Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
geschieht, und wie sie ein Teil von dem war, was geschehen ist?«
    »Ich habe es sehr gut gesehen. Und deshalb müssen wir noch einmal nach oben.«
    »Roz, ich muss Harper Recht geben«, sagte Logan mit einem entschuldigenden Achselzucken. »Ich für meinen Teil werde jedenfalls nicht hier unten sitzen bleiben, während diese drei Frauen hier allein nach oben gehen. Und es ist mir völlig schnurz, ob das sexistisch ist.«
    »Das hatte ich erwartet. Mitch?« Ihre Augenbrauen schossen nach oben, als er sich wortlos setzte und ihr einen finsteren Blick zuwarf. »Du bringst es immer wieder fertig, mich zu überraschen.«
    »Du bist doch wohl nicht einer Meinung mit ihr? Das kann nicht dein Ernst sein.« Harper sah seinen Stiefvater wütend an.
    »Harper, ich sage es verdammt noch mal nicht gerne, aber es ist tatsächlich mein Ernst. Es gefällt mir nicht, aber ich verstehe, worauf sie hinauswill und warum. Und bevor du mir jetzt den Kopf abreiߟt, solltest du eins bedenken: Sie werden es auf jeden Fall tun, irgendwann, wenn keiner von uns im Haus ist.«
    »Wie war das vorhin mit >zusammenbleiben    »Es war ein Mann, der sie benutzt hat, der ihr Kind gestohlen hat, der sie verstoßen hat. Sie sucht wieder Kontakt zu mir und Stella. Sie wird dir nicht trauen. Aber vielleicht können wir sie davon überzeugen, uns zu trauen.«
    »Und vielleicht wirft sie euch vom Balkon im zweiten Stock.«
    »Harper.« Roz ging zu ihm. »Wenn hier jemand aus dem Haus geworfen wird, dann sie. Darauf kannst du Gift nehmen. Mit mir hat sie es sich verscherzt. Du hast immer noch Mitleid mit ihr.« Sie sah zu Hayley. »Und das ist vermutlich sogar ein Vorteil für uns. Aber meine Geduld ist zu Ende. Was sie getan hätte, wenn das Kindermädchen nicht gekommen wäre, kann ich ihr nicht verzeihen. Ich will, dass sie aus diesem Haus verschwindet. Kannst du noch einmal nach oben gehen?«, fragte sie Hayley. »Ja. Ich will, dass es ein Ende hat. Ich glaube, vorher werde ich keinen ruhigen Moment mehr haben.«
    »Du verlangst also von mir, dass ich dich wissentlich einer Gefahr aussetze?«
    »Nein.« Hayley stand auf und ging zu Harper. »Ich verlange von dir, an mich zu glauben.«
    »Im Kino geht die strohdumme, in der Regel nur spärlich bekleidete Blondine immer allein in den Keller, wenn sie ein Geräusch hört, und ganz besonders dann, wenn gerade ein psychopathischer Serienmörder mit einem großen Messer in der Hand in der Nachbarschaft herumläuft.« Roz lachte, als sie auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock standen. »Wir sind nicht dumm.«
    »Und keine von uns ist blond«, ergänzte Stella. »Fertig?« Sie hielten sich an den Händen und gingen den Korridor hinunter. »Was ich mir schon überlegt habe«, sagte Hayley mit einer Stimme, die in ihren Ohren ganz blechern klang. »Wenn sie nicht weiߟ, was danach mit ihr passiert ist, wie sollen wir es dann erfahren?«
    »Ein Schritt nach dem anderen.« Roz drückte Hayleys Hand. »Wie fühlst du dich?«
    »Mein Herz stellt gerade einen neuen Rekord im Schlagen auf. Roz, wenn das hier vorbei ist, können wir den Raum dann wieder nutzen? Vielleicht ein Spielzimmer daraus machen? Mit viel Licht und Farbe.«
    »Das ist eine groߟartige Idee.«
    »Los geht'ŸŸs«, murmelte Stella. Sie gingen gemeinsam hinein. »Wie hat es vorhin hier ausgesehen?«, fragte Roz. »Das Bett stand da drüben.« Sie wies mit dem Kinn hinüber. »An der Wand. Die Lampen waren alle heruntergedreht. Gaslampen, wie in dem Film mit Ingrid Bergman. Dem, in dem Charles Boyer versucht, sie in den Wahnsinn zu treiben. Dort drüben stand ein Schaukelstuhl, und ein zweiter, mit einer geraden Lehne - den Stuhl, den sie benutzt hat -ŸŸ, hier drüben.
    Regale mit Spielzeug und Büchern - da. Und ein ... Ihr Kopf wurde zurückgerissen, und sie verdrehte die Augen. Als sie nach Luft schnappte, gaben ihre Beine unter ihr nach. Durch das Rauschen in ihren Ohren hörte sie, wie Roz schrie, dass sie hier rausmüsste. Doch sie schüttelte den Kopf. »Wartet, wartet. Gott, tut das weh. Das Kind schreit, und das Kindermädchen auch. Lasst mich nicht los.«
    »Wir bringen dich hier raus«, sagte Roz. »Nein, nein. Aber lasst meine Hand nicht los. Sie stirbt - es ist so grauenhaft -ŸŸ, und sie ist so furchtbar wütend.« Hayley lieߟ den Kopf an Roz-ŸŸ Schulter sinken. »Es ist dunkel. Es ist so dunkel, wo sie ist. War. Kein Licht, keine Luft, keine Hoffnung. Sie weiߟ nicht, wo sie ist. Sie haben ihr das Kind wieder

Weitere Kostenlose Bücher