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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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verstreuten Steine weg. Craig hielt erst an, als die Luke des mittleren Moduls nicht mehr als fünf Meter von dem stillen, gedrungenen Pathfinder entfernt war.
    Mit vereinten Kräften hoben sie die Sonde ächzend hoch, hievten sie mit einem »Pass auf das Schutzschild auf« und »Okay, ich hab sie« auf den Rand der Luke und setzten sie dort ab. Dann stieg Craig ungelenk ins Modul, und sie verfrachteten den Pathfinder schiebend und ziehend ins Innere.
    Schweiß stach Dex in die Augen, während er in sich zusammensank, bis er schließlich dasaß und die Rückseite seines Helms an eins der Metallräder des Rovers lehnte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Craig, als er aus der Luke heruntersprang. Zum ersten Mal seit Wochen bemerkte Dex, dass man in der geringen Marsschwerkraft langsamer sprang als auf der Erde.
    »Mir geht's gut«, antwortete er. »Ich wünschte nur, ich könnte mir die Augen abwischen.«
    »Soll das heißen, du weißt nich, wie du den Arm ausm Ärmel friemelst und die Hand am Halsring vorbeikriegst?«
    Dex zwinkerte Schweiß weg. »Willst du damit sagen, du kannst das?«
    »Klar.«
    »Im Ernst?«
    »Klar«, sagte Craig. »Das Problem is bloß, dass du dir dabei die Schulter auskugelst.« Er brach in raues Gelächter aus.
    Dex machte ein saures Gesicht, aber es nützte nichts, da Wiley nicht durch die getönte Sichtscheibe schauen konnte.
    »Komm schon«, sagte Craig und hielt Dex eine beschuhte Hand hin, um ihn auf die Beine zu ziehen. »Holen wir den kleinen Burschen, dann machen wir Schluss für heute.«
    Sie stapften langsam zu dem winzigen Sojoumer-Rover hinüber, der immer noch treu und brav so dastand, dass sein Alpha-Proton-Röntgenstrahl-Spektrometer fast den knolligen Felsen namens Yogi berührte. Auf dem Mars wog er keine elf Pfund, sodass Dex ihn mühelos hochheben konnte.
    Als er sich umdrehte, um zum Rover zu gehen, sah er, wie Craig sich bückte, eine mühselige Angelegenheit in dem hartschaligen Anzug.
    »Was machst du da, Wiley?«
    »Ich bring eine Markierung an, damit die Leute sehn können, wo er gestanden hat.«
    »Oh. Hast du das beim Pathfinder auch getan?«
    »Jap.«
    »Womit markierst du die Stelle?«
    »Mit Silberdollars.«
    Dex machte große Augen. »Silberdollars? Was, zum Teufel, machst du hier draußen mit Silberdollars?«
    Er spürte, wie Wiley versuchte, in dem Anzug die Achseln zu zucken. »Hab ich immer bei mir. Bringen Glück. Hab sieben Stück gekauft.«
    Sie waren fast bei der Luke des Rovers. Dex schaute zu der Stelle hinüber, wo der Pathfinder knapp drei Jahrzehnte lang gestanden hatte. Und wirklich, dort lag ein glänzender neuer Silberdollar.
    »Hab damit angefangen, als ich auf den Bohrinseln war«, erklärte Craig. »Die Jungs haben in ihrer Freizeit Karten gespielt, aber nich mit Chips, das kann ich dir sagen. Nur mit Bargeld, sonst gar nichts. Also hab ich angefangen, immer 'n paar Silberdollars mit mir rumzutragen.«
    Dex schüttelte nur den Kopf.
    »Jamie, ich schicke euch gleich eine halbe Tonne Unterlagen darüber, wie ihr Glasbausteine aus den Materialien vor Ort herstellen könnt«, sagte Pete Connors.
    Schmunzelnd betrachtete Jamie Connors' Gesicht auf dem Bildschirm seines Laptops. Ein Glasiglu wäre genau die richtige Lösung für das Gewächshaus. Es müsste nicht mal ein Iglu sein, dachte er, während Connors weitersprach. Wir könnten einen Würfel über der Gewächshauskuppel errichten und diese dann abmontieren.
    Oder vielleicht auch nicht, überlegte er. Die Kunststoffkuppel kann polarisiert werden, sodass sie nachts undurchsichtig ist. Das hält die Wärme im Innern. Glasbausteine kann man nicht polarisieren.
    Er wollte gerade seinen Bildschirm teilen und sich die technischen Daten ansehen, als Connors müde seufzte. Seine Stimme wurde ein wenig tiefer.
    »Jamie, der alte Trumball macht immer noch Druck, um dich als Missionsleiter loszuwerden. Es spielt keine Rolle, dass Dex und Possum den Sturm heil überstanden haben. Er will deinen Skalp, und er setzt wirklich alles daran, ihn zu kriegen.«
    Jamie hätte beinahe über Connors' Wortwahl gelächelt, dann stellte er sich ganz nebenbei die Frage, warum es ihn nicht störte, wenn der schwarze Astronaut metaphorisch auf die amerikanischen Ureinwohner anspielte, während es ihn ärgerte, wenn Dex Trumball es tat.
    Weil du mit Pete nicht in Konkurrenz stehst, gab er sich selbst die Antwort. Weil du so viel mit ihm durchgemacht hast. Weil er dein Freund ist.
    Jamie hörte sich Connors' traurige

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