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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Bronco, wir können die Leiche doch nicht einfach
ins Wasser werfen. Falls ihn jemand vermisst?«
    »Niemand wird ihn
vermissen, Luigi. In New York verschwinden jeden Tag Menschen, die niemand
vermisst.«
    Der Italiener atmete
tief durch. »Ok, ok, ich sehe keine andere Möglichkeit«, sagte er. »Packen wir
es an. Aber ich sage dir, Bronco Baxter, das ist das letzte Mal, dass ich mich mit
dir in irgendwelche hirnrissigen Abenteuer einlasse. Ich saß schon einmal in
einer Zelle und musste mit ansehen, wie jemand tot umfiel. Das hat mir
gereicht.« Er blickte mich erbost an. »Und falls uns jemand mit Dannys Leiche
sieht, stehen wir beide unter Mordverdacht.«
    Ich hörte schweigend
seiner Tirade zu und blickte auf den Hudson River. »Dorthin«, sagte ich. »Hilf
mir!«
    »Das tue ich schon die
ganze Zeit, falls du das noch nicht bemerkt hast, mein Guter«, sagte er.
    Luigi ging mit mir zur
Rückseite des Lieferwagens und öffnete die Tür. Wir zogen den Teppich heraus
und legten ihn in den Schnee. Ich griff nach einer Kordel, die auf der
Ladefläche lag, und schnürte den Teppich am oberen und unteren Ende fest
zusammen.
    Der Italiener sah mir
schweigend dabei zu.
     
    Gemeinsam trugen wir das
Bündel an die Kaimauer. Ich nickte Luigi zu. Wir warfen Dannys sterbliche
Überreste in den Hudson River. Der Teppich schlug auf dem Wasser auf, sog sich
mit Wasser voll, um dann glucksend in der Tiefe zu versinken.
    »Der arme Danny«, sagte
ich mit Tränen in den Augen. »Er hat sich sein Leben anders vorgestellt. Doch
jetzt ist er tot, und das ist vielleicht das Beste für ihn.«
    Luigi bekreuzigte sich. »Con
onor muore ...«, sagte er leise. »Con onor muore chi non può serbar vita con
onore.«
    »Was flüsterst du da?«,
fragte ich, während es noch heftiger zu schneien anfing.
    »Das sind Butterflys
letzte Worte, bevor sie den Dolch in die Hand nimmt und sich ersticht«, sagte
Luigi. »Eine alte japanische Weisheit: Ehrenvoll sterbe, wer nicht länger
leben kann in Ehren .«
    Ich blickte nachdenklich
in die Ferne. »Ob Vanessa Day bei Dannys Tod die Hände im Spiel hatte?«,
überlegte ich.
    »Wir werden es nie
erfahren«, gab Luigi zur Antwort.
     
    Schweigend gingen wir
zum Wagen zurück und stiegen ein. Luigi hielt den Zündschlüssel in der Hand. »Und
was ist mit dem Schwarzen, der uns in Bobs Wohnung bedroht hat?«, sagte er.
    Ich dachte einen
Augenblick nach.
    »Wir wissen nicht genau,
wie er heißt und wo er wohnt«, sagte ich. »Und er war schließlich nur Zeuge.
Wenn wir mit unserem Wissen zur Polizei gehen, werden Bob und Danny dadurch
auch nicht wieder lebendig.«
    »Ok, dann lassen wir ihn
laufen«, sagte Luigi. »Auch wenn er es nicht verdient hat.«
    Ein Gedanke schoss mir
durch den Kopf. Ich zuckte zusammen und sah Luigi hilflos an. »Und ich kann mir
denken, zu wem er läuft, da Danny nun tot ist«, sagte ich. »Vanessa wird in ihm
einen neuen Boten finden, und er wird nicht so nett sein wie Danny, der alles
getan hat, um sie zu beschützen.«
    Luigi seufzte.
     
    Der Italiener setzte
mich vor meiner Haustür ab. »Ich rufe dich nach den Weihnachtstagen an, Bronco«,
versprach er. Ich sagte nichts und sah ihm nach, als er durch das Schneetreiben
davon fuhr.
     
    Vor meiner Wohnungstür lag
ein Päckchen. Ich hob es auf, betrat mein Appartement, schmiss die Tür hinter
mir zu und ließ mich im Mantel in einen Sessel fallen. Ich dachte an Danny.
    Schließlich hielt ich
die Stille nicht mehr aus und schaltete das Radio ein. Erst knackte es, dann
erklang im Weihnachtswunschkonzert der Summchor aus Madame Butterfly .
    Dannys Requiem.
     
    Nach einigen Minuten
erhob ich mich, zog den Mantel aus, kochte mir einen Tee und öffnete das
Päckchen, das ich vor meiner Wohnungstür gefunden hatte. Mrs. Fields hatte
Vanilleplätzchen für mich gebacken. Ich aß einige davon, nippte am Tee und aß
noch ein Plätzchen.
     
    Das Telefon klingelte.
Gestört werden wollte ich jetzt nicht. Das Telefon klingelte weiter. Ich hob
ab. Luigi meldete sich. »Hör zu, Bronco«, rief er, »ich habe eine tolle
Nachricht für dich.«
    »Dann schieß los.«
    »Elvira bekommt ein Kind
von mir!«, teilte er mir freudig mit. »Das hat sie mir soeben erzählt. Hörst
du, Bronco, ich werde Vater. Jetzt sind Elvira und ich eine richtige kleine
Familie. Ich bin so glücklich. Und dann, Bronco, dann können wir uns nicht mehr
so oft sehen. Ich muss mich um mein Bambino kümmern. Das verstehst du doch. Und
Elvira und ich wollen, dass du der

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