt“, antwortete Anna voller Ironie, mehr ließ sie sich zu diesem Thema nicht entlocken.
Am nächsten Abend begann Ginger Annas rätselhafte Bemerkung allerdings zu begreifen. Die Jacht hatte morgens in einem exklusiven Jachthafen in der Nähe von Athen angelegt. Alex hatten sie nur beim Frühstück kurz zu sehen bekommen. Danach hatte er sich zunächst von seiner Mutter mit einem Kuss verabschiedet und Ginger dann zu ihrer maßlosen Überraschung auch einen Kuss auf die Lippen gehaucht und dabei leise geflüstert: „Sie sind bis jetzt wirklich noch der beste Köder.“
Ginger war rot geworden, aber als sie zu Anna hinübersah, strahlte die alte Dame über das ganze Gesicht. „Was sollte denn das heißen?“, fragte Ginger misstrauisch.
„Machen Sie sich über Alex’ Gerede keine Gedanken, Ginny. Alex ist ein Kapitel für sich.“
Es war Ginger nicht leicht gefallen, Alex’ Bemerkung zu vergessen. Sie hatte ihn erst wieder gesehen, als gegen vier Uhr nachmittags drei schwarze Limousinen im Hafen vorfuhren und Alex mit seinen Gästen an Bord kam.
„Reichen Sie mir Ihren Arm, meine Kleine, und bringen wir die Begrüßungsarie hinter uns“, hatte Anna seufzend zu ihr gesagt.
„Das klingt ja nicht sehr begeistert.“
„Das bin ich auch nicht“, flüsterte die alte Dame leise, ehe sie sich lächelnd der ersten Besucherin zuwandte. Die Frau war Griechin und in Annas Alter, aber noch immer sehr attraktiv.
„Katherina! Wie schön, dich zu sehen!“ Die beiden Frauen küssten sich auf die Wange, ehe Anna den nächsten Gast begrüßte. „Maria, wie nett, dass du auch gekommen bist. Und eine Freundin hast du auch mitgebracht, oder gehört die Dame zu dir, Alex?“ Sie sah ihren Sohn an, der in Begleitung eines Mannes die Gangway heraufkam.
„Darf ich vorstellen?“, fragte Alex. „Das ist Sylvia, die seit drei Jahren Direktorin unserer Gesundheits- und Freizeitkette ist.“
Überrascht drehte Ginger sich um. Alex besaß also auch eine Reihe von Fitnessstudios. Eigentlich kein Grund, sich groß Gedanken zu machen, doch sie tat es trotzdem. Irgendetwas regte sich in ihrem Gedächtnis, aber es wollte ihr einfach nicht einfallen. Dann musste sie sich auch schon wieder auf die vielen Gäste konzentrieren, die ihr vorgestellt wurden.
Sylvia, die
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