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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Das ist kein Zufall, Peter. Irene Stolze ist nicht nur eine abgedrehte Jesuslatschentante, sondern hat mehr mit diesem Fall zu tun, als wir bisher ahnten. Kümmere du dich mal mehr um die Stolze. Was hat sie im Sommer 1974 gemacht? Mit wem war sie zusammen? Et cetera, du weißt schon. Ein paar Infos habe ich bereits für dich. Hier, das habe ich schon zusammengetragen: Sie wohnte damals mit ein paar Leuten in einer WG, alles, was ich weiß, ist hier notiert.« Hölzle schob Dahnken einen Zettel hin.
    »Und was willst du jetzt mit dem Brief?«, kam Peter auf die ursprüngliche Frage Hölzles zurück.
    »Ich wollte nur noch mal den genauen Wortlaut nachlesen. Dann fahre ich mit Harry zu Hannelore Uhlenbruck. Die Frau kann uns sicher auch einiges über Irene Stolze erzählen.«

    *

    Er wählte eine elfstellige Nummer. Nach einigem Warten wurde abgehoben, die Stimme einer jungen Frau meldete sich und der Mann brachte sein Anliegen vor. Die Frau am anderen Ende versprach, seinen Anruf weiterzuleiten. Dann hörte er wieder ein Freizeichen und gleich darauf eine raue Stimme. Bekannt und doch fremd klang sie in seinen Ohren nach all den Jahren.
    »Ich bin’s, Knut. Wie geht’s dir, Hajo?«, sagte er in den Hörer hinein und er fühlte, wie sein Herz klopfte.
    »Was willst du?« Der Mann am anderen Ende ging nicht auf die Floskel ein.
    »Die Polizei macht uns Sorgen, sie kramt in der Vergangenheit herum. Die Bullen interessieren sich für die Rosenbergsache.« Die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Und? Was habe ich damit zu tun?« Der Mann klang kalt und abweisend.
    Knut lachte freudlos. »Du? Ich sage dir, wenn wir hochgehen, gehst du mit. Schließlich hast du damals geschossen.«
    Es herrschte ein kurzes Schweigen. Dann erklang erneut die kalte Stimme. »Ihr erpresst mich.« Eine Feststellung, keine Frage.
    »Erpressung ist ein hässliches Wort. Sagen wir mal so, Geld beruhigt die Nerven. Wir denken darüber nach, uns abzusetzen.«
    »Wieso braucht ausgerechnet ihr Geld?« Verständnislosigkeit war nun der vorherrschende Ton in der Stimme von Knuts Gesprächspartner.
    »Wir haben beide viel verloren, damals mit unseren Investitionen in den Neuen Markt. Die Apotheke wirft nicht so viel ab, wie ich zur Schuldentilgung benötige, und der Shop sowieso nicht. Und Südamerika ist auch nicht gerade das billigste Pflaster.«
    »Wie viel?«
    »100 Riesen. Für jeden von uns. Das dürfte reichen.«
    »Bist du verrückt geworden? So viel kann ich nicht flüssigmachen. Wir treffen uns in drei Tagen, ich muss einige Vorbereitungen treffen. Ich melde mich bei dir, wir finden eine Lösung. Und bis dahin behaltet bloß die Nerven.«
    »Sieh zu, dass du das Geld auftreibst. Ich schwöre dir, du bist uns los, sobald wir die Kohle haben.«

    *

    »Frau Uhlenbruck, wir wollten uns mit Ihnen über Irene Stolze unterhalten«, begann Hölzle, als sie auf der Terrasse Platz genommen hatten.
    »Irene? Wieso?«, gab Hannelore Uhlenbruck misstrauisch zurück.
    »Wir würden gern wissen, wie lang und wie gut Sie beide sich kennen«, sagte Harry, der sich bequem in den Rattansessel zurücklehnte.
    Hannelore strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. »Irene und ich kennen uns seit der fünften Klasse. Aber ich versteh nicht ganz, was das mit dem Tod meines Exmannes zu tun hat.«
    »Reine Routine«, Hölzle nahm einen Schluck von dem Eistee, den Hannelore Uhlenbruck den Kriminalbeamten angeboten hatte. »Wir gehen sämtlichen Spuren nach, und seien sie noch so klein. Ihr Mann – Verzeihung, Exmann – erwähnte Irene Stolze, Tante Neni, in seinem Abschiedsbrief. Nun sind wir natürlich neugierig geworden, ob Frau Stolze von der ganzen Geschichte um den vorgetäuschten Tod gewusst haben könnte.«
    »Irene hatte nichts damit zu tun. Sie ist lediglich eine gute Freundin der Familie und hat mir und meiner Tochter in der schweren Zeit zur Seite gestanden. Auch finanziell.«
    Hölzle und Harry wechselten stumm einen Blick. Sie dachten beide genau dasselbe. »Ihre Freundin macht aber nicht den Anschein, als ob sie in Geld schwimmen würde«, sagte Harry dann.
    Hannelore atmete tief durch. »Heute. Aber damals hatte sie genügend Geld. Ihre Eltern waren reich, und kleinlich waren sie gegenüber ihrer Tochter nie. Und nachdem Uwe und Dietlinde Stolze bei diesem Flugzeugunglück ums Leben kamen, hat sie alles geerbt.« Sie nahm ihr Glas und ließ den Eistee darin kreisen, leise klimperten die Eiswürfel im Glas. »Dann hat

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