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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Baeumer
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unergründlicher Miene an, schaute auf seine Uhr, zögerte kurz und meinte dann: „Wissen Sie was, ich habe noch einen dringenden Termin. Heute Abend gehe ich zu dieser Informationsveranstaltung über HDTV-PRO, die im Hotel Seestern stattfindet.“
    „ Herr Eggers hat so etwas schon erwähnt“, mischte sich George enttäuscht ein.
    „ Ich mache eine kurze Sendung darüber. Wenn Sie wollen, treffen wir uns dort und dann bringe ich alles mit, was ich an Material habe.“
    „ Gut“, nickte Benecke.
    Es ging ihm zwar ähnlich wie George, aber er konnte den Mann ja schließlich nicht zwingen, ihm sofort an Ort und Stelle mehr Auskünfte zu geben. Schon im Weggehen begriffen, drehte sich Dücker nochmals um: „Aber Sie bringen bitte auch alles mit, was für mich als Reporter interessant sein könnte. Also Tatortfotos und so weiter!“
    „ Versprochen!“

    ***

    Lydia hatte das Hotel „Fürst Jaromar“ im Ostseebad Thiessow für das Abendessen ausgesucht. Es lag an der Südostspitze Rügens, direkt am Waldrand und war nur einen Steinwurf von der Ostsee entfernt.
    Das 4-Sterne-Hotel mit exklusivem Wellnessangebot verfügte über eine traumhaft ruhige Lage. Wie Benecke von seiner Frau sogleich erfuhr, verdankte es seine Namensgebung dem Ranenfürsten Jaromar I., der nach der Zerstörung der Burgwälle von Arkona und Garz auf dem Rugard bei Bergen residiert hatte. Durch den Entschluss, die Lehnshoheit des dänischen Königs und den christlichen Glauben anzunehmen, sicherten sich Jaromar und sein Bruder Tetzlaw die weitere Herrschaft über Rügen. Als Vasallen des dänischen Königs beteiligten sich die Ranen in den Folgejahren an mehreren Kriegszügen.
    Derart mit historischen Hintergrundkenntnissen ausgestattet, betraten George und das Ehepaar Benecke nun das Hotel. Ein freundlicher Mann vom Service führte sie direkt in das Restaurant Odin, von dem aus man eine tolle Sicht auf die Zickerschen Berge und den Greifswalder Bodden hatte.
    „ Na, habe ich zu viel versprochen?“, fragte Lydia begeistert.
    „ Ich habe jedenfalls einen Mordshunger“, meinte George, dem der herrliche Ausblick nicht entgangen war, aber der Blick in die Speisekarte war seiner Meinung nach auch herrlich.
    Mark Benecke versuchte in der Zwischenzeit, seiner Frau schonend beizubringen, dass sie nachher noch ins Hotel Seestern nach Baabe müssten.
    Während sie schon kurz darauf vorzüglich speisten, informierten sie Lydia zugleich über die Geschehnisse am Herthasee.
    „ Und dieser Unbekannte hat dich inzwischen nicht wieder angerufen?“, fragte Lydia.
    „ Nein.“
    „ Das ist jemand, der gerne alles unter Kontrolle halten will“, meinte sie.
    „ Und warum verkauft er jetzt die Käfersammlung? Wenn wir mal unterstellen, dass es sich bei dem Verkäufer tatsächlich auch um den Mörder handelt.“
    Lydia überlegte kurz und meinte dann: „Er hat anscheinend mit etwas abgeschlossen.“

    Anschließend berichtete Benecke von dem, was Dücker über den Unfall erzählt hatte.
    „ Und was ist aus dem Jungen geworden, der damals überlebt hat?“, fragte Lydia.
    „ Tja, das erfahren wir vielleicht noch heute Abend, im Hotel Seestern“, erwiderte Benecke.
    „ Ich glaube, Dücker wusste noch einiges mehr, aber er wollte uns nicht alles sagen“, vermutete George. Er zuckte mit den Schultern. „Habe ich so im Gefühl. Ich bin ja schließlich Reporter, wenn auch in einem anderen Medium. Aber es ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas bei Kollegen erlebe. Und wenn ich ehrlich bin, dann rede ich auch nicht unnötig viel über eine Geschichte, an der ich gerade dran bin!“
    „ Tja, das ist eben der Unterschied. Mir geht’s um die Wahrheit, euch um die gute Geschichte.“ Mit diesen Worten lehnte sich Benecke zurück, betupfte mit einer Serviette seine Mundwinkel und legte das Stofftuch dann neben seinem Teller ab.
    „ Fein, dass wir so einen Sherlock Holmes unter uns haben und nicht nur storysüchtige Reporter und unfähige Kommissare Mordfälle aufklären müssen!“, warf Lydia ironisch ein und zwinkerte George zu.
    „ Wir können wetten“, meinte George leise lächelnd. „Dieser Dücker hat heute Abend nichts vorzuweisen! Vielleicht hat er sogar eine Ausrede und kommt gar nicht …“
    „ Das glaube ich nicht“, erwiderte Benecke. „Eggers ist schließlich sein Brötchengeber bei ‚rügencampus‘ und wenn er da einen Film für das Regionalfernsehen machen soll, dann wird er auch kommen!“
    „ Habt ihr etwas dagegen, wenn ich

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