Romana Gold Band 13
in einem früheren Leben seelenverwandt, und das Verlangen ist geblieben“, flüsterte er und strich ihr dabei sanft mit dem Finger über Wange und Kehle. Er legte den Arm um ihre Taille und ließ dann langsam die Hand wieder nach oben gleiten, bis er ihre Brüste berührte.
„Lassen Sie das!“, keuchte Ginger. „Ihre Mutter wird jeden Augenblick hier sein.“
„Na und?“, fragte er spöttisch. „Ich bin ein erwachsener Mann. Außerdem würde sie sich bestimmt freuen, wenn ihr Plan funktionierte.“
„Welcher Plan denn?“, fragte Ginger verwirrt.
„Keine Sorge, jetzt ist nicht der richtige Moment.“ Ein Steward kam mit einem Tablett vorbei. „Hier wird man zu oft gestört. Aber ich werde Sie bekommen, Ginger, also hören Sie auf, mir aus dem Weg zu gehen.“
Ginger schloss die Kabinentür hinter sich ab und ging schnurstracks ins Badezimmer, wobei sie sich schon im Gehen ihre Sachen auszog. Dann drehte sie die Dusche auf, stellte sich unter den angenehm warmen Wasserstrahl und verwünschte dabei wieder einmal Alex Statis. Glücklicherweise sollte das Boot am nächsten Tag in Piräus anlegen. Länger hätte Ginger auch nicht durchgehalten.
Seit dem Morgen am Pool hatte Alex alles getan, um ihr das Leben zur Hölle zu machen. Bei jeder nur möglichen Gelegenheit berührte er Ginger, gab ihr einen Kuss auf die Wange oder auch auf den Mund, wenn er sie irgendwo allein erwischte. Sie versuchte, sich dagegen zu wehren, war aber jedes Mal wie gelähmt. Alex hatte die unheimliche Fähigkeit, sie gleichzeitig zu verzaubern, zu reizen und zu erschrecken. Seinen Gästen war das natürlich nicht entgangen, und Sylvia hatte sie morgens am Pool sogar angesprochen.
„Es hat wirklich keinen Sinn, dass Sie sich Alex an den Hals werfen, Ginger. Ihren Typ kennt er zur Genüge, und wie alle Männer wird er kaum etwas abschlagen, das ihm so schamlos angeboten wird. Aber machen Sie sich nichts vor, er wird immer wieder zu mir zurückkommen.“
Ginger war vor Empörung sprachlos. Alex stellte ihr nach, nicht sie ihm! Doch sie protestierte nicht, sondern ließ Sylvia einfach stehen.
Und dann noch der Vorfall vom Abend! Bei der Erinnerung daran stöhnte Ginger gequält auf. Anna hatte beim Abendessen neben ihr gesessen und sie unvermittelt gefragt, ob sie nicht auf Dauer für sie arbeiten wolle.
Ginger hatte ihr zu erklären versucht, warum sie ihr Angebot nicht annehmen konnte. „Ich möchte zum Ende des Jahres meinen eigenen Salon aufmachen. Das war schon immer mein größter Wunsch. Aber ich verspreche Ihnen, dass Sie meine erste Kundin werden.“
„Und was ist mit meiner Schulter? Ich brauche Sie doch täglich“, flüsterte Anna leise.
„In ein paar Wochen wird das nicht mehr nötig sein.“
„Aber ich lasse mich so gern von Ihnen massieren.“
„Sie werden mich bestimmt nicht mehr brauchen“, hatte Ginger Anna versichert und dabei unwillkürlich lauter gesprochen. Erschrocken hob sie den Kopf und sah direkt in Alex’ Augen.
„Meine Mutter vielleicht nicht, aber ich“, verkündete er vielsagend, und zu ihrem Entsetzen wurde sie in diesem Moment gleich von sieben neugierigen Augenpaaren gemustert.
Am liebsten hätte Ginger Alex’ unverschämte Bemerkung mit einem Lachen abgetan, aber ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Schließlich erwiderte sie bissig: „Das kann ich mir vorstellen. Solange ich mich um Ihre Mutter kümmere, brauchen Sie es nicht zu tun.“ Im Stillen bat sie Anna dabei um Verzeihung.
Alex zog die dunklen Augenbrauen zusammen und presste verärgert die Lippen aufeinander. Einen Moment lang sah er aus, als würde er einen Wutanfall bekommen, doch dann schwieg er. Die Unterhaltung wurde normal fortgesetzt, aber Ginger spürte den ganzen Abend Alex’ böse Blicke und wagte nicht, ihn anzusehen.
Ginger stieg aus der Dusche, rubbelte sich mit einem weichen Handtuch trocken und ging zurück in ihr Schlafzimmer. Dort blieb sie erschrocken stehen, als sie sah, wie die Klinke heruntergedrückt wurde und jemand an der Tür rüttelte.
„Machen Sie auf, Ginger, ich will mit Ihnen reden“, drang Alex’ unverkennbare Stimme durch die Tür.
Aber Ginger dachte nicht daran. Sie hatte abgeschlossen und den Schlüssel im Schloss stecken lassen, sodass Alex nicht einmal sein Generalschlüssel etwas nützen würde.
Erleichtert schlüpfte sie nackt unter die Bettdecke und lächelte dabei im Stillen über die gewonnene Runde.
Am nächsten Morgen stand sie früh auf, um zu Anna zu gehen,
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