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Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
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noch mehr? Deine Su-su ist eine Verräterin, die sich alle Folgen selber zuzuschreiben hat. Mit Cooper und Sorokin machen wir ebenfalls kurzen Prozeß. Sonst wirst du doch noch aus der Firma ausgebootet, und unsere ganze Organisation ist zum Teufel.«
    Lo Sung ballte die Hände zu Fäusten. »Aber dieses Mal darf nichts schiefgehen.«
    Lim Swee Long atmete die frische Nachtluft tief ein und stieß sie wie eine Lokomotive wieder aus. »Dieses Mal wird Maßarbeit geleistet.«
    Gordon Cooper war in bester Stimmung, als er am nächsten Morgen zu gewohnter Stunde in den Wagen einstieg, um zur Repulse Bay zu fahren und Su-su abzuholen. Er hatte sie am Abend zuvor noch nach Hause begleitet, und es war bereits Mitternacht gewesen, als er sich von ihr verabschiedet und sie im süßen Nachklang zärtlicher Umarmungen allein gelassen hatte. Doch nicht nur die Erinnerung an vergangene Stunden versetzte ihn in eine gute Laune; er hatte mit einem Male das sichere Gefühl, daß Lee Akira sein Ziel erreicht habe, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als mit Su-su Ferien machen zu können. Vielleicht in Penang, dessen Strand Margit Holstein sehr gelobt hatte.
    Cooper war so in Gedanken verloren, daß er eine vor Su-sus Apartmenthaus stehende Menschenmenge erst gewahrte, als ihn der Inder auf sie aufmerksam machte.
    »Da muß etwas passiert sein«, sagte Rajan und wies auf ein Sanitätsfahrzeug, das vor dem Hauptportal stand.
    »Sieht aus, als würde ein Kranker abgeholt«, erwiderte Cooper und hielt nach Su-su Ausschau.
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete der Fahrer. »Dafür stehen zuviel Menschen umher. Und drüben parken auch Polizeiautos.«
    Er hat recht, dachte Cooper, den plötzlich ein unheimliches Gefühl beschlich. Sollte etwas mit Su-su…? Sei nicht kindisch, beschwor er sich und stieg hastig aus dem Wagen, wobei er sah, daß die Menschen vor zwei Wärtern Platz machten, die eine verdeckte Bahre zum Sanitätswagen trugen, dessen hintere Tür offenstand. Halb die Bahre verfolgend, halb nach Su-su Umschau haltend, ging er auf das Portal zu, wo ein Polizeibeamter einigen Fotografen gerade den Eintritt in das Haus verwehrte.
    Beim Anblick des Beamten hatte Gordon Cooper aus ihm selbst unerklärlichen Gründen jäh das Gefühl, als erhielte er einen Schlag in den Magen, wie er ihn einmal verspürt hatte, als er seinen besten Freund mit nicht geöffnetem Fallschirm auf die Erde herabstürzen sah. Wie er damals die Augen nicht hatte schließen können, so blickte er jetzt starr zum abfahrenden Sanitätswagen hinüber. Auf seinen Lippen lag ein Schrei, von dem er sich nicht befreien konnte, dann aber rannte er mit wenigen Sätzen auf den Polizeibeamten zu. Doch noch bevor er ihn erreichte, blieb er plötzlich wie gelähmt stehen, da er Captain Collins aus dem Portal heraustreten sah.
    Der Polizeihauptmann stutzte, als er Gordon Cooper gewahrte, und er brauchte Sekunden, bis er auf ihn zuschritt, ihm die Hand reichte und mit gedämpfter Stimme sagte: »Ich habe eben bei Ihnen angerufen und erfuhr von Mister Sorokin, daß Sie bereits unterwegs seien.«
    Cooper stand da und rührte sich nicht. Seine Haut wirkte zerknittert. Die Narbe auf seiner Wange, die sich sonst feuerrot verfärbte, wurde häßlich und glich einem vertrockneten Wurm.
    »Es tut mir leid für Sie«, hörte er Captain Collins wie aus weiter Ferne sagen.
    Coopers Kopf senkte sich.
    »Der Tod muß sofort eingetreten sein«, fuhr der Polizeihauptmann behutsam fort. »Ein Stilett traf ihr Herz. Wenn ihr Hunu nicht bis zur Erschöpfung gebellt und dadurch die Hausbewohner alarmiert hätte, wüßten wir noch nichts von ihrer Ermordung.«
    Gordon Cooper schloß für einen Moment die Augen. Er durfte sich nicht schwach zeigen, mußte Haltung bewahren. Später, wenn er allein war, durfte er sich gehenlassen, durfte er zusammenbrechen und das Schicksal verfluchen, das ihm den Himmel gezeigt und ihn in die Hölle gestürzt hatte. »Wo haben Sie sie gefunden?« fragte er mit bleierner Stimme.
    »Im Korridor, gleich hinter der Tür. Vermutlich hat der Mörder geschellt und ihr nach dem Eintritt in die Wohnung die tödliche Waffe in den Rücken gestoßen.«
    Cooper war die Kehle wie zugeschnürt. »Konnten Spuren gesichert werden?«
    »Griff des Stilettes, Türklinke, Klingelknopf – alles ist blank geputzt und ohne jeglichen Abdruck. Der Hund muß den Täter aber ins Bein gebissen haben, denn wir fanden ein mit einer kleinen Blutspur versehenes Stoßband, wie es Schneider

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