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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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einen Schnitt gebraucht, sein Teint war kalkweiß, nur unter
den Augen hatte er dunkle Ringe.
    »Bist du aus New York?«,
erkundigte ich mich.
    »Es ist besser, wenn Sie
keine Fragen stellen«, sagte er. »Kommen Sie.«
    Schweigend gingen wir
durch New York. Hinter der glitzernden Fassade der Stadt am Hudson River gab es
viele seltsame Gestalten so wie Danny, die sich als Boten für fragwürdige
Auftraggeber oder als Spitzel für die Polizei durchs Leben schlugen. Wie ein
Denunziant wirkte er allerdings nicht, eher wie ein alleingelassener kleiner
Junge, den seine Eltern bei einer Tante abgegeben hatten, bevor sie ohne ihn in
den Urlaub nach Florida fuhren.
     
    Einige Blocks weiter
bogen wir in die 58. Straße ein. Danny führte mich zum Café Society . »Ich
kenne den Club nicht«, sagte ich. »Kein Wunder«, erwiderte Danny. »Er wird erst
heute Abend mit einem Jazzkonzert eröffnet.«
    »Und wer tritt auf?«
    Danny sah mich mit
großen Augen an. »Das werden Sie gleich sehen, Mr. Bronco.« Er schaute sich vor
dem Club um. »Hoffentlich ist uns niemand gefolgt«, sagte er leise.
    »Ich glaube nicht,
Danny.«
    »Und Sie sind
verschwiegen, Mr. Bronco?«
    »Großes Ehrenwort.«
    Zum ersten Mal zeigte
Danny ein flüchtiges Lächeln. »Sie erwartet uns«, sagte er und öffnete die Tür
zum Künstlereingang.
    Durch einen engen Flur
gelangten wir zu einer schmalen Treppe. Wir stiegen hinauf und bogen in der
ersten Etage nach rechts auf einen weiteren Flur ab. Danny deutete auf eine Tür
an der linken Seite. »Dort geht’s zur Bühne«, erklärte er. Wir gingen weiter
und blieben am Ende des Flurs vor einer Tür stehen. Mein Begleiter klopfte
zaghaft an.
    »Danny, bist du’s?«,
fragte eine weibliche Stimme. »Ich bin im Bad und noch nicht angezogen. Ich
schließe euch jetzt auf. Wartet danach einige Sekunden, dann könnt ihr
hereinkommen.« Ich hörte das Geräusch eines sich drehenden Schlüssels.
    Danny wartete einen
Moment, öffnete dann die Tür und zog mich ins Zimmer. Die Fenstervorhänge waren
geschlossen, der Raum lag im Halbdunklen. Auf der rechten Seite stand ein Bett,
gegenüber an der linken Wand befand sich eine Couch, auf der blutrote
Samtkissen drapiert waren. Die Stehlampe warf ihr milchiges Licht auf einen
kleinen Tisch, auf dem der Inhalt einer Handtasche verstreut war. Ein süßlicher
Geruch von Marihuana lag in der Luft. Hinter der Badezimmertür sang jemand Easy
living . Die Stimme erkannte ich sofort.
    Ich hatte Vanessa Day
bereits zweimal auf der Bühne gesehen und besaß einige ihrer Schallplatten,
hätte mir jedoch nicht träumen lassen, ihr einmal persönlich zu begegnen.
    »Ok, Boys, ich bin
fertig«, rief sie, öffnete die Tür des Badezimmers und kam in einen geblümten
Morgenmantel aus chinesischer Seide gehüllt zu uns. Sie sah zerbrechlich aus,
doch sie besaß einen willensstarken Charakter. Sonst hätte sie es nie
geschafft, in New York als schwarze Sängerin Karriere zu machen. Neben einer
perfekten Gesangsstimme brauchte man Ellenbogen und eine gehörige Portion
Courage – und davon besaß Vanessa eine Menge.
    Danny stellte mich vor. »Das
ist Mr. Bronco.« Die Jazzsängerin warf sich auf die Couch und nickte mir
huldvoll zu. »Ich bin Vanessa Day. Sicherlich haben Sie schon von mir gehört?«
    »Ich bin ein großer
Bewunderer von Ihnen«, sagte ich, »und habe Ihre Schallplatten zu Hause, denn
ich…« Vanessa unterbrach mich. »Gut, dass Sie da sind. Ich habe schon in meiner
Handtasche nach etwas Brauchbarem gewühlt, aber nichts gefunden. Also her mit
dem Zeug.«
    Ich nannte ihr meinen
Preis. »Falls er Ihnen zu hoch ist, Vanessa, kann ich...« Sie fiel mir ins
Wort. »Ich verdiene genug Kohle und hätte noch mehr, wenn mein Manager nicht so
viel abzweigen würde«, sagte sie und blickte Danny an. »Du würdest mich niemals
betrügen, nicht wahr?«
    »Niemals, Miss Day«,
sagte er.
    Ich griff in die
Manteltasche und reichte ihr die kleine Tüte mit den Joints über den
Couchtisch. Mit fahrigen Bewegungen nahm sie einen heraus, griff nach einem
Feuerzeug und zündete ihn an. Sie nahm einige tiefe Züge und lehnte sich auf
der Couch zurück. »Gleich wird es mir besser gehen«, stöhnte sie. »Wenn Danny
Sie nicht aufgetrieben hätte, wäre ich heute Abend nicht in der Lage, vor dem
weißen Pack aufzutreten.«
    Danny sah sie bewundernd
an. »Die Zuschauer lieben Sie, Miss Day. Und sie zahlen viel Geld, um Sie zu
hören.«
    Vanessa lachte lautstark.
»Und das ist gut so. Ich kann

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