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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Zeitplan«, sagte ich. »Ich rief einen extrem kleinwüchsigen Polizisten an, den ich kenne.« Ich nahm mir (versehentlich) ein Sandwich mit Bananenscheiben, Schinken und Marmelade. »Er ist so klein, daß er nur mit hochhackigen Schuhen Toulouse-Lautrec spielen könnte.«
    »Ja, ja«, sagte die dumme Nudel unnötigerweise. »Wir wollen nicht die ganze Nacht deine alten Witze anhören.«
    Ich ignorierte sie und sagte: »>Wenn Sie einen Missetäter auf frischer Tat ertappen wollen<, sagte ich ihm, >dann kommen Sie um punkt zehn Uhr in den Saloon von Topanga. Ach, und bringen Sie einen Freund mit, wenn Sie einen haben, der dort legal operieren darf.< Es ergab sich dann, daß wir aus logistischen Gründen alle im Streifenwagen des Cop fuhren. Over and out. Der nächste bitte.«
    »Das bin ich, Mann«, sagte Suze und nahm einen letzten Zug aus ihrer kleinen silbernen Haschpfeife. Dann hielt sie Rags ein Stückchen rohes Gemüse hin, das er freudig in Empfang nahm und wegtrug. »Wade und ich waren gerade dabei, die letzten Abzüge zu machen, als Sara mir mitteilte, ich sollte raus nach Glendale kutschieren und mir bei irgend so nem Arschgesicht Walkie-Talkies leihen. Dabei fällt mir ein, Vic...«
    »Später«, sagte ich hastig. »Wir rechnen nachher ab.«
    »Inzwischen verpacken Sara und ich die Fotos«, sagte Wade, »wie wir es tun sollten, und wir beschriften sie, ebenfalls so, wie wir es tun sollten.«
    Von seinem Sessel am Kamin aus sagte Benny verschlafen: »Punkt fünf. Ich kam am späten Nachmittag ganz zufällig bei Ralph’s Supermarkt in Sepulveda vorbei, und da hielt doch tatsächlich ein dunkelblauer ’83er oder ’84er Ford Fairlane, was mir gut gefiel, denn das ist eines der sieben oder acht Modelle, für die ich zufälligerweise noch komplette Schlüsselsätze aus der schlechten alten Zeit habe, als ich den Unterschied zwischen gut und böse noch nicht kannte.«
    »Aha«, sagte Suze. »1984 ist also schon die alte Zeit.«
    »Übrigens, Vic, ich hab für die Schlüssel für Marcos Wagen ausgelegt, und die waren nicht billig.«
    »Später, später«, sagte ich.
    »Die attraktive Dame, die aus dem Fairlane stieg«, fuhr Benny fort, »hatte nicht nur eine etwas längere Einkaufsliste bei sich, was darauf hindeutete, daß sie einige Zeit im Laden bleiben würde, sondern sprach noch mit irgendwem im Wagen, bevor sie abschloß. Ich schlenderte vorbei und warf einen Blick durch die hinteren Seitenfenster, und da saß Sylvester in seinem Körbchen. Es war perfekt.«
    »Sylvester?« fragte Evonne.
    »Das ist Sylvester«, sagte Cissy und streichelte das weiße Fellknäuel auf ihrem Schoß.
    »Aha«, sagte meine Liebste. »Warum war Sylvester perfekt, Benny?«
    »Das werde ich dir sagen«, sagte Benny und streckte sich lang aus. »Eine Katze war prima, weil wir für Vics Master-Plan nicht nur einen gestohlenen Wagen brauchten, sondern einen Wagen, der als gestohlen gemeldet wurde, und da wir nicht allzu viel Zeit hatten, nahm ich an, wenn ein Wagen gestohlen würde, in dem ein geliebtes Kätzchen säße, würde das der Polizei bestimmt viel schneller gemeldet werden. Zugegeben, eine Kleinigkeit. Alles, was mir noch zu tun blieb, war, den Wagen, die Katze und mich selbst höchst vorsichtig hierher zu transferieren. Was ich tat. Ich danke euch für eure gespannte Aufmerksamkeit.«
    »Ich kehrte gerade vom Einkauf eines gebrauchten Autoreifens zurück«, sagte Willy, diesmal mit einem Mund voller Ritz-Cracker mit Hüttenkäse und Piment, »der zu dem paßte, den ich schon hatte. Dann schraubte ich die Nummernschilder des Fairlane ab und packte sie mit den beiden Reservereifen in den Kofferraum von Suze’ VW. Bei der Gelegenheit überprüfte ich auch ihren Wagenheber, der funktionierte. Ich schraubte andere Nummernschilder an den Fairlane, die mein Freund Benny freundlicherweise zur Verfügung stellen konnte.«
    »Überbleibsel aus der alten Zeit, was?« fragte Suze. »Als wenn es gestern gewesen wäre.«
    »Bitte, bitte«, sagte Benny. »Ich habe sie mir von einem guten Freund ausgeliehen.«
    »Ah«, sagte ich und reckte meinen Zeigefinger in die Luft. »Evonne möchte wissen, warum wir uns überhaupt mit den Nummernschildern aufhielten.«
    »Möchte ich das?« fragte Evonne.
    »Weil«, antwortete Willy in belehrendem Tonfall, »es riskant genug ist, mit einem gestohlenen Wagen bis raus nach Topanga zu fahren, selbst wenn man nicht die Original-Nummernschilder drauf hat. Wir hatten weder die Zeit noch die Ausrüstung,

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