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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Moment ging die Tür bereits auf und seine beiden Kollegen kamen herein. Ohne Umschweife erstatteten sie Bericht.
    »Der Mann heißt Yves Renard, ist 69 Jahre alt und stammt von der Elfenbeinküste«, begann Peter Dahnken.
    »Cote d’Ivoire heißt das doch«, stichelte Harry. Peter unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    »Eingereist ist er am 16. Juni, wohnte seither in diesem Hotel. Kam mit einem One-Way-Ticket, hatte also keine Ambitionen, Deutschland nach Ablauf des Visums wieder zu verlassen.«
    Harry zückte einen Plastikbeutel mit Geld. »Und wir haben noch genau 8.430 Euro gefunden. In einem Seitenfach seines Koffers.«
    Hölzle nickte. »Besser als nichts. Läuft schon eine Anfrage an die Elfenbeinküste, ob dieser Renard bei denen gemeldet, aktenkundig oder sonst was ist?«
    »Logisch«, antwortete Harry. »Was gibt’s vom Adlerblick?«
    »Im Grunde nichts Neues. Der Mann starb an den massiven Schlägen auf den Kopf, war ja eigentlich jedem klar. Und womöglich hatte er Tuberkulose, aber das nur am Rande. Allerdings hat sie noch irgendwas, so eine Art Tumor, in seinem Gehirn gefunden, das wollte sie sich näher anschauen. Glaube, das ist aber mehr Eigeninteresse, als dass es uns für die Ermittlungen was bringt.«
    »Puh«, machte Harry, »die soll sich mal bloß nicht aus dem Fenster lehnen, nur weil sie einen Forschungsanfall hat. Das Budget ist eh schon knapp, wenn sie da noch Untersuchungen macht, die nicht relevant sind, ist der Teufel los.«
    Peter zuckte mit den Achseln. »Und? Ist ja nicht unser Problem.«
    »Henri war dabei, als Adlerblick sich einen Teil des Gehirns abgefüllt hat und nachsehen wollte, um was es sich dabei handelt. Sie hat nichts dazu gesagt. Also denke ich, dass die Staatsanwaltschaft damit einverstanden ist und es dann auch keinen Ärger geben wird wegen der Kosten. Was hast du eigentlich zu dem Namen Stegmann rausbekommen?«
    »In der Datenbank sind nur zwei jugendliche Kriminelle – Brüder –, die momentan in U-Haft sitzen. Ansonsten gibt es den Namen Stegmann in Bremen nur vier Mal, habe ich schon weiter abgecheckt. Zwei alte Männer, ebenfalls Brüder, zwischen 70 und 80 Jahre alt. Schlecht zu Fuß, einer leicht dement. Eine ältere Frau im Rollstuhl, die kommt also auch nicht infrage. Und eine jüngere Frau, die Peter und ich später noch aufsuchen werden. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Frau jemanden so zurichten kann.«
    Hölzle kratzte sich am Kopf. »Sieht aus, als ob wir die Suche ausweiten und im angrenzenden Niedersachsen oder besser gleich bundesweit suchen müssen.«
    Peter Dahnken zog eine Zeitung hervor und warf sie auf Hölzles Schreibtisch. »Hab ich eben noch organisiert. Schon gesehen? Unser Lieblingsreporter Thorben Schmink hat schon wieder zugeschlagen, er hat doch immer Freude an einer ordentlichen Schlagzeile«, kommentierte er ironisch.
    Hölzle nahm den Weser-Blitz und las.

    ›Mord im Bürgerpark!‹
    ›Während fast ganz Deutschland vor dem Fernseher saß und die überragende deutsche Mannschaft gegen England anfeuerte, fanden am Sonntagabend zwei junge Frauen, die sich im Bürgerpark nur sportlich betätigen wollten, einen schwer verletzten Mann am Hermann-Löns-Stein. Blutüberströmt konnte der Mann noch einen Namen nennen, bevor er an seinen schweren Kopfverletzungen starb. Kannte der Mann seinen Mörder? Die Polizei sucht fieberhaft nach dem Täter, eine heiße Spur, außer diesem Namen, gibt es derzeit aber nicht. Die Identifizierung des Mannes ist noch nicht abgeschlossen. So viel scheint aber festzustehen: Er ist wohl erst vor Kurzem aus dem Ausland nach Deutschland eingereist. Mehr wollten unsere Quellen noch nicht preisgeben. Und eine Frage stellt sich wie von selbst: Gab es möglicherweise Streit um eine verlorene Fußballwette? Hat die Wettmafia auch hier in Bremen Einzug gehalten? (Thorben Schmink)‹
    Genervt warf Hölzle das Schmierblatt in seinen Papierkorb.

    Der Besuch bei der jungen Frau Stegmann im Stadtteil Lehe sollte ebenfalls nichts zutage fördern, auch wenn deren Lebensgefährte gemeingefährlich aussah, wie Harry sich ausdrückte.
    »He, dem möchte ich nicht im Dunkeln begegnen«, berichtete er Heiner Hölzle. »Modell Zweimeterschrank und tätowiert von oben bis unten. Ein wandelndes Bilderbuch sozusagen. Aber der Name Renard hat beiden nichts gesagt, und sie waren zur Tatzeit gemeinsam bei Freunden zum Fußballschauen. Habe ich schon überprüft. Ein Alibi, wie es besser nicht sein könnte. Jetzt

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