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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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stieß ihn taumelnd gegen die Gitterstäbe.
    Ein behaarter Arm schlang sich von hinten um Jasons Kehle, doch er hatte bereits mit der Linken den Dolch gezogen und rammte die Klinge nach hinten. Er spürte, wie sie in einen Körper sank und auf Knochen traf. Mit einer Drehung zog er sie wieder heraus. Der Aufschrei des Mannes gellte in Jasons rechtes Ohr, bevor ihn die Kräfte verließen und er mit einem schluchzenden Winseln zu Boden sank.
    »Zurück«, schrie Jason, während er einen weiteren Gegner niederschoß. Drei Patronen blieben ihm noch. »Zurück!«
    Es gab keinen Zweifel mehr, das hier waren keine Sklaven. Sie waren die Falle in der Falle: Sklavenhändler, die sich als Sklaven ausgaben.
    Drei von ihnen war es gelungen, Slowotski gegen die Gitterstäbe zu drängen und einer setzte ihm die Spitzte seines eigenen Messers an die Kehle, während ein zweiter den Kolben seiner Pistole zu greifen versuchte. Doch Slowotski, der mit glasigen Augen in Jasons Richtung blickte, hatte die Waffe zwischen seinem Leib und den Gitterstäben eingeklemmt.
    »Die Pistole weg. Die Pistole weg, oder er stirbt«, befahl einer der Sklavenhändler und verstärkte den Druck der Messerklinge, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Trotz der zusammengebissenen Zähne entschlüpfte Slowotski ein Stöhnen.
    Leck mich, du Bastard, dachte Jason trotzig, als er den Revolver in Anschlag brachte und dem Mann in das rechte Auge schoß.
    Slowotski stieß seinen zweiten Gegner mit dem Ellenbogen zur Seite, zog sein Schwert und durchbohrte zwei der Verwundeten, die den Kampf wieder aufnehmen wollten.
    Jason hatte den Revolver in das Halfter geschoben und gleichfalls nach dem Schwert gegriffen. In der anderen Hand den Dolch, kauerte er am Boden und ließ die Schwertklinge von einer Seite zur anderen wandern, suchend, hungrig, todbringend.
    Doch sie waren alle tot, alle lagen sie auf dem Steinboden, in Lachen und Pfützen aus Blut und Urin, und diesmal machte es ihm nichts aus, es gefiel ihm so.
    »Die Pistole weg, oder er stirbt?« Jason spuckte auf den Leichnam des Sklavenhändlers, der die Drohung ausgesprochen hatte.
    Durine erschien in der Tür. Er übersah die Lage mit einem kurzen Blick und wandte sich an Jason.
    »Geh und hol die Pferde«, ordnete Jason an. »Und setz die Gebäude in Brand. Wir kommen gleich nach.«
    Walter Slowotski stand vor Jason; das Blut auf seinem Gesicht und in seinem Bart stammte nicht nur von ihm.
    »Du hättest mich treffen können, Jason«, sagte er.
    »Ist das ein Vorwurf?«
    »Keineswegs. Keineswegs.« Er preßte die flache Hand gegen den Hals, und Jason sah, daß er schwankte.
    Sofort war er neben ihm und stützte den älteren Mann. Mit der freien Hand kramte er die Flasche mit Heiltrank aus der Gürteltasche und reichte sie dem Freund, der mit zitternden Fingern den Stöpsel herauszog und die Flasche hastig an die Lippen setzte.
    »Verschwinden wir von hier, Junge«, sagte Walter Slowotski, und seine Stimme klang schon wieder dunkler und kräftiger. »Die Nachricht sparen wir uns diesmal.«
    »Den Teufel werden wir.« Jason löste bereits die Schnüre an Slowotskis Munitionsbeutel, lud rasch und geschickt Walters und seine Waffe, worauf er darauf achtete, die abgeschossenen Patronenhülsen in den Beutel zu tun. Er hatte nicht die Absicht, den Sklavenhändlern mehr zu hinterlassen als Leichen und eine Nachricht, die dafür sorgte, daß man ›Den Krieger‹ nicht vergaß.
    Er zog das Pergament aus seiner eigenen Tasche und steckte es einem der Toten zwischen die Lippen. »Wie man so schön sagt: der Krieger lebt.«
    Er legte die Hand an den Revolver. »Und wir sind keine netten Leute«, fügte er hinzu. Dann schlug er Walter Slowotski die Hand auf die Schulter. »Auf geht's, alter Mann. Jetzt können wir von hier verschwinden.«

Kapitel sechsundzwanzig
Ein Lachen im Dunkeln
    Du verstehst zu siegen, Hannibal, aber du verstehst die Siege nicht auszunutzen.
    Maharbal
    Jason konnte nicht schlafen. Im Laderaum war es dumpf und stickig, und das ständige, wenn auch sanfte Rollen des Schiffes verursachte ihm ein vages Gefühl der Übelkeit. Wieder einmal.
    Wie es aussieht; wird die Seefahrt nie zu meinen Steckenpferden gehören, dachte er.
    Zumindest war er nicht allein und war es auch die ganze Nacht nicht gewesen. Er hatte eine Ruderwache übernommen, damit Bothan Ver und Thivar Anjer sich einmal ausschlafen konnten. Nachdem die Suche nach dem Krieger zu Ende war und Salket längst hinter dem Horizont versunken,

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