Romana Gold Band 13
einen ähnlichen über.
„Ich gehe in die Küche und mache uns einen heißen Drink und etwas zu essen“, sagte er. „Du legst dich ins Bett.“ Er öffnete die Badezimmertür und führte sie in ein geräumiges Schlafzimmer gegenüber. In der Mitte des Raums stand ein riesiges Himmelbett mit durchscheinenden Vorhängen. „Leg dich ins Bett, Olivia. Du musst dich warm halten, denn du leidest sicher noch unter den Auswirkungen des Schocks.“
„Ich möchte dir nicht dein Zimmer wegnehmen. Du hast doch sicher ein Gästezimmer“, protestierte sie, ohne ihn anzusehen.
Max schlug die in bernsteinfarbener Seide bezogene Bettdecke zurück. „Leg dich in mein Bett, Olivia.“
Ihr wurde klar, dass er vorhatte, dieses Bett mit ihr zu teilen. „Ich kann nicht mit dir schlafen, Max!“, rief sie aus. „Ich bin mit Christos verlobt. Ich habe ihm mein Wort gegeben.“
Max fasste sie um die Taille, warf sie förmlich auf das Bett und zog die Bettdecke über sie.
„Du bist jetzt nicht bei ihm, sondern hier, bei mir“, sagte er finster. „Ich habe dich vor dem Ertrinken gerettet. Ohne mich wärst du jetzt tot. Deshalb gehörst du mir. Ich habe dein Leben gerettet, also gehört es mir!“
Damit drehte er sich um und verließ das Zimmer. Für einen Moment lag Olivia wie erstarrt da. Dann schlug sie die Bettdecke zurück, taumelte aus dem Bett, wäre fast gefallen. Auf unsicheren Beinen wankte sie zur Tür, um sie abzuschließen und Max auszusperren.
Aber da war gar kein Schloss. Vorsichtig öffnete sie die Tür und lauschte. Unten hörte sie Max, vermutlich in der Küche. Leise schlich sie sich auf den Flur hinaus und überprüfte die übrigen Türen im Obergeschoss. Wenn eine davon einen Riegel oder ein Schloss hatte, könnte sie sich in dem Zimmer einschließen und Max bis zum Morgen in Schach halten. Aber es war überall das Gleiche. Warum hatte er in seinem Haus keine Schlösser an den Türen?
Warum sollte er auf einer unbewohnten Insel? beantwortete sie sich die Frage selbst. Andererseits, konnten nicht auch hierher ungebetene Besucher kommen, um ihn auszurauben oder Schlimmeres? Machte ihm das keine Angst?
Sie hörte Schritte auf der Treppe. Rasch eilte sie in das große Schlafzimmer zurück, legte sich ins Bett und zog sich die Decke bis zum Kinn hoch. Dann wartete sie mit pochendem Herzen.
In diesem Moment betrat Max mit einem Tablett das Zimmer. Olivia stieg der Duft von frischem Kaffee und Essen in die Nase, und sie merkte mit einem Mal, wie hungrig sie war.
„Bist du hungrig?“
„Nun ja, ich habe auf der Jacht zu Abend gegessen, vor …“ Sie hob den Arm, um auf die Uhr zu schauen.
Es war keine Uhr mehr da. Sie musste sie im Meer verloren haben, das Band war etwas locker gewesen. „Hast du die Jacht schon angefunkt?“, fragte sie.
Max stellte das schwere Silbertablett auf eine Seite des Bettes und sah sie unergründlich an. „Später. Wenn sie auf der Jacht glauben, dass du in deiner Kabine bist und schläfst, wie du sagtest, werden sie sich vor morgen früh keine Sorgen machen.“ Er goss aus der Silberkanne Kaffee in die Tassen und reichte Olivia eine.
Als Olivia danach griff, fiel ihr Blick auf den Ringfinger ihrer linken Hand, und sie stöhnte entsetzt auf. „Oh nein!“ Ihr Verlobungsring war weg. Sie musste ihn wie die Uhr beim Kampf mit der stürmischen See verloren haben.
„Was ist?“, fragte Max.
„Mein Ring … ich habe meinen Verlobungsring verloren. Er liegt jetzt irgendwo da draußen auf dem Meeresgrund.“
Max schaute sie einen Augenblick schweigend an. „Glaubst du an Omen, Olivia?“, fragte er dann.
„Nein!“, wehrte sie ab, aber es war geschwindelt. Sie glaubte daran. Es mochte Zufall sein, dass sie heute Abend ihren Verlobungsring verloren hatte. Trotzdem schien es ihr ein höchst merkwürdiger Zufall zu sein, dass es ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt passiert war, da sie die Nacht allein mit Max auf dieser kleinen Insel verbringen würde und der Versuchung ausgesetzt war, mit ihm zu schlafen. Der Ring war nur ein Symbol ihrer Verlobung; sein Verlust bedeutete nicht, dass sie frei war. Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass es ihr zu denken gab. Es schien wie ein Fingerzeig des Schicksals, der es ihr erleichtern sollte, Christos und ihr Versprechen, ihn zu heiraten, zu vergessen.
„Ich glaube an Omen“, sagte Max entschieden. „Und nun trink deinen Kaffee und iss, Olivia.“
Olivia nahm die Tasse und den Teller, die Max ihr reichte. Er hatte aus Pitta-Brot,
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