Romantic Christmas - Verführung (German Edition)
würde.
Doch als er nach Hause zurückkehrte, um seine Ausrüstung zu holen, wartete im Wohnzimmer eine weitere unliebsame Überraschung auf ihn.
»Wo ist meine Tochter?«, war Sadies erste Frage.
Er packte seine Sachen zusammen. »Ich finde sie schon.«
»Mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob ich überhaupt möchte, dass du sie findest«, sagte Tamsyns Mutter mit düsterer Miene. »Nur wegen dir ist sie weg.«
»Ich bringe sie zurück.«
»Warum? Damit du sie wieder unglücklich machen kannst?« In ihrem mütterlichen Beschützerinstinkt stellte sie sich ihm in den Weg. »Lass sie umherziehen! Das hast du ihr doch die ganze Zeit geraten. Nun hat sie endlich auf dich gehört. Wag es nicht, ihr nachzulaufen!«
Ihre Worte ließen ihn innehalten. »Das kann ich nicht.«
»Warum nicht? Genau das hast du doch gewollt.«
»Ich muss sie beschützen! Sie ist mein.«
»Dieses Recht hast du verwirkt, als du dich entschlossen hast, den Bund nicht einzugehen.« Sadie schüttelte den Kopf. »Du hast genug angerichtet! Lass mein Mädchen endlich in Ruhe.«
Fassungslos starrte er sie an. »Aber ich habe doch nie gesagt, dass ich nicht ihr Gefährte sein will. Wie zum Teufel kommst du überhaupt darauf?« Dachte Tamsyn etwa genauso? Ihm drehte sich der Magen um.
11
»Durch dein Verhalten, Nathan.« Sadie warf ihm einen bitterbösen Blick zu und brachte mit den nächsten Worten seine Welt zum Einstürzen. »Tammy hat förmlich um deine Liebe gebettelt, aber du hast sie ja nicht mal in den Arm nehmen wollen! Sie hat es endlich kapiert. Gegen den Bund kann sie zwar nichts machen, aber durch die Distanz wird er geschwächt.«
»Was hat sie kapiert?« Ungeduld, Wut und ein fürchterliches Verlangen nach Tamsyns Geruch ließen ihn immer barscher werden. »Ich wollte nur, dass sie die Freiheit kennenlernt, bevor sie … «
»Ja, ja, die Leier kenne ich schon.« Sie winkte ab. »Wenn es dir ernst ist, dann setzt du den Rucksack wieder ab und bleibst. Schließlich hat sie ja jetzt ihre Freiheit, oder nicht?«
»Das habe ich doch gar nicht gemeint!«, stieß er hinter zusammengepressten Zähnen hervor. »Ich wollte doch nur, dass…«
»Du wolltest sie an der Leine halten – nahe genug, um den Leoparden zu besänftigen.« Aus Sadies Augen sprang ihn die Leopardin an. »Es hat dich nicht gekümmert, dass ihr Verlangen nach dir langsam zur Folter wurde. Das tust du meiner Kleinen nicht noch mal an, hörst du! Du lässt sie jetzt gefälligst in Ruhe! Lass sie jemanden finden, der sie so liebt, wie sie ist.«
Leidenschaftliche Wut ging in tödliche Ruhe über. »Wovon zum Teufel sprichst du überhaupt? Sie ist meine Gefährtin! Das steht unabänderlich fest.«
»Nicht, wenn du diesen Bund nicht zulässt. Wenn du sie freigibst, begegnet ihr vielleicht jemand, der sie aufrichtig liebt.«
»Aber ich liebe sie doch über alles!«, brüllte er. »Niemand anders hat das Recht … !«
»Tust du das wirklich?« Sadies Miene nahm nun einen entschlossenen Ausdruck an. »Dann zeig es ihr verdammt noch mal auch! Ansonsten solltest du sie wirklich freigeben.«
Stumm verließ Nate das Haus, doch ihre Worte wollten ihm nicht aus dem Kopf, ganz gleich wie weit er ging. Tammy dachte also, er wollte nicht ihr Gefährte sein? Wie war sie nur auf diese Schwachsinnsidee gekommen? Sobald er sie sah, würde er ihr die Wahrheit ins Gesicht knurren, bis sie es endlich kapierte.
Aber … vielleicht sollte er sie zunächst einmal in den Arm nehmen. Schließlich hatte er sie zum Weinen gebracht, ohne sie danach zu trösten. Lucas hatte recht: Das war unverzeihlich. Aber Tammy war seine Gefährtin – sie musste ihm vergeben. Und sie musste nach Hause kommen, denn er konnte ohne sie nicht leben. Die Monate, die sie in New York verbracht hatte, waren die Hölle für ihn gewesen. Aber wenigstens hatte er sich da noch sagen können, dass sie ein Mädchen und keine Frau war.
Doch nun konnte er sich das nicht mehr vormachen, denn er hatte ihr heißes Begehren gespürt. Tammy war eine Frau geworden. Und sie hatte ihn verlassen. »Das werden wir schon sehen«, knurrte der Leopard, außer sich vor Wut.
Kurz darauf hatte er wieder die Stelle erreicht, wo er ihre Spur aufgenommen hatte, nahe Tahoe. Von hier aus könnte er ihre Witterung aufnehmen oder … oder er könnte die eine Sache tun, die ihn hundertprozentig zu ihr führen würde. Ihm blieb keine andere Wahl.
Er holte tief Luft, und dann sprengte er die Ketten, die er seit Tamsyns fünfzehntem
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