Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)
gespürt.
„Na gut, die Küsse sind kein bisschen unbedeutend, aber ich will retten, was zu retten ist“, stieß Zach hervor.
„Willst du immer noch mein Gehalt verdoppeln, oder soll ich gehen?“, fragte Emma.
„Ich verdoppele dein Gehalt.“
„Wirklich? Du weißt, dass ich dann nicht ablehnen kann.“
„Das hoffe ich, du bist eine gute Sekretärin.“
Emma holte tief Luft und nahm sich vor, sich in Zukunft besser zu beherrschen.
„Dann bleibe ich wider besseres Wissen hier, denn ich brauche das Geld dringend fürs Studium.“
„Gut, dann wäre das geklärt.“ Sie sahen sich an. Zachs Augen waren dunkel vor Lust. Emma riss sich zusammen. „Ich wollte dir etwas zeigen.“ Sie sah sich um und griff nach der Schachtel, die Zach auf den Schreibtisch gestellt hatte. „Sieh dir das an.“
Zach sah sie immer noch an. Sie erkannte sein Verlangen, und ihre Lippen kribbelten. Ihr Herz klopfte. Dann holte er tief Luft und nahm die Uhr aus der Schachtel.
Endlich hatte sie Zachs Aufmerksamkeit. „Das ist ein echter Fund“, erklärte er heiser, „diese Uhr war es wert, all die Papiere zu durchwühlen.“ Er drehte sie um. „Hier stehen die Initialen meines Ur-Ur-Urgroßvaters. Warner Irwin Delaney.“ Er sah auf. „Danke, Emma, die heben wir natürlich auf.“
„Das ist eine schöne Taschenuhr. Mal sehen, was noch alles zutage kommt.“
„Ich helfe mit“, sagte Zach, „dieser Fund macht es für mich spannender.“
Sie setzten sich nebeneinander, und Emma war sich seiner Nähe sehr bewusst. Sie musste sich zwingen, ihn nicht dauernd anzusehen.
Sie griff nach einem Brief und dachte an Zach. Er küsste fantastisch und hatte es geschafft, sie binnen Sekunden in Flammen stehen zu lassen. Sie wollte mehr Küsse, wollte mit ihm tanzen, mit ihm flirten und mit ihm schlafen – ihre Reaktion schockierte sie. So hatte sie das noch nie erlebt. Bisher waren ihre Freunde immer freundliche Männer gewesen, bei denen sie eine behagliche Ruhe empfunden hatte. Ernst war es ihr noch mit keinem gewesen. Was war an Zach, das sie so reizte?
Am klügsten wäre es, ihre Sachen zu packen und zu gehen, doppeltes Gehalt hin oder her. Aber sie brauchte das Geld. Sie sah Zach an, begegnete seinem Blick und errötete.
Es war, als hätte er sie berührt.
Schweigend arbeiteten sie weiter. Emma merkte, dass Zach nach weiteren Gegenständen suchte, und sie konzentrierte sich auf den nächsten Brief.
„Es kommt mir vor, als würde ich deine Familie kennen“, bemerkte sie. „Dein Vorfahre hat nach dem Bürgerkrieg die Ranch gebaut und seine Familie hergebracht. Davor hat er in Kansas City eine Frau kennengelernt.“
„Meine Ur-Ur-Urgroßmutter. Sie hieß Tabitha, glaube ich.“
In dem Moment ging die Tür auf, und ein großer, dunkelhaariger Mann mit Cowboyhut trat ein. Er war sehr attraktiv und hatte ein kleines schwarzhaariges Mädchen an der Hand, das Zach anstrahlte und dann Emma einen scheuen Blick zuwarf.
„Will, Caroline. Wie geht es der hübschesten Nichte von allen?“, fragte Zach und küsste das Kind auf die Wange.
Caroline kicherte. „Hallo, Will“, begrüßte Zach seinen Bruder, „wo ist Ava?“
„Sie spricht mit Rosie und lässt Muffy bei ihr.“ Er sah Emma an. „Muffy ist ein wolliger kleiner Hund“, erklärte er.
Zach stellte Emma die Besucher vor, als auch Ava dazukam. Emma schüttelte ihr die Hand und sah in die warmen Augen einer schönen blonden Frau. Caroline lächelte und umklammerte einen kleinen Teddybären.
„Lasst uns ins Wohnzimmer gehen“, schlug Zach vor.
„Ich bleibe hier“, sagte Emma, „ich möchte nicht stören …“
„Kommen Sie schon, Emma“, sagte Zach, „sonst bleiben alle hier auf den harten Stühlen.“
Emma lächelte. „Wenn es nicht stört.“ Sie betrachtete die Brüder. Will sah sehr gut aus, aber sie hätte ihn und Zach nie für Brüder gehalten. Will hatte braune Augen, und auch die Haarfarbe war anders.
„Wir wollten dich noch mal für Thanksgiving einladen“, sagte Will, während sie ins Wohnzimmer wechselten.
„Danke, aber ich bleibe hier. Rosie wird einen großen Truthahn machen.“
„Komm doch mit“, drängte Ava. „Es soll viel Schnee liegen. Das wird sicher schön.“
„Danke, das ist nett von euch, aber ich fühle mich hier wohl.“ Zach sah Emma nicht an.
Emma wunderte sich, während sie sich hinsetzten. Wie konnte er das Alleinsein einem Familienfest vorziehen? Warum fühlte Zach sich nicht einsam und melancholisch? War sein
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