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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ist der absolute Hammer.«
    Die Leute, die sich im Kommunikationszentrum mit den Ziegelwänden um ihn scharten, machten ebenfalls große Augen; einige grinsten, anderen stand vor Ehrfucht der Mund offen.
    »Überspielen Sie das sofort in die IUK-Zentrale«, sagte Connors.
    »In New York ist Samstagabend«, erinnerte ihn einer der Assistenten. »Da haben die bestimmt zu.«
    »Vielleicht sollten wir's direkt an die Nachrichtenmedien weiterleiten?«, schlug jemand vor.
    »Nein!«, fuhr Connors auf. »Das IUK muss es bekannt geben, nicht wir. Holen Sie mir den Vorstandsvorsitzenden ans Telefon, wo immer er sein mag. Und Li Chengdu in Princeton.«
    »Was ist mit Mr. Trumball?«
    Connors holte tief Luft. »Ja, Trumball auch. Er wäre ziemlich sauer, wenn wir ihn nicht sofort anrufen würden.«
    Walter Laurence nippte an einem Martini, während er das Schmücken des Familienweihnachtsbaums beaufsichtigte. Früher hatte er diese Aufgabe gefürchtet, aber als Großvater fand er es nun recht spaßig, seinen erwachsenen Kindern dabei zuzusehen, wie sie sich abmühten, ihre frechen Gören daran zu hindern, den Zierat zu zerbrechen und alles endgültig zu ruinieren.
    Er saß in seinem Lieblings-Ohrensessel am Kamin und wünschte, es würde schneien. Es hatte schon seit Ewigkeiten kein weißes Weihnachten mehr gegeben, und dabei war der Central Park im Schnee immer so hübsch. Jetzt lag er grau und kahl draußen vor seinem Fenster im neunzehnten Stock und sah schmutzig aus.
    Der Butler brachte ihm das Telefon und stellte es behutsam auf den Sherry-Tisch neben dem Ohrensessel. »Tarawa, Sir.« Er sprach es immer noch Ta-ra-wa aus statt so, wie es sich gehörte, stellte Laurence genervt fest.
    Laurence fragte sich, was für eine Katastrophe Tarawa dazu bewog, am Samstag vor Weihnachten anzurufen, und drückte auf eine Taste.
    Auf dem winzigen Bildschirm erschien Pete Connors' dunkles Gesicht. Er grinste von einem Ohr zum anderen und zeigte dabei eine Menge weißer Zähne.
    »Tut mir Leid, wenn ich störe, aber ich dachte, Sie würden das sofort sehen wollen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Laurence begriff, was er da sah. Sobald ihm klar wurde, dass es sich um ein von Marsianern erbautes Dorf handelte, sprang er auf und stieß einen Jubelschrei aus, der seine Angehörigen dermaßen erschreckte, dass sie fast den Weihnachtsbaum umgeworfen hätten.
    Dr. Li Chengdu sah seinen Nachbarn mit dem kühlen, distanzierten Blick eines ausländischen Beobachters bei den Weihnachtsvorbereitungen zu. Sie mühten sich ab, bunte Lichterketten über ihre Häuser zu spannen und kunstvolle Dekorationen auf ihren Rasenflächen anzubringen, und verschuldeten sich immer tiefer, indem sie üppige Geschenke kauften und zu viele Parties gaben.
    Ab und zu sprachen sie von der religiösen Bedeutung des Festes, aber soweit Li erkennen konnte, bestand dessen eigentlicher Zweck darin, die Umsätze des Einzelhandels in die Höhe zu treiben. Egal. Er genoss die Aufregung und die allgemeine Heiterkeit, obwohl er darunter oft eine Art verzweifelter Entschlossenheit spürte, alles richtig zu machen und glücklich zu sein, ganz gleich, was für Spannungen es in der Familie gab.
    Als Connors aus Tarawa anrief, wirkte der Astronaut aufgeregter als die Kinder in der Nachbarschaft.
    »Jamie hat's geschafft!«, platzte Connors heraus. »Es ist wirklich ein Dorf! Von Marsianern erbaut!«
    Li sackte halb in seine Lieblingssitzgelegenheit, den bequemen, nachgiebigen Ruhesessel, der auf der ersten Marsexpedition sein einziger Luxus gewesen war, und starrte mit offenem Mund auf den Bildschirm des Telefons, auf dem das marsianische Bauwerk zu sehen war.
    Sein Herz pochte unter den Rippen. Auf dem Mars haben intelligente Wesen gelebt. Wir sind nicht allein im Universum! Es gibt auch woanders Leben, ja sogar intelligentes Leben!
    Sein Blick schweifte zu seinem Wohnzimmerfenster und den blinkenden Lichtern am Haus und auf dem Rasen seines Nachbarn jenseits der Vorstadtstraße.
    Was werden sie empfinden, wenn sie es erfahren? Werden Sie erschrocken sein? Oder aufgeregt? Werden sie darauf brennen, ihresgleichen kennen zu lernen? Oder werden sie Angst davor haben, auf überlegene Wesen zu treffen?
    Darryl C. Trumball war an diesem Samstagabend zu Hause und rang mit der Entscheidung, ob er zum Abendessen in seinen Club im Geschäftsviertel gehen oder seiner Frau auftragen sollte, den Koch anzuweisen, etwas für sie beide zuzubereiten.
    Connors' Anruf beendete jeden Gedanken ans

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