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Rotglut

Rotglut

Titel: Rotglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liliane u Rist Biggi Skalecki
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jenger aus, drbei muss die jo au scho Mitte 50 sei‹, dachte Hölzle und stellte dann sich und seinen Kollegen Schipper vor.
    »Kommen Sie bitte herein, den Flur entlang und dann rechts«, bat Hannelore Uhlenbruck die Männer höflich ins Haus und schloss die Tür hinter ihnen.
    Sie gelangten ins Wohnzimmer, Hannelore Uhlenbruck gab ihnen mit einer Geste zu verstehen, dass sie Platz nehmen sollten und die Beamten setzten sich auf das dunkelgraue Sofa. Auf einem niedrigen Steintisch standen bereits Gläser und eine Karaffe mit Wasser bereit, in dem frische Pfefferminzblätter, Limonenstücke und Eiswürfel schwammen.
    »Möchten Sie?«, fragte Frau Uhlenbruck und füllte die Gläser, als die Männer bejahten.
    »Vielen Dank«, sagte Hölzle und nahm das Glas entgegen. »Frau Uhlenbruck, Sie wissen ja, weswegen wir hier sind. Wussten Sie, dass Ihr Mann noch lebte und sich zur Zeit in Bremen aufhielt?«
    Hannelore Uhlenbruck strich ihren Rock glatt und setzte sich auf einen der Sessel. Sie nickte. »Ja. Meine Tochter hat es mir erzählt. Glauben Sie mir, das war ein echter Schock. Schließlich habe ich mehr als 35 Jahre lang geglaubt, Raimund wäre bei einem Unfall ums Leben gekommen. Allerdings war der Schock für meine Tochter noch viel größer, wie Sie sich sicherlich vorstellen können.« Sie sah aus dem Fenster.
    »Was haben Sie gedacht oder besser, wie haben Sie auf die Nachricht reagiert?«, fragte Harry.
    Hannelore Uhlenbruck zuckte mit den Schultern. »Schwer zu beschreiben. Zunächst dachte ich, sie hätte sich von irgendjemandem täuschen lassen. Doch dann hat sie mir von dem Foto erzählt, das er wohl bei sich trug. Als Beweis, sozusagen. Das Foto hatte er damals schon mit sich herumgeschleppt. Es zeigt ihn mit Saskia an der Hand.«
    »Haben Sie gestern eigentlich das Foto mit dem Aufruf der Polizei in der Zeitung gesehen?«, wollte Harry noch wissen.
    Hannelore schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe gestern überhaupt keine Zeitung gelesen. Mein Sohn heiratet bald und ich war den ganzen Tag damit beschäftigt, mich um die bevorstehenden Feierlichkeiten zu kümmern.«
    »Frau Uhlenbruck«, hob Hölzle an, »können Sie sich vorstellen, was Ihren Mann nach all den Jahren veranlasst hat, wieder zurückzukommen? Geldsorgen?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er hat Saskia erzählt, dass er krank sei, unheilbar. Und er wollte sie wohl vor seinem Tod noch einmal sehen.«
    Hölzle versuchte, einen Schluck zu trinken, ohne dass ein Stückchen Limone ihm aus dem Glas auf die Nase rutschte.
    »Ein bisschen spät, oder? Ich meine, er hätte seine Tochter ja auch früher kontaktieren können. Haben Sie irgendeine Ahnung, warum er damals seinen Tod vorgetäuscht haben könnte?«
    Hannelore Uhlenbruck schenkte sich Wasser nach. Sie umfasste ihr Glas mit beiden Händen und drehte es unablässig. »Was weiß ich, für mich war die Zeit damals jedenfalls sehr schwer.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, räumte Harry ein, der ihr kein Wort glaubte und natürlich auch bemerkt hatte, dass sie der Frage ausgewichen war. »Aber schließlich muss es ja einen guten Grund für Ihren Mann gegeben haben, meinen Sie nicht? Hatte er Feinde, Angst vor jemandem, oder hat er vielleicht irgendwelche krummen Sachen gedreht? Frau Uhlenbruck, niemand täuscht seinen Tod vor und lässt Frau und Kind zurück aus Jux und Tollerei.« Hannelore Uhlenbruck stellte das Glas abrupt auf die steinerne Tischplatte. »Unterstellen Sie mir etwa, ich hätte gewusst, dass Raimund gar nicht tot ist? Na, Sie haben ja Fantasie.« Ihre Hände zitterten.
    Harry Schipper zeigte sich unbeeindruckt. »Die muss man haben in unserem Beruf.«
    Hölzle nickte. »Wir unterstellen Ihnen gar nichts, Frau Uhlenbruck, aber wir müssen natürlich zur Aufklärung des Mordes an Raimund Stegmann alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Das verstehen Sie doch.«
    Die Frau hatte sich wieder im Griff. »Natürlich verstehe ich das. Aber, Sie müssen auch mich verstehen. Für mich war Raimund 1974 bei einem Unfall gestorben. Dass er noch lebte und jetzt umgebracht wurde, tut mir leid. Aber ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen helfen kann.« Sie erhob sich. Offensichtlich sah sie das Gespräch als beendet an. »Das Einzige, was ich mich wirklich frage, ist, wer, um alles in der Welt, damals beerdigt wurde«, sagte sie leise, als sie die Männer zur Tür brachte.
    Keiner der Kriminalbeamten wusste darauf eine Antwort. An der Tür drehte sich Hölzle noch einmal um. »Was war Ihr Mann

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