Romana Gold Band 13
verschweigen. Ich hatte nie vor, sie zu mir ins Haus zu holen. Das würde mich viel zu sehr einschränken. In dieser Hinsicht konnte ich sie beruhigen, und sie hat mir bestätigt, dass Sie nicht die Absicht hatten, mir nachzustellen.“
Erwartete dieser überhebliche Widerling vielleicht von ihr, dass sie sich über seinen großzügigen Freispruch erleichtert zeigte? Ginger musterte Alex abschätzend. Er trug einen dunklen Anzug und ein weißes Seidenhemd. Seine äußere Erscheinung war von einer Eleganz, wie sie nur wenige Männer besaßen, und Ginger wusste, dass auch sein Körper nahezu perfekt war. Noch wenige Wochen zuvor hätte sie so viel männliche Vollkommenheit eingeschüchtert. Damit war es jetzt vorbei.
Sie sah ihm ins Gesicht. Alex lächelte selbstgefällig.
„Wie wär’s, wenn wir einfach ganz von vorn anfangen?“ Er griff nach ihrer Hand. „Dann könnten wir doch dieses gewisse Etwas zwischen uns endlich zu einem logischen Abschluss bringen.“
„Von mir aus“, antwortete Ginger lässig. Ihr war gerade eine Idee gekommen, die so verwegen war, dass sie über ihren eigenen Mut staunte. „Gern“, fügte sie verführerisch hinzu und drückte leicht seine Hand.
Alex’ braune Augen leuchteten triumphierend. „Gut. Dann lassen wir den Nachtisch aus und fahren zu mir.“ Er zerrte Ginger von ihrem Stuhl hoch, warf eine Handvoll Geldscheine auf den Tisch und zog sie nach draußen zu seinem schwarzen Jaguar.
Ginger war empört über sein arrogantes und anmaßendes Benehmen, ließ sich davon aber nichts anmerken. Alex startete den Motor und legte ungestüm den Gang ein. Ginger merkte, wie ungeduldig er war, und dass seine sonst so ruhige Hand jetzt aufgeregt zitterte. Sie überwand sich dazu, näher zu rutschen und den Kopf an seine breite Schulter zu lehnen. Dabei legte sie ihm spielerisch die Hand auf den Oberschenkel.
Fast wortlos drängte Alex sie in der Tiefgarage aus dem Auto und in den Lift. Sobald sich die Aufzugtür hinter ihnen schloss, riss er Ginger in seine Arme. Sie schloss die Augen und kämpfte gegen das in ihr aufsteigende Ekelgefühl an. Ihre Lippen öffneten sich unter dem Druck seiner fordernden Zunge, und sie musste sich dazu zwingen, Alex nicht angewidert von sich zu stoßen. Ihr Magen rebellierte vor Widerwillen. Als Alex seine geschickten Hände aber dann über ihren ganzen Körper gleiten ließ, erschauerte sie doch unwillkürlich.
Glücklicherweise hielt in diesem Moment der Lift, und die Tür ging auf. „Alex“, sagte Ginger leise und drückte ihn von sich. „Wir sind da.“
„Endlich!“, stöhnte er auf und sah sie leidenschaftlich an.
Auf dem breiten Flur war nur eine einzige Tür, die Alex mit zitternder Hand aufschloss. Mit der anderen schob er Ginger in sein Apartment.
Ginger sah sich interessiert um und stellte dabei fest, dass die Wohnung richtig gemütlich war, ganz anders, als sie sie sich vorgestellt hatte. Fotos von Familienmitgliedern und Freunden hingen einträchtig neben Bildern großer Meister. Ein augenscheinlich echter Monet hatte einen Ehrenplatz über dem großen Kamin. Schwere Sessel und zwei Sofas waren so geschickt aufgestellt, dass man gleichzeitig das Kaminfeuer und die Aussicht genießen konnte. Die Vorhänge waren aufgezogen, und ganz London schien sich in den Fensterscheiben zu spiegeln.
„Ich kann noch gar nicht fassen, dass Sie hier bei mir sind“, riss Alex’ tiefe Stimme Ginger aus ihren Gedanken. Wieder zog er sie in die Arme. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich Sie begehre. Von dem Augenblick an, als Sie mich auf Rhodos flachgelegt haben, wollte ich Sie unbedingt in mein Bett bekommen.“ Er bedeckte ihre Augenlider, Wangen und sogar die Nasenspitze mit kleinen Küssen und der zärtliche Ausdruck in seinen Augen erschreckte Ginger.
„Ich habe mir eingeredet, dass ich Sie bestrafen wollte.“ Er strich mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang, und Ginger warf den Kopf in den Nacken, um seinem gierigen Mund auszuweichen. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Ihr Pulsschlag raste, und sie war nahe daran, zu vergessen, warum sie mitgekommen war.
„Mich bestrafen?“, wiederholte sie leise.
„Typisches Machogehabe, ich weiß. Aber nach Mykonos war mir klar, dass ich Sie einfach haben muss. Da war es mir dann auch egal, ob Sie eine Komplizin meiner Mutter waren oder nicht. Ihr Kleid hat mich wieder daran erinnert.“ Ginger trug an diesem Abend wieder ihr Designermodell. „Als Sie damals darin in den Salon
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