Rückkehr von den Sternen
auf Luna gemerkt, daà sie zugleich versuchten, jedem eine bestimmte Einstellung beizubringen. Sie kamen mit einer schon fertigen Wertskala an, und wenn man sie nicht als seine eigene anerkannte, erklärten sie das â wie alles überhaupt â mit Rückständigkeit, unterbewuÃten Widerständen, Routine der alten Gewohnheiten und so weiter. Ich hatte durchaus nicht die Absicht, auf meine Gewohnheiten und Widerstände zu verzichten, solange ich nicht überzeugt war, daà das, was sie mir boten, besser war. Die Lehren der letzten Nacht hatten diese meine Entscheidung gar nicht beeinfluÃt. Ich wollte keine Schule, keine Rehabilitation â und schon ganz bestimmt nicht so brav und so plötzlich. Interessant, warum sie mich dieser »Betrisierung« nicht unterworfen hatten. Das muÃte ich herausbekommen.
Ich konnte einen von âºunsâ¹ suchen: Olaf. Dies wäre schon eine deutliche Ãberschreitung der ADAPT-Empfehlungen. Ja, denn sie befahlen gar nichts, sie wiederholten fortwährend, daà sie in meinem Interesse handelten und daà ich tun könnte, was ich wollte: sogar direkt vom Mond auf die Erde springen â das war der witzige Doktor Abs â, wenn ich es so eilig hätte. Ich nahm keine Rücksicht auf den ADAPT, aber Olaf könnte das vielleicht nicht passen. Jedenfalls wollte ich ihm schreiben. Die Adresse hatte ich. Arbeit. Sollte ich mir einen Job suchen? Als Pilot? Und was dann â Kursflüge Mars-Erde-Mars machen? Davon verstand ich etwas, aberâ¦
Plötzlich kam mir der Gedanke, daà ich doch Geld hatte. Eigentlich war es kein Geld, es hieà anders, aber ich begriff den Unterschied nicht, man konnte dafür doch alles haben. Ich bat um Verbindung mit der Stadt. Im Hörer pulsierte ein ferner Gesang. Das Telefon hatte keine Zahlen, auch keine Drehscheibe, vielleicht sollte man den Namen der Bank nennen? Ich hatte ihn auf einem Zettel notiert, der Zettel war â im Anzug. Ich schaute ins Bad: der Anzug lag schon im Schränkchen, frisch gereinigt, in den Taschen befand sich mein ganzer Kleinkram, auch der Zettel.
Die Bank war keine Bank â sie hieà Omnilox. Ich sprach diesen Namen aus, und so schnell, es hätte sie gerade auf mein Anliegen gewartet, lieà sich eine tiefe Stimme hören: »Omnilox hier.« »Mein Name ist Bregg«, sagte ich, »Hal Bregg. Und ich habe wohl bei Ihnen ein Konto ⦠ich möchte gerne wissen, wieviel ist es?«
Ein Knacks und eine andere, höhere Stimme sagte: »Hal Bregg?«
»Ja.«
»Wer eröffnete dieses Konto?«
»Raflu â der Raumflug im Auftrag des Planetologischen Instituts und der Raumflugkommission der UNO. Aber das ist schon einhundertsiebenundzwanzig Jahre her â¦Â«
»Haben Sie irgendeinen Beweis?«
»Nein, nur einen Zettel des Luna-ADAPT vom Direktor Oswammâ¦Â«
»In Ordnung. Kontostand: sechsundzwanzigtausendvierhundertsieben Iten.«
»Iten?«
»Ja. Wünschen Sie sonst noch etwas?«
»Ich möchte gern etwas Ge ⦠das heiÃt, Iten abheben.«
»In welcher Form? Wollen Sie vielleicht einen Kalster?«
»Was ist das? Ein Scheckbuch?«
»Nein. Sie werden sofort bar zahlen können.«
»So? Gut.«
»Bis zu welcher Höhe soll man Ihnen den Kalster öffnen?«
»Was weià ich â fünftausend â¦Â«
»Fünftausend. Sehr wohl. Sollen wir ihn ins Hotel schicken?«
»Ja. Moment mal â ich habe den Namen dieses Hotels vergessen.«
»Ist es nicht das, von wo aus Sie anrufen?«
»Doch.«
»Es heiÃt Alcaron. Den Kalster schickten wir sofort. Nur noch eine Frage: hat sich Ihre rechte Hand verändert?«
»Nein â wieso?«
»Ach, nichts. Gegebenenfalls hätten wir den Kalster ändern müssen. Sie bekommen ihn gleich.«
»Danke«, sagte ich und legte den Hörer zurück. Sechsundzwanzigtausend â wie viel ist das? Ich hatte keine Ahnung. Etwas fing zu summen an. Ein Radio? Es war das Telefon. Ich hob den Hörer.
»Bregg?«
»Ja«, sagte ich. Mein Herz klopfte nur einmal etwas stärker. Ich erkannte ihre Stimme. »Woher wuÃtest du, wo ich bin?« fragte ich, da sie nicht gleich weitersprach.
»Vom Infor. Bregg ⦠Hal ⦠hör zu, ich wollte dir erklärenâ¦Â«
»Da gibt es nichts zu erklären, Nais.«
»Du bist böse. Aber verstehe
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