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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Das ist der Atem des Mars, die Stimme der roten Welt. Es ist eine sanfte Welt, Großvater. Sie heißt uns willkommen.
    Hier auf dem Mars haben wir nichts zu befürchten, dachte Jamie. Wir haben die richtige Ausrüstung, wir können uns schützen und hier leben und arbeiten. Der Mars will uns nichts Böses. So lange wir nichts Törichtes tun, wird der Mars gut zu uns sein.
    Die echten Gefahren sind diejenigen, die wir in uns tragen: Neid, Ehrgeiz, Eifersucht, Furcht, Habgier und Hass. Wir tragen es alles in uns, verschlossen in unseren Herzen. Selbst hier auf dem Mars haben wir uns nicht verändert. Es ist alles hier bei uns, weil wir es selbst mitgebracht haben.
    Über dem Seufzen des kalten Nachtwinds glaubte er das wahnsinnige Gelächter von Cojote, dem Listenreichen, zu hören.

DOSSIER:
    JAMES FOX WATERMAN
     
    Es war ein Schock für Jamie, als ihm klar wurde, dass er nicht zu den Kandidaten für die zweite Marsexpedition gehörte.
    Drei Jahre lang war er in der internationalen Wissenschaftlergemeinde eine Art Berühmtheit gewesen: der Mann, der darauf bestanden hatte, die Valles Marineris zu erforschen. Der Mann, dessen störrische Entschlossenheit zur Entdeckung von Leben auf dem Mars geführt hatte.
    Er hatte Joanna Brumado geheiratet, eine der beiden Biologinnen und eigentlichen Entdeckerinnen. Joanna und ihre Kollegin, Ilona Malater, hatten gemeinsam einen speziellen Nobelpreis für ihre Entdeckung bekommen. Jamie reiste mit seiner brasilianischen Braut zu Konferenzen in aller Welt, oftmals begleitet von ihrem Vater, Alberto Brumado, dem zum Aktivisten gewordenen Astronomen, der sein Leben damit verbracht hatte, die Staaten und Konzerne der Welt zur Finanzierung einer bemannten Expedition zum Roten Planeten zu bewegen.
    Die Ehe war von Anfang an ein Fehler gewesen. Geboren aus der erzwungenen Intimität der langen Jahre des Trainings und der eigentlichen Expedition zum Mars, ging sie praktisch schon in dem Moment in die Brüche, als Jamie und Joanna in der prachtvollen alten Candelaria-Kirche in Rio de Janeiro den Treueschwur ablegten. Jamie war eine Berühmtheit in Wissenschaftlerkreisen, aber Joanna war ein internationaler Star, ein Liebling der Medien, die Frau, die Leben auf dem Mars entdeckt hatte; wo immer sie auftauchte, hefteten sich sofort die Paparazzi an ihre Fersen.
    Sie drifteten auseinander, obwohl sie zusammen reisten. Und Jamie hatte von Anfang an gewusst, dass Joannas Welt sich in Wirklichkeit um ihren Vater drehte. Alberto Brumado, der netteste, freundlichste Mann der Welt, war immer noch der einzige Mann, den seine Tochter verehrte. Sie war trotz ihrer heimlichen Ängste zum Mars geflogen, weil er schon zu alt dafür war. Sie hatte trotz ihrer heimlichen Zweifel geheiratet, weil er sie vor seinem Tod unter der Haube sehen wollte.
    Er starb viel zu früh, dahingerafft während eines freiwilligen Einsatzes bei einer Ebola-Epidemie, die Sao Paulo dezimierte, trotz einer multinationalen Eingreiftruppe ärztlicher Helfer.
    Nachdem ihr Vater tot war, ihr Starruhm jedoch durch die Tragödie noch heller erstrahlte, stellte Joana zum ersten Mal in ihrem Leben fest, dass sie von nun an ihren eigenen Interessen folgen wollte. Sie genoss das Scheinwerferlicht; Jamie nicht. Sie wollte ihre Freiheit; Jamie stimmte wie betäubt zu. Etwa zur gleichen Zeit entdeckte er, dass er bei der Aufstellung der Kandidaten für die Rückkehrexpedition übergangen wurde.
    »Sie sind seit drei Jahren aus dem Geschäft«, sagte Pater DiNardo. Seine von Natur aus leise Stimme war noch sanfter als sonst. »In den letzten drei Jahren haben Sie an Konferenzen teilgenommen und Interviews gegeben, statt Forschung zu treiben.«
    Jamie war zu dem jesuitischen Geologen gegangen, sobald ihm klar wurde, dass er nicht in die Planung für die zweite Expedition einbezogen war. Sie saßen in einem kleinen Büro im Vatikan; Jamie kauerte nervös in einem reich verzierten hölzernen Sessel aus der Hochrenaissance, DiNardo hockte hinter einem modernen Schreibtisch aus glänzendem Rosenholz.
    Ohne seine klerikale Tracht hätte DiNardo wie ein Rausschmeißer in einer billigen Kaschemme ausgesehen: Er war gebaut wie ein Hydrant, klein und breit; sein Kopf war kahl geschoren, sein dunkles Kinn von Bartstoppeln übersät.
    »Ich habe mich über die Ergebnisse der diversen Studien auf dem Laufenden gehalten«, protestierte Jamie.
    DiNardo ließ ein mitfühlendes Lächeln sehen. »Oh ja, gewiss. Aber Sie haben keins dieser Resultate selbst

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