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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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auch schon mit ihr gelungen, wenn sie sich ganz auf ihn einließ. Doch hier war ihr alles fremd, und sie fürchtete sich vor dem Unbekannten, was da kommen mochte. Dass sie sich hier dem Schmerz entgegenwarf, war für sie wie ein kleines Wunder. Und im Grunde bewies es nur, wie gut Madame Mimi ihr Handwerk verstand.
    »Können wir weitermachen?« Ihre Stimme war völlig neutral. »Bist du so weit, Pia?«
    Sie schluckte. Ein Teil von ihr – gelenkt von Vernunft und uralten Instinkten, die dazu dienten, ihr Überleben zu sichern – wollte sich wehren. Aber ein anderer Teil war stärker.
    »Ja«, flüsterte sie rau. Sie spürte, wie ihre Tränen die Augenbinde durchnässten.
    Madame Mimi machte weiter. Sie vergoss das Wachs ganz langsam. Vom Schamhügel hinauf zu den Brüsten. Ihre Hand zeichnete Kreise aus Glut auf ihre linke Brust, und Pia ertrug den Schmerz. Sie wandte den Kopf in die Richtung, wo sie Rebus vermutete.
    »Macht sie das nicht wunderbar?«, hörte sie Madame Mimi fragen, und wie durch einen Nebel hörte sie Rebus antworten. »Ja, sie ist wunderbar.«
    Weiter ging es. Immer heftiger wurde der Schmerz, als dringe er unter ihre Haut. Zwischendurch machte Madame Mimi eine Pause; vermutlich ließ sie sich von ihrem Sklaven die nächste Kerze reichen.
    Pia zappelte, und sofort bekam sie einen Klaps mit der Gerte. Dieser eine, schreiend krasse Schmerz war zu viel und wiederum genau richtig. In diesem Moment zerbrach das in ihr, was sie mit aller Macht aufrechtzuerhalten suchte. Es war kein Orgasmus, der sie erfasste, sondern etwas anderes. Ein Gefühl der Größe, obwohl sie sich ganz klein fühlte. Sie war jetzt ganz weit weg, und jeder Schmerz hob sie weiter hinauf in eine Sphäre, in die ihr niemand folgen konnte, der nicht vom Schmerz kostete.
    »Pia«, flüsterte Madame Mimi. »Du spürst es jetzt, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Dann lass los. Oder soll ich dich …?«
    Wieder nickte Pia, ohne zu wissen, was genau sie erwartete. Würde Madame Mimi ihre Möse mit heißem Wachs übergießen?
    Nein. Sie schob das Höschen beiseite. Ihre Finger waren kühl, als sie das erste Mal Pias Spalte erkundeten.
    »So nass«, flüsterte Madame Mimi. »So ein braves nasses Mädchen.«
    Pia drückte das Kreuz durch. Sie kam der Hand ihrer Herrin entgegen. Rebus war vergessen. Für sie gab es nur noch diese Hand und diese Stimme, die ihr zuflüsterte, wie wunderbar sie war, wie stolz ihre Herrin auf sie war.
    Es war ganz leicht. Lust und Schmerz verschmolzen im wahrsten Sinne des Wortes, und als sie kam, entrang sich ihr lediglich ein leises Seufzen. Sie drehte wieder den Kopf dorthin, wo sie Rebus vermutete, und sie wusste, dass es gut war, wie es war.
    Mit ihm war alles gut.
    Sie war heil.
    Als sie aufwachte, waren sie allein in dem Raum. Madame Mimi und ihr Sklave waren verschwunden, ebenso der Panzer aus erstarrtem Wachs, die Fesseln und die Augenbinde. Nur Rebus hockte neben der Liege, auf der sie ruhte, den Kopf auf ein Kissen gebettet, der Körper sorgfältig mit einer Wolldecke zugedeckt. Trotzdem fror sie.
    »Alles ist gut«, sagte er leise. »Hörst du?«
    Sie nickte leicht.
    »Komm, wir gehen heim.«
    Er reichte ihr seine Hand. Ihre Sachen lagen auf einem Hocker, und Rebus half ihr beim Anziehen.
    »War es das wert?«, fragte sie.
    »War es das für dich?«
    Sie nickte. Mehr als das – für sie war es eine Offenbarung gewesen.
    »Dann war es das auf jeden Fall wert.« Er küsste sie sanft auf den Mund.

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