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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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grünen Weintrauben.
    »Meinst du, die Sache ist endgültig vom Tisch?«, fragte der übergewichtige Kahlkopf den drahtigen Mann mit dem ergrauten Bürstenhaarschnitt.
    »Mach dir keine Sorgen, ich hab alles im Griff.« Er spießte mit einem spitzen Messer ein Stück Gruyere auf und schob es direkt in seinen Mund. »Köstlich, findet ihr nicht?«
    »Dein junger Bluthund hat aber nichts zustande gebracht«, konstatierte der dritte Mann. Für seine 70 Jahre besaß er immer noch dichtes, mittlerweile jedoch grau gewordenes Haar. Er hielt sich gerade und sein hochgewachsener Körper war, bis auf einen leichten Bauchansatz, noch relativ schlank.
    »Dieser Hölzle hat nicht lockergelassen. Und ich befürchte, er wird weiterhin keine Ruhe geben.«
    »Wie geht’s eigentlich deiner Frau?«, wechselte der Bürstenhaarschnitt das Thema.
    »Elvira? Sie wird noch einige Zeit brauchen, um über all das hinwegzukommen. Aber ich habe den Eindruck, dass sie wie von einem Albtraum erlöst ist, jetzt, wo sie weiß, wer ihren Vater entführt und umgebracht hat. Nun kann sie endlich damit abschließen.«
    Der Dicke nickte. »Das kann ich mir vorstellen. Grüß sie schön von mir. Die Hochzeit haben wir ja erst einmal verschoben, bis sie sich wieder besser fühlt.« Er angelte sich ein paar Weintrauben von der Platte, begann, die Trauben abzuzupfen und sie nacheinander zwischen seinen wulstigen Lippen verschwinden zu lassen. Er sah den Drahtigen an.
    »Nun aber noch einmal kurz zurück zum eigentlichen Thema. Du hast gesagt, du hast alles im Griff. Was meinst du damit?«
    Der Bürstenhaarschnitt zeigte sein Raubtiergrinsen. »Ich war gestern im Archiv und habe dafür gesorgt, dass dort mal wieder ordentlich aufgeräumt wird, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Die drei alten Männer sahen sich lächelnd an, hoben die Gläser und prosteten sich zu.
    »Auf uns. Mantel, Stock und Hut.« Ihr Geheimnis war sicher.

    *

    Einige Tage später saßen Hölzle und seine Kollegen abends im Garten von Markus Rotenboom, der zum Grillen eingeladen hatte. Ohne Anhang, hatte Markus gesagt, eine reine Männerrunde eben.
    »Dieser Teschen hat’s nicht geschafft, habe ich gehört«, sagte Markus gerade und schenkte sich ein Bier ein.
    »Bei so einer Verletzung hast du auch schlechte Karten«, meinte Harry und säbelte munter an seinem blutigen Steak weiter, »so ein Bauchschuss ist schon ’ne üble Sache. Wenn du Glück hast, wurde die Aorta getroffen, dann geht’s ganz schnell. Wenn es dir aber wie diesem Teschen geht und es sind die Därme zerfetzt und dein Bauch quillt förmlich über mit Sch…«
    »Harry«, kam es warnend von Peter, »es reicht! Wir essen. Wenn du auf solche Themen stehst, dann iss in Zukunft mit Adlerblick zu Mittag.«
    »Ja, ja, schon gut. Ich wollte ja nur sagen, dass dies kein schöner Tod war, auch wenn er ihn meiner Meinung nach verdient hat.« Etwas kleinlaut, aber nicht minder genussvoll schob Harry sein letztes Stück Fleisch in den Mund. »Ich glaub, ich brauch noch ein Hüftsteak.« Er stand auf und ging hinüber zum Grill, auf dem noch Würstchen und Steaks brutzelten.
    »Warum bist du eigentlich so nachdenklich, Heiner? Wir haben den Stegmannmord und den Rosenbergfall aufgeklärt, die Stolze kommt hinter Gitter und Elvira Theuerholz ist, Gott sei Dank, nichts passiert. Mal abgesehen von dem Schock, den sie wegen der ganzen Geschichte erlitten hat«, wollte Peter wissen.
    Hölzle atmete tief ein und antwortete: »Mir stinkt es gewaltig, dass wir nach wie vor nicht beweisen können, dass dieser Bombenanschlag damals vom Verfassungsschutz angeleiert worden ist. Ebenso wenig konnten wir klären, wie dieser Verein mit der Rosenberg-Entführung verbandelt war. Und so wie’s aussieht, wird das auch so bleiben. Da hätte sich dieser Lackaffe erst gar nicht an Christiane ranmachen müssen.«
    »Aber warum denn? Wir wissen doch, dass es offenbar Stegmann gewesen ist, der die Bombe platziert hat, und das auf Anweisung der damaligen Verfassungsschützer. Sie haben ihn auch dazu abkommandiert, das Lösegeld für Rosenberg zu übergeben, das er dann selbst eingesackt hat«, widersprach Dahnken und nahm sich noch eine weitere Portion von dem Griechischen Bauernsalat, den Markus’ Freundin Sandra für die Männerrunde vorbereitet hatte.
    Hölzle schüttelte den Kopf. »Das nützt uns alles nichts, die Akten sind nicht mehr auffindbar. Ganz plötzlich. Ich war gestern im Archiv und wollte mir das noch einmal alles anschauen. Ich kam

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