Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
Vom Netzwerk:
jetzt gehen.“
    Was er sonst noch sagte, bekam Ginger gar nicht mit. Ihre vor Schreck noch weit aufgerissenen grünen Augen fingen nur noch den verächtlichen Ausdruck auf seinem Gesicht ein, ehe sie in panischer Hast davonrannte.
    Drei Tage später hatte Eve sie besucht, um sich nach ihrem Job zu erkundigen. Ginger hatte ihr erzählt, dass es sich bei dem Studio nicht um einen Fitnessklub, sondern um einen zwielichtigen Massagesalon handelte, den man schon fast als Bordell bezeichnen konnte.
    Wäre das Erlebnis mit diesem einen Tag vorbei gewesen, hätte Ginger vielleicht vergessen können, welche Rolle Alex Statis dabei gespielt hatte. Bei dem Gedanken, dass sie sich von ihm hatte küssen lassen, erschauerte Ginger noch nachträglich. Er verdiente es, dafür zu bezahlen, dass er als Miteigentümer dieses Klubs viele Leben zerstört hatte.
    Im folgenden Jahr hatte Ginger in einem kleinen Schönheitssalon gearbeitet. Eve, die noch immer mit Rick zusammen war, hatte sie in dieser Zeit nur noch selten gesehen. Schließlich hatte Ginger eine Stelle in einem Fitnessklub in Schottland bekommen und war aus London weggezogen. Die beiden Mädchen hatten sich jedoch regelmäßig geschrieben, bis Ginger eines Tages einen Brief mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt verzogen“ zurückbekam.
    Ginger verbrachte drei Jahre in Schottland, ehe sie nach London zurückkehrte und dort bei der Vermittlungsagentur anfing. Vor zehn Monaten schließlich war ein Polizist in ihrer Wohnung erschienen, um ihr mitzuteilen, dass Eve tot war und Ginger einen Brief hinterlassen hatte. Darin stand, dass Eve auf Ricks Drängen in dem Klub gearbeitet hatte, aus dem Ginger geflohen war. Rick hatte sie dazu gezwungen, Tag für Tag Männern ihre Massagewünsche zu erfüllen. Für Eve war diese Arbeit so unerträglich, dass sie erst zu Alkohol und dann auch zu Drogen griff, um daran nicht zu verzweifeln. Schließlich hatte Rick sie fallen gelassen und ihr damit jeden Lebensmut genommen.
    Ginger seufzte tief und kroch noch ein Stück tiefer unter die Bettdecke. Ausgerechnet sie lebte jetzt im Haus des Mannes, dem der unselige Klub gehörte! Was sollte sie jetzt nur tun? Anna konnte sie keine Vorwürfe machen, die wusste bestimmt nichts davon. Aber Alex wollte sie auf keinen Fall wieder sehen.
    Anna würde sicher sehr verletzt sein, aber ihr blieb keine andere Wahl. Sosehr sie die alte Dame mochte, sie musste sie verlassen. Der Gedanke daran bereitete Ginger eine unruhige Nacht und ließ sie bis zum Morgen keinen Schlaf finden.
    Ein paar Stunden später ging sie trotz ihrer Müdigkeit zu Anna, um sie zu massieren. Bei dieser Gelegenheit sagte sie ihr, dass sie sich mit dem Gedanken trug, ihre Stelle aufzugeben. „Ich weiß, dass mein Vertrag ein halbes Jahr läuft und ich erst einen Monat hier bin, aber …“
    „Warum wollen Sie denn weg von mir, Ginny? Irgendetwas bedrückt Sie doch. Sie haben kaum noch etwas gesagt, seit wir das Boot verlassen haben. Liegt es an mir? Mache ich Ihnen zu viel Arbeit?“
    Ginger fühlte sich plötzlich hundeelend. Wie hätte sie einer Frau wie Anna sagen können, dass ihr Sohn eine ganz miese Kreatur war und sie den Gedanken nicht ertragen konnte, ihm noch einmal zu begegnen?
    „Ich könnte Ihr Gehalt erhöhen.“
    „Nein, nein, Sie bezahlen mich ohnehin sehr gut. Es war nur … ach, nichts! Vergessen Sie das Ganze einfach.“ Ginger brachte es nicht über sich, Anna wehzutun, und wenn sie damit das Risiko einging, Alex noch einmal zu begegnen, war das nicht zu ändern. Sie musste sich eben zusammennehmen und durfte sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie den Mann hasste.
    Schon ein paar Stunden später bereute Ginger ihren Entschluss. Anna hatte sich hingelegt. Ginger nutzte die freie Zeit dazu, ein paar Sachen auszuwaschen, als plötzlich das Telefon klingelte. Da die Haushälterin gerade beim Einkaufen war, nahm Ginger den Hörer ab.
    „Hier bei Mrs Statis“, meldete sie sich atemlos.
    „Ginger. Ich hatte gehofft, dass Sie drangehen würden.“ Selbst durch das Telefon war Alex’ Stimme unverkennbar. „Vermissen Sie mich schon?“
    Am liebsten hätte Ginger einfach aufgelegt. Dann aber unterdrückte sie ihre Wut und antwortete kühl: „Leider schläft Ihre Mutter gerade, Mr Statis. Vielleicht rufen Sie später noch mal an.“
    „Ich wollte nicht meine Mutter sprechen, sondern von Ihnen wissen, ob ich Ihnen gefehlt habe“, erwiderte Alex in aufreizendem Ton. „Warum denn so kühl, Ginger? Schmollen

Weitere Kostenlose Bücher