Rote Lilien
ließ sie auf den Sarg rieseln. »Jetzt ist es vollbracht.«
»Was können wir über Amelia sagen?« Roz hob eine rote Rose. »Seien wir ehrlich - sie war verrückt. Sie ist einen grausamen Tod gestorben, und gelebt hat sie auch nicht viel besser. Aber sie hat mir vorgesungen, mir und meinen Kindern. Ihr Leben hat mir das meine gegeben. Ruhe in Frieden, Urgroßmutter.« Sie ließ die Rose auf den Sarg fallen. Einer nach dem anderen ließ eine rote Rose in das Grab fallen und trat dann zurück.
»Lassen wir die beiden allein«, sagte Roz, während sie auf Harper und Hayley wies. »Sie ist weg.« Hayley machte die Augen zu und konzentrierte sich. »Ich kann es spüren. Noch bevor du wieder nach oben gekommen bist, habe ich gewusst, dass sie weg ist. Ich wusste, dass du sie gefunden hattest, noch bevor du es uns gesagt hast. Es war, als würde jemand das Seil zerschneiden, das mich an sie gefesselt hat.«
»Das war der glücklichste Tag meines Lebens. Bis jetzt.«
»Was auch immer sie gesucht hat, jetzt hat sie es gefunden.« Sie starrte auf den Sarg und die Blumen, die darauf lagen. »Ich hatte solche Angst, als du im Teich gewesen bist. Ich dachte, du kommst nicht mehr zu mir zurück.«
»Ich war noch nicht fertig mit dir. Noch nicht annähernd.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich, weg vom Grab, hin zum Sonnenlicht. »Wir haben ein Leben zu leben. Jetzt sind wir an der Reihe.« Er nahm den Ring aus der Tasche und steckte ihn ihr an den Finger. »Jetzt passt er dir. Er gehört dir.« Er küsste sie. »Lass uns heiraten.«
»Das halte ich für eine großartige Idee.« Hand in Hand gingen sie weg vom Tod, hin zur Liebe und zum Leben. In den breiten Korridoren und den prächtigen Räumen von Harper House war es still. Die Vergangenheit war zu Ende. Jetzt konnte die Zukunft beginnen.
Niemand sang mehr. Doch im Garten blühten die Blumen.
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