Rückkehr zum Mars
Messer bekämpfen. Er ist wütend wegen Jamies Navajo-Aktion. Hat bestimmt die Hälfte aller Anwälte in Nordamerika darauf angesetzt, ihren Anspruch für ungültig erklären zu lassen.
Als er die Toilette verließ, sah er Trudy Hall aus dem Kommunikationszentrum kommen.
Er setzte ein Grinsen auf und winkte ihr zu. Sie schien überrascht, ihn zu sehen.
Sie gingen beide zur Kombüse.
»Du solltest nicht in der Kuppel rumwandern«, schimpfte Hall in einem scharfen Flüsterton.
»Ich musste mal kurz wohin«, gab Dex genauso leise zurück.
»Na, da warst du ja nun. Jetzt geh wieder in deine Kabine.«
Überrascht von der Schärfe in ihrem Ton warf Dex ihr einen spöttischen Salut zu. »Ich habe meine Pflicht getan, Käpt'n Bligh, und kehre jetzt in mein Logis zurück.«
Trudy lächelte nicht. Dex fand, dass sie eher verärgert als belustigt wirkte.
Auf dem Rückweg zu seiner Kabine warf er einen raschen Blick durch die offene Tür ins Kommunikationszentrum. Rodriguez war über die Konsole gebeugt, sein Kopf lag auf den verschränkten Armen.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, dachte Dex. Tommy macht ein Nickerchen. Kein Wunder, dass Trudy so sauer ist. Er sollte nicht mitkriegen, dass ihr Freund pennte.
Trudy klopfte das Herz bis zum Hals, während sie heimlich von der Toilette aus beobachtete, wie Dex zu seiner Kabine zurückkehrte und hineinging. Sie rührte sich nicht von der Stelle, bis sie seine Falttür zugleiten sah und das leise Klicken des Riegels hörte.
Es wäre so einfach gewesen, wenn sie den Garten nur mit einer Kunststoffhülle ummantelt hätten, wie ursprünglich geplant. Dann hätte sie nur den Kunststoff durchlöchern und die subarktische marsianische Nachtluft ihr tödliches Werk tun lassen können. Aber diese Möglichkeit hatte sie selbst zunichte gemacht, als sie die Schutzhülle der Gartenkuppel während des Staubsturms durchlöchert hatte.
Jetzt war der Garten von festen Glasmauern geschützt. Die konnte sie höchstens mit einem der Traktoren zerbrechen, und selbst dann würde sie so lange dazu brauchen, dass die anderen herauskommen und sie aufhalten würden, bevor sie fertig war.
Nein, sagte sich Trudy, Feuer ist genau das Richtige. Feuer reinigt. Ein Feuer wird ihnen die Augen öffnen, und dann sehen sie endlich, an was für einem seidenen Faden unser Leben hier hängt, wie nah wir bei jedem Atemzug dem Tode sind. Ein Feuer wird uns nach Hause bringen, dorthin, wo wir in Sicherheit sind, wo es warm ist und wir nachts hinausgehen, zu den Sternen hinaufschauen und Wolken vorbeijagen sehen können, ohne uns Sorgen machen zu müssen, der Anzug könnte versagen, der Staub könnte einen erwischen oder man könnte bei einem Ausfall der Heizung erfrieren.
Trotz Fuchidas Warnungen und Jamies Vorsichtsmaßnahmen war es lächerlich einfach gewesen, genug Methan in den Garten zu schmuggeln. Man zapfte einfach welches vom Treibstoffgenerator ab, wenn man draußen war, und brachte es in Probenbehältern in den Garten. In den gut isolierten Behältern blieb es flüssig – nicht für immer, aber lange genug. Zwei Ausflüge haben gereicht, dachte Trudy. Jetzt ist genug Methan da, um ein Feuer anzuzünden. Ein wunderbares, reinigendes Feuer.
Sie tat einen tiefen schmerzhaften Atemzug, dann ging sie zum Kommunikationszentrum zurück und rief das Diagramm der Rohrleitungen für die Versorgung des Gartens auf. Während sie die Befehlsliste über den Bildschirm des Computers neben dem schnarchenden Rodriguez laufen ließ, blickte sie liebevoll auf Tomas hinab. Das tue ich für dich, mein Schatz, damit wir heil und gesund zur Erde zurückkehren und wieder ein normales Leben führen können.
Sie fand die Befehlssequenz, die die Nährlösungszufuhr in die Pflanzenkästen im Garten abschaltete, und vergaß auch nicht, als erstes den akustischen Alarm auszuschalten, damit keine warnenden Pieptöne durch die stille, schlafende Kuppel hallten. Dann unterbrach sie die Nährlösungszufuhr zu den Pflanzen. Sie wollte, dass die Kästen trocken waren, wenn sie Feuer legte.
TAGESANBRUCH: SOL 376
Trudy sah sich den Start der Nachschubmission auf dem Hauptbildschirm im Kommunikationszentrum an, wobei sie den Ton über den Ohrstöpsel des Headsets laufen ließ, um Rodriguez, der immer noch friedlich neben ihr schlief, nicht zu wecken. Die Rakete hob in einem tosenden Flammenmeer und dicken, wogenden Dampfwolken von Tarawa ab.
Dann wandte sie sich dem Monitor des Garten-Überwachungssystems zu. Grelle rote
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