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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Mann kurz vor seinem Ableben noch einen Namen genannt hat. Das ist ja mal was Neues. Hoffen wir, dass dies der Name seines Mörders ist, dann hätten wir es einfach. Peter, ich schlage vor, du findest heraus, wer unser Toter ist, und Harry, du kümmerst dich bitte um den Namen, den er genannt hat. Ich gehe mit zur Obduktion, vielleicht verrät uns ja die Leiche noch einiges.« Sein Mund fühlte sich trocken an und er nahm einen Schluck Kaffee, der jetzt leider nur noch lauwarm war.
    »Was ist mit den Zeuginnen?«, fragte Henri, »ist denen nichts weiter aufgefallen? Niemand, der ihnen, kurz bevor sie den Mann gefunden haben, entgegenkam oder sich von der Stelle entfernt hat?«
    Hölzle schüttelte den Kopf. »Sie sagen Nein. Gut, die standen auch noch unter Schock, als ich gestern zum Tatort kam. Die beiden kommen ja heute noch einmal hier aufs Präsidium, um ihre Zeugenaussage zu machen, da werden wir natürlich nochmals nachfragen. Oft fällt einem ja später noch etwas ein. Markus hat auch gleich Klebestreifen an ihren Klamotten angebracht zum späteren Faserspurenabgleich, denn zumindest eine der Frauen hatte ja näheren Kontakt zum Opfer, als sie ihm helfen wollte.«
    Dr. Sabine Adler-Petersen erhob sich. »Wenn Sie wollen, können Sie gleich mit mir in die Rechtsmedizin fahren, ich kann Sie später auch wieder hier absetzen, da ich noch in der Nähe zu tun habe«, bot sie Hölzle an.
    ›Was isch denn mit der los? Hot die was eignomma?‹, dachte er verblüfft. So zuvorkommend war Adlerblick eher selten, aber er nahm dankend an.
    Da so weit alles erst einmal besprochen war, der Papierkrieg würde später geführt werden, brachen alle gemeinsam auf und hinterließen leere Kaffeebecher samt Kaffeerändern auf Hölzles Schreibtisch, wie Hilke Maier später, trotz ihrer guten Laune, etwas missmutig feststellte.

    *

    Harry Schipper tippte den Namen Stegmann in die Suchmaschine der Datenbank ein, in der alle einschlägig Vorbestraften aktenkundig waren. Es dauerte nicht lange und es erschienen zwei Namen. Tobias und Steffen Stegmann. Schipper las sich die Angaben durch. Die 17-jährigen Zwillingsbrüder waren schon mehrfach wegen kleinerer Diebstähle aufgefallen, vor zwei Wochen jedoch hatten sie ihre zweifelhafte Karriere mit einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Tankstelle gekrönt. Dafür saßen sie momentan in Untersuchungshaft.
    Schipper nagte an seiner Unterlippe. Die beiden jungen Männer konnten es demnach nicht gewesen sein. Mehr war nicht zu finden. Mist. Der Kriminaloberkommissar wählte die Nummer seines Kollegen Peter Dahnken. Vielleicht war der ja schon einen Schritt weiter.
    »Hi, Peter, ich bin’s. Wie sieht’s aus? Schon irgendwelche Erkenntnisse über das Opfer?«
    »Bin dabei. In der Jacke des Toten haben die Spürnasen die Visitenkarte eines Hotels in Bremen gefunden. Vielleicht ist er dort ja abgestiegen. Da wollte ich jetzt gleich mal vorbeifahren und mir gegebenenfalls sein Zimmer ansehen. Wenn du nichts Besseres zu tun hast, dann komm mit.«
    Harry ließ sich nicht zweimal bitten.
    »Wir treffen uns am Auto«, sagte er.

    Kurze Zeit später hielten die beiden Beamten vor dem Hotel in der Theodor-Heuss-Allee. Nachdem sie sich beim Portier ausgewiesen und ihm ein Foto des Opfers gezeigt hatten, bekamen sie die Schlüsselkarte zu Zimmer 87. Harry und Peter nahmen den Aufzug und fuhren in den dritten Stock.
    »Hey, die Lobby sieht aus wie die Kommandozentrale bei Raumschiff Enterprise«, meinte Harry.
    »Meine Nichte würde jetzt sagen, voll abgespaced«, gab Peter zurück. »Aber mal ehrlich, so schlecht finde ich das gar nicht, ist mal was anderes.« Der Aufzug hielt und gab den Weg zu einem Flur mit hellgrünen Wänden frei.
    »Puh, das Muster hier macht einen aber schon ganz wirr im Kopf«, konstatierte Harry und starrte auf das ebenso hellgrüne und davon abgesetzte dunkelviolette Wellenmuster des Teppichs.
    Peter grinste. »Das ist ja bei dir nicht weiter schlimm. Du bist ja eh meist neben der Spur.«
    »Ja, klar. Selten so gelacht«, gab Harry gutmütig zurück. Er schob die Schlüsselkarte in den Schlitz der Tür Nummer 87. »Hallo, was machen da?« Eine zierliche dunkelhaarige Frau näherte sich mit einem Wagen, auf dem Handtücher und Bettwäsche gestapelt waren, den beiden Männern.
    Harry zückte seinen Ausweis.
    »Hier können Sie im Moment nicht rein. Wir sind von der Polizei und müssen das Zimmer untersuchen. Verstehen Sie?«, erklärte Harry bewusst langsam.
    Das

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