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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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zwar nicht in die Katakomben, Bruns ist ein Mann mit Prinzipien. Aber wie er mir mitteilte, waren die wohl sowieso schneller.« Er lächelte gequält.
    Am Tisch war es still geworden und alle sahen Hölzle ungläubig an.

    *

    Ein heftiges Gewitter hatte dem Männerabend ein frühes Ende gesetzt und Hölzle machte sich auf den Heimweg. Der starke Regen hatte riesige Pfützen im Rinnstein hinterlassen und wenn man hindurchfuhr, spritzten große Wasserfontänen auf den Gehweg. Nachdenklich saß Hauptkommissar Heiner Hölzle in seinem Wagen, während die Scheibenwischer eintönig die Tropfen auf der Windschutzscheibe beiseitewischten. Trotz der entspannten Runde im Freundeskreis hatte ihn eine ausgeprägte Melancholie befallen und ihm war nicht nach den Flippers zumute. Seiner Stimmung angepasst, hatte er eine Queen-CD eingelegt, deren ›Who wants to live forever‹ seine Gefühle im Augenblick mehr ansprach. Plötzlich nahm Hölzle im Licht der Straßenlaternen zwei Männer vor einem Lokal wahr, die sich heftig gestikulierend unterhielten. Hölzle fuhr langsamer, um die Fußgänger nicht nasszuspritzen, doch dann erkannte er, um wen es sich handelte.
    Schmink und Delano. Das war ein gefundenes Fressen für Hölzle und er gab Vollgas. Alle Melancholie war wie weggeblasen. Ein mächtiger Wasserschwall ergoss sich über die beiden Männer, als die Reifen durch die große Pfütze pflügten. In einem Anflug kindischer Freude reckte Hölzle die Faust, wie damals Boris Becker, als dieser sein erstes Wimbledon-Turnier gewonnen hatte. Und Queen vergoldete ihm seinen Triumph mit ›We are the champions‹. Heiner Hölzle grölte lautstark mit.

    E N D E

Danksagung
    Ein herzliches Dankeschön an Arlena, Ralf und Rico für ihre kritischen Anmerkungen. Ebenso vielen Dank an Kriminalhauptkommissar Jean-Pierre Kryger von der Polizei Bremen und Prof. Michael Birkholz vom Rechtsmedizinischen Institut Bremen. Ein großes DANKE gebührt unserer Lektorin Claudia Senghaas sowie Armin Gmeiner und den Mitarbeitern des Gmeiner-Verlags für die nette und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Nachwort
    Die RAF hat 34 unschuldige Menschen ermordet: Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft oder Justiz und Menschen, die nicht im eigentlichen Sinne dem Feindbild der Terroristen entsprachen, darunter Polizisten, Fahrer, Personenschützer, Soldaten, Zöllner, Zivilisten.
    Reue hat bis heute keiner der Täter gezeigt, weder die Mörder noch die, die nicht selbst den Tod Unschuldiger herbeigeführt haben. Insofern ist die Reaktion Irenes, am Ende des Romans ihre Tat zu bereuen, nicht der Realität entsprechend sondern dichterische Freiheit.
    Nach wie vor gilt eisernes Schweigen in einer Terrorgruppe, die es längst nicht mehr gibt, und die nie wirklich ihre eigentlichen Ziele verbalisiert hat. Die Täter, die noch leben, haben sich den Rechtsstaat, den sie doch so sehr hassten und bekämpften, zunutze gemacht, um heute ein anderes Leben zu führen. Einige von ihnen scheuen sich nicht, jede Plattform, die ihnen die Medien bieten, zu betreten und auszunutzen.
    Die heutigen Opfer – Töchter, Söhne, Ehegatten der Ermordeten – bleiben meist unbeachtet, ihre Fragen vielleicht für immer unbeantwortet: ›Warum mein Vater? Warum mein Mann?‹ Für die Hinterbliebenen vielleicht das Schlimmste von allem. Diesen Menschen gilt unser tiefes Mitgefühl.

Biggi Rist und Liliane Skalecki im Gmeiner-Verlag:
    Schwanensterben (2012)

    Weitere Romane finden Sie unter www.gmeiner-verlag.de

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