Romana Gold Band 13
blitzenden grünen Augen fingen seinen unversöhnlichen Blick auf. Ihr war klar, dass seine Drohung ernst gemeint war. Aus seinem Gesicht war jede Spur von Belustigung gewichen, und er war wieder der hartherzige Unbekannte aus ihrer Erinnerung. „Ja, das kann ich mir vorstellen“, zischte sie ihm verächtlich zu.
Sein Blick drückte die gleiche Verachtung aus. „Sie enttäuschen mich, Ginger. Einen Mann herauszufordern, um sein Interesse zu wecken, ist ein uralter Trick. Dabei hatte ich schon fast geglaubt, Sie wüssten nichts von Mutters Plan. Ich dachte, Sie wären über so etwas erhaben.“ Er hob ihr Kinn. Ginger ballte die Hände zu Fäusten, wehrte sich aber nicht, obwohl ihr Herz wild zu klopfen begann, als er ihr tief in die Augen sah. „Aber wenn Sie das Spiel so haben wollen, dann soll es mir recht sein.“
„Ich habe nicht die Absicht zu spielen, und mit Ihnen schon gar nicht“, erwiderte Ginger.
„Aber ich. Sie faszinieren mich.“ Alex’ Stimme wurde zu einem tiefen Flüstern. „Und Sie lösen auch eine Vielzahl anderer Gefühle in mir aus, die ich genau zu erforschen gedenke.“
Völlig unerwartet beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie. Ginger wurde starr vor Schreck. Sie erschauerte, als sie seine sinnlichen Lippen auf ihren spürte und er die Arme um sie legte und sie gegen seine Hüften drückte. Das alles passierte so schnell, dass Ginger im ersten Augenblick fast auf seine Zärtlichkeiten reagiert hätte.
Erst Alex’ heiser geflüstertes „Ich will dich“ und seine offensichtliche Erregung ließen Ginger zur Besinnung kommen. Sie fragte sich, wie viele Frauen das wohl schon von ihm gehört hatten und seinem Charme erlegen waren. Genau, wie es Eve mit seinem Partner Rick passiert war, der sie zur Arbeit in seinem Massagesalon gezwungen hatte. Die Erinnerung daran, auf welche Weise Alex zu seinem Geld gekommen war, ließ Ginger das Blut in den Adern gefrieren.
Als Alex merkte, dass seine Berührungen unerwidert blieben, sah er Ginger voll unerfüllter Sehnsucht an. Dann atmete er tief durch und schob sie sanft von sich. Er warf einen Blick auf ihre spärlich bekleidete Gestalt und sah dann an sich selbst herunter.
„Sie haben recht. Das ist wohl kaum der richtige Aufzug. Außerdem könnte uns jeden Augenblick jemand stören. Wenn ich Sie das erste Mal liebe, möchte ich ganz allein mit Ihnen sein.“ Er wandte sich ab. „Bis bald“, fügte er im Gehen hinzu, und seine selbstgefällige Art ließ Ginger endgültig die Beherrschung verlieren.
„Das will ich nicht hoffen!“, schrie sie ihm hinterher. Ein freches Winken signalisierte ihr, dass Alex sie gehört hatte, sich aber von ihrem Wutausbruch nicht beeindrucken ließ.
5. KAPITEL
Während Alex energisch und hocherhobenen Hauptes zurück zum Haus ging, sah Ginger sich um. Sie dachte an den Reichtum und das Ansehen, das er genoss, und beim Anblick seiner breiten Schultern war sie einen Moment lang versucht, ihm ein Messer in den Rücken zu stoßen.
Aber sie tat es nicht. Er war es nicht wert, für den Mord an ihm im Gefängnis zu landen. Trotzdem schwor sich Ginger, Alex Statis das Leben zur Hölle zu machen. Das war sie Eve schuldig. Schließlich waren es Männer wie Alex, die in ihrer Gier nach Geld die Gesetze umgingen und sich nicht scheuten, Frauen auszunutzen und zu erniedrigen.
Gingers Augen funkelten, und ihre Hände waren noch immer zu Fäusten geballt. Sie war fest entschlossen, sich an Alex zu rächen, und wenn es ihr ganzes Leben dauern sollte.
Aber gegen alle Erwartung sollte sich Ginger schon sehr bald Gelegenheit dazu bieten …
„Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Ginger.“ Alex’ dunkle Augen funkelten im flackernden Kerzenlicht. Er hatte darauf bestanden, dass sie an diesem Abend in einem kleinen französischen Restaurant aßen.
Am späten Nachmittag hatte Ginger Anna von ihrer Bridgerunde abgeholt. Zu Hause hatte Alex sie schon erwartet. Ginger hatte sich diskret zurückgezogen und Mutter und Sohn allein gelassen. Das erwies sich als Fehler. Als sie eine Stunde später ins Wohnzimmer zurückkam, war Alex immer noch da und hatte sie dazu überredet, mit ihm essen zu gehen. Ginger hatte natürlich abzulehnen versucht, dabei aber keinerlei Unterstützung von Anna erhalten.
„Sie wollen sich bei mir entschuldigen?“
„Ich weiß, das kommt überraschend, aber ich habe vorhin mit meiner Mutter gesprochen. Sie hat mir von ihrem Unfall erzählt. Es war wirklich albern von ihr, mir das zu
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