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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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senkte den Kopf. Außer einer schwarzen Lederhose trug er nichts. Seine Füße waren nackt, der muskulöse Oberkörper auch. Er glänzte von dem duftenden Öl, mit dem er sich immer vor diesen Abenden einrieb.
    Sie streichelte seine Wange.
    »Komm«, befahl sie ihm, und er lief hinter ihr her wie ein Hündchen. Manchmal legte sie ihm ein Halsband an und führte ihn an einer Leine, aber heute nicht. Sie wollte sich noch etwas aufheben für die zweite Hälfte des Abends. Für ihren zweiten Auftritt.
    Madame Mimi war eine von vielen Attraktionen im Club Noir. Hierher kamen diejenigen, die sich daheim langweilten, sich nach Sadomaso sehnten oder einfach im geschützten Raum des Clubs neue Praktiken ausprobieren wollten. Hierher kam man, wenn man mehr wollte als nur ein bisschen Sex.
    Walter war zunächst überhaupt nicht damit einverstanden gewesen, als Meike ihm verkündete, sie würde zukünftig als Domina arbeiten.
    »Dann bist du eine Hure!«, hatte er ihr vorgeworfen.
    »Ach, und wenn ich halbnackt über den Laufsteg renne, verkaufe ich meinen Körper nicht?«, war ihre hitzige Erwiderung gewesen. »Im Club kann ich wenigstens entscheiden, wer mich berühren darf. Niemand zerrt an mir herum, keiner kann mir etwas vorschreiben. Mein Nein überwiegt jedes ›Ich möchte es aber‹.«
    Das hatte ihn nicht überzeugt. Er fand, sie warf damit ihre vielversprechende Karriere als Model weg.
    Das änderte sich erst, als er erfuhr, wie viel Geld sie als Domina verdiente.
    Sein Vater hatte ihm nämlich den Geldhahn zugedreht. Völlig überraschend war am Monatsanfang nicht mehr das dicke Geld auf dem Konto eingegangen, auf das er sich seit Jahren verlassen hatte. Aus Spiel wurde Ernst. Er musste arbeiten. Und es war gar nicht so leicht, als Fotograf Fuß zu fassen, wenn man plötzlich auf jeden Cent angewiesen war.
    Nur darum hatte er ihr anfangs erlaubt, diesen Job anzunehmen. Ihrer Berufung zu folgen.
    »Bist du noch da, mein Hündchen?«, fragte sie über die Schulter.
    »Ja, Herrin.«
    »Gut. Ich möchte, dass du dich gleich benimmst, haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Herrin.«
    Später hatte Walter sie bei ihrer Arbeit begleitet. Er wollte sehen, ob es für sie wirklich so harmlos war, wie sie behauptete. Seither hatte er keine Einwände mehr gehabt.
    »Was steht heute an?«, fragte sie.
    »Herrin, wir haben erst eine kleine Präsentation deines Könnens, und anschließend hat jemand um eine Privataudienz gebeten.«
    »Gut. Nun komm. Ich will nicht deinetwegen zu spät kommen.«
    Obwohl er einen Schritt hinter ihr lief, schaffte ihr Sklave Thilo es, ihr die Türen aufzuhalten. Sie schritt durch die Gänge und stieg die Treppe hinauf zur Bühne.
    Drei Abende pro Woche gab Meike eine Bühnenshow im Club Noir. Der Club war an diesen Abenden inzwischen besonders gut besucht, weil sich herumgesprochen hatte, dass eine außergewöhnlich gute Domina hier ihre Arbeit verrichtete.
    Während sie auf die Bühne trat, den zögerlichen Applaus entgegennahm und derweil Thilo hinter ihrem Rücken in die Knie ging, lächelte Meike.
    Wer hätte gedacht, dass in ihr eine Domina steckte? Sie hatte sich immer unterworfen, und das hatte auch Spaß gemacht. Sie hatte immer noch Spaß daran, daheim. Mit Walter. Aber hier draußen war sie Madame Mimi. Die schwärzeste Domina der Stadt.
    Als sie sich umdrehte und mit der Gerte gegen den Stiefelschaft klopfte, damit Thilo zu ihr kam, erhaschte sie aus dem Augenwinkel im Dunkel des Clubs ein Gesicht, das ihr bekannt vorkam.
    Rebus, sieh an.
    Ihr Meister war hier. Sie hoffte, dass er ihr die Gelegenheit gab, sich mit ihm zu messen. Inzwischen wusste sie, dass sie die Stärkere war.
    ***
    Er erkannte sie erst auf den zweiten Blick. Das Make-up war dramatisch und dunkel, die Haare hatte sie schwarz gefärbt und trug sie zu einem strengen Dutt am Hinterkopf aufgesteckt. Ihre Kleidung – ein schwarzer Latexanzug, schwarze Stiefel und Handschuhe bis über die Ellbogen – war klug gewählt. Ihre schmale Taille entlockte ein paar Zuschauern ein anerkennendes Pfeifen, als sie mit einer Hand darüberstrich.
    Das war Madame Mimi.
    Die Domina, die er für Pia und sich gebucht hatte.
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. Pia saß auf der vorderen Kante ihres Stuhls und beobachtete fasziniert, was die Domina machte.
    Von Anfang an hatte er ihr versichert, dass sie nichts tun musste, was sie nicht wollte. Wenn ihr die Domina nicht gefiel, sagten sie den Termin einfach ab und gingen nach Hause. So war es

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