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Rückkehr nach Wedenbruck

Rückkehr nach Wedenbruck

Titel: Rückkehr nach Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Florian eher nüchtern feststellte, besser könne man es im Kino auch nicht sehen.
    Bille selbst war so aufgeregt, dass sie am ganzen Körper zitterte. War es die Erschöpfung nach den anstrengenden Monaten zuvor? Bei keinem noch so schwierigen Turnier hatte sie solches Lampenfieber gehabt wie heute. Die Predigt des Pfarrers, die Lieder und Gebete, die Musik, das alles rauschte an ihr vorbei wie ein Traum.
    Nur gut, dass Daniel und Hannes das Ereignis mit ihren Videokameras aufnehmen, schoss es ihr einmal durch den Kopf. Dann weiß ich wenigstens hinterher, was ich erlebt habe. Wer ist überhaupt bei den Pferden draußen? Vielleicht die Internatler . Sicher bilden die Reiter wieder ein Spalier, wie wir das sonst immer gemacht haben -
    „Willst du, Sibylle ...“
    Verflixt, sie hätte beinahe ihr Stichwort verpasst !
    Ja, ich will, ich will diesen Simon Henrich jeden Tag und jede Nacht, mit ihm leben, mit ihm arbeiten, alles mit ihm teilen, Freude und Kummer und alles, was uns begegnet, bis in alle Ewigkeit, lieber Gott, hilf uns dabei!, dachte sie, als sie Simon den Ring ansteckte. Immer noch zitterten ihre Hände. Erst als Simon sie umarmte und fest an sich drückte, als er flüsterte: „Ist ja gut, du hast’s hinter dir“, wurde sie ruhiger. Und als sie am Arm ihres frisch gebackenen Ehemanns vor Bettina und Tom her den Gang entlang zum Portal schritt, war sie so erleichtert, dass sie strahlend in die Runde blickte. Alle waren sie gekommen! Familie, Freunde, Schüler, Lehrer, die Freunde aus ihrer ehemaligen Klasse, Hubert und Johnny, Mirko und das halbe Dorf Wedenbruck hatten sich versammelt, bis auf den letzten Stehplatz war die Kirche gefüllt.
    Als sie hinaus in die Sonne traten, brach ohrenbetäubender Jubel los. Und natürlich gab es ein Reiterspalier bis zur Hochzeitskutsche, die unten auf der Straße wartete.
    Nach allen Seiten grüßend und lächelnd schritt Simon mit Bille am Arm angemessen feierlich das Spalier entlang. Doch am Straßenrand stoppte er plötzlich und sah sich suchend um.
    „Was ist los?“, fragten Bettina und Tom hinter ihnen amüsiert. „Hast du was verloren?“
    „Äh ... na ja, mein Hochzeitsgeschenk für Bille ...“
    Hinter ihnen kamen Mutsch, Onkel Paul und Hans Tiedjen, gefolgt von Simons Eltern heran. Unauffällig brachten Daniel und Hannes Horbach ihre Kameras in Stellung.
    Simon spielte seine Rolle gut. Er griff suchend in alle Taschen, schüttelte den Kopf, dann fasste er sich plötzlich erleichtert an die Stirn. „Ach nein, ich hatte es ja Zottel zum Überreichen gegeben. Zottel! Zottel, wo bist du?“
    Auf Rufen hin zu erscheinen war für Zottel, das ehemalige Zirkuspony, kein großes Kunststück. Nicht einmal dann, wenn an seinem Sattel eine Führleine angebracht war, an deren anderen Ende ein ausgewachsenes Pferd ging. Zottel trabte auf Bille zu, und der andere trabte gehorsam mit. Die Kameras surrten um die Wette. Bille wurde abwechselnd blass und rot.
    „Jetzt braucht sie gleich einen Schnaps, sonst fällt sie in Ohnmacht“, murmelte Otto, der sich möglichst nah herangedrängelt hatte.
    „Simon! Sagtest du Hochzeitsgeschenk?“ Billes Stimme versagte ihren Dienst. „Du schenkst mir Sindbad zur Hochzeit? Ich fasse es nicht! Den weiten Weg von Frankreich ... er ist doch gerade erst ...“
    „... zehn Kilometer gefahren“, berichtigte Simon. „Er war nicht in Frankreich, wir haben ihn nur gemeinsam versteckt, damit du mir nicht auf die Schliche kommst. Da Nathalie und Alain ein Fohlen bei uns kaufen wollten, bot es sich an, sie auch als Käufer von Sindbad zu präsentieren.“
    „Du bist ja wahnsinnig.“ Bille fiel ihm um den Hals. „Ein schöneres Geschenk gibt es auf der ganzen Welt nicht! Mein Liebling, mein Schönster!“ Jetzt war Sindbad an der Reihe. Bille umarmte und streichelte ihn so lange, dass Hannes und Daniel erschöpft die Kameras absetzten.
    Doch gleich darauf rissen sie sie wieder hoch. Bille hatte kurz entschlossen ihre bauschigen Röcke gerafft und war in den Sattel gesprungen. „Nicht böse sein, ihr Lieben, nur eine kleine Ehrenrunde im Schritt!“ Sindbad erstarrte. Dieses riesige raschelnde Ungetüm, was sich da über ihn stülpte, versetzte ihn augenblicklich in Panik. Nach einer weiteren Schrecksekunde machte er einen Satz nach vorn und galoppierte querfeldein davon.
    „Ich weiß nicht, das hab ich doch schon mal im Kino gesehen?“, murmelte Florian. „Nur war es da nicht so ein tolles Pferd.“
    Bald darauf kehrten Bille und

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