Romantic Christmas - Verführung (German Edition)
Geburtstag um den Bund geschlungen hatte. Spürte endlich, was sie ihm bedeutete. Wie ein Peitschenhieb traf ihn die schiere Macht der Gefühle, die Brust wollte ihm zerspringen. Er sank auf die Knie.
Als das Rauschen in seinem Kopf verebbt war, konzentrierte er sich auf den Bund, der vor Liebe und Begehren surrte wie ein gespanntes Drahtseil. Bis ins Mark hinein fühlte er Tamsyn, als seien alle seine Sinne nur auf sie ausgerichtet. Vollendete Harmonie. Und er wusste nicht, ob er diese Verbindung jemals wieder trennen könnte. Aber darum würde er sich später sorgen.
Zunächst musste er mit der Intensität der Gefühle klarkommen. Ihm war, als könnte er einfach die Hand ausstrecken und sie berühren. Liebe und Hoffnung, Frau und Feuer, Leidenschaft und Zärtlichkeit – für ihn war Tamsyn alles zugleich. Und sie gehörte ihm.
Tamsyn fühlte sich, als hätte ihr jemand mit dem Baseballschläger einen Schlag verpasst.
Unter der Flut von Emotionen geriet Tamsyn ins Taumeln, rutschte langsam mit dem Rücken an der Wand hinunter.
Nate hatte den Bund freigegeben.
Mechanisch rieb sie sich die Brust und stellte dabei fest, dass der übliche stumpfe Schmerz einfach … verschwunden war. Stattdessen spürte sie den Bund. Sie erzitterte. Warum ausgerechnet jetzt, wo sie doch mehr oder minder auf seinen Wunsch hin gegangen war? Er wollte sie doch nicht etwa aufspüren?
Nein! Sie würde sich nicht länger an Märchen klammern! Wahrscheinlich war es aus Versehen passiert. Nein, das war auch wiederum idiotisch. Jemand, der mit solcher Entschlossenheit wie Nate den Bund unterdrückt hatte, würde nicht eben mal so die Kontrolle darüber verlieren. Ihr Blick fiel auf das kleine silberne Telefon auf dem Tisch neben dem Sofa.
Ihre Mutter hatte sich kurz nach ihrer Ankunft in der Hütte gemeldet. Sadie war außer sich gewesen, als sie bei ihrer Rückkehr nur ein leeres Haus vorgefunden hatte. Tamsyn hatte ihr immer wieder versichern müssen, dass es ihr gut ging, doch wie sie ihre Mutter kannte, hatte die bestimmt Nate beauftragt, nach ihr zu suchen und schleunigst Bericht zu erstatten. Schaudernd versuchte sie Atem zu schöpfen. Bevor Nate hier eintraf, musste sie ihre Gedanken sortieren und sich beruhigen, damit er dann zu ihrer Mutter zurückgehen und die beruhigen könnte.
Danach würde er den Bund wieder mittels seiner Gedanken unterbrechen.
Heiß schoss ihr das Blut durch die Adern. Tamsyn spürte seine männliche Energie in ihren Gefäßen pulsieren. Gefährten waren auf einer sehr tiefen Ebene miteinander verbunden. Für andere Gestaltwandler war der Geruch von Gefährten kaum zu unterscheiden; je länger sie zusammen waren, desto schwieriger wurde es. Da Nate den Bund bislang abgelehnt hatte, war ihnen diese Nähe verwehrt geblieben. Damit hatte er Tamsyn förmlich ausgehungert, doch nun wollten sich ihre Sinne am Überfluss laben.
»Nein!«, sagte sie laut und zwang sich zur Ruhe. Alle Heiler lernten diese Art der Selbstbeherrschung. Dadurch war es ihnen möglich, auch in den Wirren eines Kampfes zu arbeiten oder einen Nahestehenden zu behandeln. Als Heiler in einem Rudel konnte man die Härtefälle nicht an einen Kollegen abgeben. Denn bei ihnen war jeder Fall ein Härtefall, gehörten im Rudel doch alle zur Familie.
Nach zehn endlos erscheinenden Minuten hatte sie sich trotz der heftigen Gefühle wieder im Griff. Und dann versuchte sie zum ersten Mal ihrerseits, die lust- und qualvolle Verbindung zu dem Mann, den sie über alles liebte und verehrte, zu schließen … Es gelang ihr nicht. Sie ballte ihre Hände. Fegte alles herkömmliche Wissen beiseite, das besagte, ein Bund könnte nicht unterbrochen werden. Wenn Nate es doch konnte, warum sie nicht?
Erst nach einer Stunde hatte sie eine mögliche Antwort darauf. Sie erinnerte sich an das, was ihre Mutter gesagt hatte: Nate hatte lernen müssen, seine Bedürfnisse zu unterdrücken, um ihr Zeit zu geben, erwachsen zu werden. Diese Kontrolle schien sich auf alle Bereiche ausgedehnt zu haben, die mit ihr zu tun hatten. Doch nun hatte er die Kontrolle über Bord geworfen und die Katze zum Spielen hinausgelassen.
Entsetzt riss sie die Augen auf. Nate war sicher gar nicht davon erbaut. Zudem machte es sie auch nicht froh. Er sollte sie nicht einfach begehren, weil ein Urtrieb seinen Leoparden dazu zwang – obgleich ihre Katze dieses Verlangen nur allzu gut verstand. Sie wollte geliebt werden.
Für eine vernunftbegabte und praktisch veranlagte Heilerin war das
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